Vogt mit unfassbarem Finish

Vogt mit unfassbarem Finish

Hessenliga: HSV siegt in irrem Spiel

Andre Vogt entscheid das Spiel im Schlussakkord. Foto: Siggi Larbig

Der Hünfelder SV hat dank einer beinahe unfassbaren Energieleistung dem KSV Baunatal die erste Niederlage seit Ende August beigefügt – und das Spiel im Schlussakkord gedreht. Matchwinner war Andre Vogt, der das späte 2:2 auflegte und mit Abpfiff das 3:2-Siegtor besorgen konnte.

HSV-Trainer bot gegen den KSV seine übliche Formation im 4-2-3-1 auf. Diesmal agierte allerdings wieder Kevin Krieger von Beginn an, der den letztwöchigen Elfmeter-Pechvogel Christoph Neidhardt positionsgetreu auf Rechtsaußen ersetzte. Krieger war auch derjenige, der beim HSV vor der Pause im Blickpunkt stand: So ermöglichte sein Ballverlust den Baunatalern ein blitzschneller Konter über Jonas Springer, den Thomas Müller in der Zentrale abgezockt abschloss, weil er sich im Rücken der Innenverteidiger weggestohlen hatte (42.). Bitter für Krieger, dass er seinen kleinen Fehler nicht direkt gutmachen konnte: Nach scharfem Freistoß von Julian Rohde scheiterte der 25-Jährige zunächst am glänzend parierenden Pascal Bielert und als er seinen zweiten Versuch schon im Netz wähnte, klärte Felix Schäfer heldenhaft auf der Torlinie (44.). 

Dass Baunatal mit der knappen Führung in die Pause ging, war knapp verdient. War Hünfeld im ersten Spielviertel leicht überlegen, und vergab Chancen durch Maximilian Fröhlich (6.) und Julian Rohde (22.), bestimmte der Gast im Anschluss mehr und mehr das Geschehen. So zwang Nico Schrader HSV-Keeper Sebastian Ernst zu einer Glanztat (37.), auch Manuel Pforr (19., 25.) und Schäfer (38.) waren in aussichtsreichen Abschlusspositionen zu nachlässig.

Nichts für schwache Nerven

Doch der HSV fand prima in Durchgang zwei, vor allem weil Krieger weiter aufdrehen sollte: Erst verzog er (48), dann zögerte er (50.) und dann traf er doch (51.). Bei einem weiten Abschlag von Ernst rutschte Springer am Ball vorbei, Krieger zog nach innen und schloss aus 18 Metern ins Eck ab. Der HSV übernahm weiterhin das Kommando und hätte führen können, allerdings zögerte Fröhlich zu lange, nachdem Vogt ihn mustergültig eingesetzt hatte (60.). Vogt selbst setzte wenig später zum Kunstschuss an, doch Bielert reagierte neuerlich glänzend (65.). 

Baunatal fiel spielerisch nichts ein, und sollte dennoch plötzlich führen: Fatih Üstüns Ecke köpfte Müller aus kurzer Distanz aufs Tor, Ernst konnte das Leder nicht festhalten und Pforr musste nur abstauben (78.). Der HSV lief nun unbeirrt an, Schuchs Kopfball geriet zu zentral (83.), Neidhardts brachialer Schuss aus kurzer Distanz wurde noch entscheidend zur Ecke geklärt (84.), Innenverteidiger Franz Faulstich traf abgefälscht nur die Oberkante der Latte (87.). Doch das Spiel war nicht vorüber – ganz im Gegenteil! Der wie aufgedrehte Vogt zwang Bielert zur nächsten Parade, doch diesmal nutzte Neidhardt den zweiten Versuch (89.). Baunatal wollte nun alles und bekam nichts, weil nach der letzten Ecke glänzend über Marcel Dücker gekontert wurde und Vogt dem Wahnsinn die Krone ausetzte (90.+3). Danach wurde nicht mal mehr angepfiffen. Der HSV war außer Rand und Band!

Die Statistik:

Hünfelder SV: Ernst – Dücker, Faulstich, Rehm, Budenz (79. Kornagel) – Alles, Rohde – Krieger, Vogt, Fröhlich (66. Neidhardt) – Schuch. 
KSV Baunatal: Bielert – Blahout, Borgardt, Wolf, Springer (77. Degenhardt) – Üstün, Schäfer (86. Petrukhin) – Pforr, Schrader (68. Cho), Sattorov – Müller. 
Schiedsrichter: Christoffer Reimund (Eintracht Zwingenberg). 
Zuschauer: 450. 
Tore: 0:1 Thomas Müller (42.), 1:1 Kevin Krieger (51.), 1:2 Manuel Pforr (78.), 2:2 Christoph Neidhardt (89.), 3:2 Andre Vogt (90.+3). 
Rote Karte: Joonhaeng Cho (Baunatal) wegen Tätlichkeit (90.+1).

Autor: Johannes Götze
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