Verbandsliga – Yildiz schickt Bad Soden noch tiefer in die Krise

Verbandsliga – Yildiz schickt Bad Soden noch tiefer in die Krise

Bad Soden – Von Florian Seelig – Nächster Rückschlag für die SG Bad Soden im Kampf um Platz zwei in der Fußball-Verbandsliga: Die Sprudelkicker mussten durch den goldenen Treffer von Ferhat Yildiz eine Viertelstunde vor Schluss im Regionalduell mit dem Hünfelder SV eine 0:1 (0:0)-Niederlage einstecken und sind damit jetzt schon fünf Spiele ohne Sieg – der HSV wiederum ist beim Debüt von Handballer Felix Kircher jetzt schon fünf Spiele ungeschlagen.

Die entscheidende Szene ereignete sich eine Viertelstunde vor Schluss: Maurus Klüber steckte den Ball gut nach außen auf Niklas Wahl durch, der den Ball in die Mitte brachte. Bad Soden bekam den Ball nicht geklärt, Yildiz traf dann aus sieben Metern unter die Latte. In der Folgezeit drängten die Sprudelkicker zwar auf den Ausgleich, kam aber nur einmal gefährlich vors Tor, als Sven Hassler die Flanke von Taner Harmancioglu von der Brust ins Toraus sprang (78.).

„Die Entstehung des Tors ärgert mich, da sind wir einfach nicht konzentriert genug“, bemängelte Sodens Trainer Sead Mehic. Der HSV hätte die Partie danach mehrfach entscheiden können, spielte die Konter jedoch teilweise nicht konsequent genug aus – allerdings ließen die Gäste auch hinten nichts anbrennen, die langen Bälle räumte vor allem der kopfballstarke Leon Lekaj immer wieder ab.

„Wir standen in der Defensive sehr gut, jeder hat für den anderen gekämpft“, lobte Hünfelds Kevin Krieger, der mit „Toto“ Trabert das Zentrum vor der Abwehr gut zumachte.

„Wir sind top angelaufen und haben ein gutes Mittelfeldpressing gespielt. Das war von der ersten Minute an ein verdienter Sieg“, befand HSV-Trainer Dominik Weber zufrieden. Daran hatte auch Felix Kircher seinen Anteil: Der Spielmacher des Handball-Landesligateams kam wegen der dünnen Personaldecke zu seinem Verbandsligadebüt, da sich Christoph Neidhardt im Training am Donnerstag eine fünf Zentimeter lange Wunde am Schienbein zuzog, die mit fünf Stichen genäht werden musste.
Den Auswärtssieg verdienten sich die Gäste mit einer starken kämpferischen Leistung über 90 Minuten: Schon im ersten Durchgang war der HSV die aktivere Mannschaft, hatte mehr vom Spiel und auch die besseren Chancen: Erst verfehlten Robert Simon (11.) und Maurus Klüber (27.) das Tor knapp, dann parierte Sodens Keeper Arturo Gonzalez-Garcia glänzend gegen Klübers Kopfball nach Krieger-Freistoß (33.). „Wir hätten schon in der ersten Halbzeit unser Tor machen können“, haderte Weber. Auf der Gegenseite hätte es nach einem langen Ball von Kevin Paulowitsch jedoch beinahe geklingelt: Andrzej Zuchowski lief allein auf den herauseilenden HSV-Torhüter Tim Gutberlet zu, umkurvte ihn, verfehlte dann jedoch vom Strafraumeck das Tor knapp (12.). „Da stehen wir nicht richtig in der Tiefenstaffelung“, bemängelte Weber. Halil Kutlu schoss nach Zuspiel von Sven Hassler knapp drüber (29.) – mehr war nicht an Chancen für Bad Soden. Daran änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts: Die Sprudelkicker hatten nun mehr Ballbesitz, ohne daraus jedoch Kapital schlagen zu können: Damian Sieniawski setzte einen Freistoß aus 28 Metern knapp drüber (65.), auf der Gegenseite hatte Robert Simon die Führung auf dem Fuß, als sich Christian Kreß verschätzte, sein Volleyschuss aus 14 Metern ging jedoch über das Tor.
„Die Enttäuschung ist groß. Unser Spielaufbau war zu schwerfällig, aber wir setzen dann selbst nicht mal die einfachen Dinge wie Zweikampfverhalten und Umschaltspiel um“, ärgerte sich Mehic über das fünfte Spiel in Folge ohne Sieg. Im Kampf um Platz zwei gerät der Aufsteiger damit immer mehr ins Hintertreffen, so langsam aber sicher muss sich Bad Soden mit einer erneuten Saison in der Verbandsliga abfinden: „Wie wollen wir Platz zwei noch erreichen, wenn die Leistung nicht stimmt? Die Entwicklung der letzten Wochen zeigt, dass es für ganz oben nicht reicht, wenn wir nicht komplett sind, dazu kommt die Verunsicherung und der Druck, der für den ein oder anderen zu groß ist. Was wir momentan spielen grenzt nicht an Fußball. Ich hoffe jetzt, dass wir die Runde ordentlich beenden, die Planungen für die neue Saison laufen“, hat Mehic die Aufstiegsspiele zur Hessenliga mehr oder weniger abgeschrieben.
Zumindest gibt es gute Nachrichten von Kapitän Tim Mulfinger nach dessen verletzungsbedingter Auswechslung vor Wochenfrist in Neuhof: Der 30-Jährige hat sich nichts gebrochen und die MRT-Untersuchung hat ergeben, dass im linken Fuß die Bänder heil geblieben sind. „Der Bandapparat ist nicht schwerwiegend betroffen, ich darf den Fuß in zwei Wochen wieder langsam bewegen. Es besteht Hoffnung, dass ich diese Saison nochmal spielen kann“, meinte Mulfinger am Rande des Spiels.
Bad Soden: Gonzalez-Garcia; Paulowitsch, Kreß (80. Dietz), A. Albayrak, Özyer – Moaremoglu, Degermenci – Zuchowski (61. Harmancioglu), Hassler, Sieniawski (66. Scheller) – Kutlu.
Hünfeld: Gutberlet; Krenzer, Lekaj, Helmke, Witzel – Trabert, Krieger – Wahl (80. Kircher), Klüber, Yildiz – Simon.
Schiedsrichter: Patrick Haustein (Buseck)
Tor: 0:1 Ferhat Yildiz (75.)
Zuschauer: 80.

Bad Soden 16-1

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