Verbandsliga: Vier Tore und vier Platzverweise in Hünfeld

Verbandsliga: Vier Tore und vier Platzverweise in Hünfeld

Simon und Neidhardt im Mittelpunkt

In einem hochdramatischen und auch hochklassigen Verbandsliga-Spiel trennten sich der Hünfelder SV und der SV Eschwege mit 2:2 (1:2). Hünfeld verschlief die Anfangsphase, hätte das Spiel aber in der ganz starken zweiten Halbzeit für sich entscheiden können.

Hünfeld begann mit einer extrem offensiven Grundausrichtung: So spielten neben der Doppelspitze Simon und Klüber auf den Außen Neidhardt und Hampl und in der Zentrale mit Krieger und Alles ebenfalls zwei hauptsächlich nach vorne denkende Spieler.

Belohnt wurde das zunächst nicht, denn die deutlich besser ins Spiel findenden Gäste gingen schon nach zehn Minuten in Führung. Yildiz spielte einen schlechten Ball, danach ging es ganz schnell. Durch die entblößte Verteidigung wurde Hoffmann geschickt, der Wagner fand. Der Rest war Formsache. HSV-Coach Dominik Weber fragte lautstark: „Seid ihr jetzt wach?“ Die Antwort gab es eine gute Minute später: Cucu setzte sich rechts durch, fand Hoffmann, der sich artig mit dem 2:0 bedankte.

Der HSV fand daraufhin keinen Weg ins Spiel, ein Warnschuss von Hampl (16.) war für lange Zeit die einzige Offensivaktion. Erst mit Kriegers Versuch aus der Distanz nach genau einer halben Stunde berappelten sich die Haunestädter. Simon vergab nach toller Kombination mit Neidhardt den Anschlusstreffer (36.). Und als Eschweg gedanklich schon in der Halbzeit war, schlug der HSV zu. Gutberlets langer Abschlag zwang den in dieser Situation recht unbeholfenen SV-Keeper Danny Göhler dazu, Simon elfmeterreif zu foulen. Neidhardt blieb gewohnt eiskalt.

In der zweiten Halbzeit erhöhte Weber das Risiko noch mehr: Er brachte Niclas Rehm für Simon Schilling, Hampl ging dafür nach rechts hinten. Und Rehm war gleich ein Hauptdarsteller des immer besser werdenden Spiels. Er verlängerte per Kopf auf den durchstartenden Klüber, der im Eins-gegen-Eins an Göhler scheiterte (48.).

Der HSV wollte den Ausgleich unbedingt, die nächste Großchance vergab allerdings  Eschwege. Cucu setzte eine scharfe Hereingabe von Hoffmann neben das Tor. Im direkten Gegenzug hatten erst Klüber und dann Witzel dicke Ausgleichsgelegenheiten (67.). Das Spiel war jetzt vogelwild und erreichte seinen vorläufigen Höhepunkt: Göhler legte Simon das zweite Mal, wieder gab es die Gelbe Karte und wieder Elfmeter. Diesmal scheiterte Neidhardt am gerade eingewechselten Marvin Bauer.

Erneut rückte Simon in der 80. Minute ins Rampenlicht, als Hoffmann einen Kopfball auf der Linie klärte. Kurz später machte es Simon nach Krieger-Freistoß besser (85.). Eine Minute später wollte der Goalgetter das Spiel schnell machen und warf Cucu den Ball bei einem Einwurf ins Gesicht. Glattrot war die Folge. Und auch Kevin Krieger flog noch vom Platz. Sein Einsteigen gegen Wagner war viel zu hart (90.). „Bei unseren Chancen kann Eschwege froh sein, am Ende noch einen Punkt mitgenommen zu haben“, meinte Witzel. Weber ärgerte der Platzverweis gegen Simon: „Ich weiß nicht, ob man da die Rote Karte geben muss.“

Hünfeld: Gutberlet; Schilling (46. Rehm), Gensler, Witzel, Yildiz – Neidhardt, Alles (80. Budenz), Krieger, Hampl – Simon, Klüber.

Eschwege: Göhler; Fondos, Thüne, Sankiewicz, Vidal Gadea – Cucu, Minne, Rivera Sanchez, Hoffmann (81. Sedziak) – Wagner (90. Stromczynski), Kwiatkowski (70. Bauer).
Schiedsrichter: Matthias Kristek (Auliedenbach)
Zuschauer: 280

Tore: 0:1 Daniel Wagner (10.), 0:2 Stephan Hoffmann (12.), 1:2 Christoph Neidhardt (45., Foulelfmeter), 2:2 Robert Simon (85.)
Rote Karten: Robert Simon (86., wegen Unsportlichkeit), Kevin Krieger (90., wegen groben Foulspiels, beide Hünfeld)
Gelb-Rote Karten: Danny Göhler (69.), Christopher Minne (87., beide Eschwege)
Verschossener Foulelfmeter: Christoph Neidhardt (70., Hünfeld) scheitert an Marvin Bauer.

fliese

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