Hünfeld (fs) – www.osthessen-sport.de
Erste Halbzeit hui, zweite Halbzeit pfui: Nach einer souveränen 2:0-Halbzeitführung hat sich der Hünfelder SV im Heimspiel der Fußball-Verbandsliga gegen den SC Willingen unnötigerweise selbst wieder in die Bredouille gebracht, schaltete gleich mehrere Gänge zurück und musste so bis zum Ende zittern, bis endlich ein 2:1-Heimsieg stand.
„Mund abputzen und weitermachen. Wir haben drei Punkte geholt und fertig“, meinte HSV-Abteilungsleiter, während Kevin Krieger, der beide Tore vorbereitet hatte, befand: „Die erste Halbzeit war sehr gut, die zweite sehr schlecht. Wir haben es selbst unnötig spannend gemacht.“
Dabei war der HSV richtig gut ins Spiel gekommen: Willingen stand mit zehn Mann um den eigenen Strafraum herum, das hatte Trainer Dominik Weber vorhergesehen und ließ deshalb mit einer Dreierkette sowie einem Sechser-Mittelfeld hinter Sturmspitze Robert Simon spielen, was in den ersten 45 Minuten richtig gut klappte: Bis auf einen Kopfball nach einer Ecke war von Willingen offensiv fast gar nichts zu sehen, der HSV spielte sich gute Tormöglichkeiten heraus, die Treffer fielen dann allerdings nach Standardsituationen: Erst köpfte Kapitän Johannes Helmke eine Ecke von Krieger in die Maschen (15.), dann stand Simon nach Krieger-Flanke goldrichtig und köpfte zum 2:0 ein (42.). Zudem hatte Leon Lekaj nach einem Freistoß von Krieger per Kopf nur die Latte getroffen (23.), Willingens Keeper Yannick Wilke gegen Krieger nach Zuspiel von Oliver Krenzer stark pariert (41.).
Nach dem Seitenwechsel lief jedoch kaum noch etwas zusammen beim HSV: Die Anspannung und Konzentration fehlte beinahe komplett, nur so ist das Gegentreffer zum 2:1 zu erklären: Sebastian Ernst, der für Tim Gutberlet im HSV-Tor stand, spielte sich gleich mehrmals mit den Abwehrspielern der Ball, irgendwann geriet das Leder an Willingens Patrick Plonka, der Christoph Keindl bediente (56.). „Das Ding haben wir uns selbst reingelegt“, bemängelte Krieger, der befand: „Wir haben es auf die leichte Schulter genommen, das war in der zweiten Halbzeit gar nichts mehr von uns. Jeder dachte, das Spiel ist gewonnen und wir haben Tempo rausgenommen. Den Schalter kann man dann aber auch nicht so schnell wieder umlegen.“ Von den Gastgebern war offensiv danach nämlich so gut wie gar nichts mehr zu sehen, vielmehr hätte Willingen durch Jan Albers und Christian Pohlmann beinahe noch ausgleichen können (75.).
Hünfeld: Ernst; Trabert (63. Orth), Lekaj (51. Budenz), Simon, Klüber, Krieger (75. Wahl), Witzel, Krenzer, Neidhardt, Yildiz, Helmke.
Willingen: Wilke; Feistner, Trachte (80. Gutmann), Pohlmann, Emde, Keindl, Albers, Schumann (32. Tesfu), Plonka, S. Butterweck, Kesper.
Schiedsrichter: Timo Wlodarczak (Bebra)
Tore: 1:0 Johannes Helmke (15.), 2:0 Robert Simon (42.), 2:1 Christoph Keindl (55.)
Zuschauer: 40.