Hünfeld hakt die Saison noch nicht ab
Hünfeld (fs) – Das Spiel des Jahres steht vor der Tür: Am Samstag (13.30 Uhr) gastiert Regionalligist Hessen Kassel im Viertelfinale des Fußball-Hessenpokals beim Hünfelder SV. Da es in der Verbandsliga beim HSV derzeit nicht rund läuft, kommt den Haunestädtern das Pokal-Highlight gerade recht. Abteilungsleiter Joachim Hess wünscht sich zumindest 500 Zuschauer auf der Rhönkampfbahn.
„Es läuft nicht so rund, wie wir uns das vorstellen. Aber man kann nichts erzwingen, wir müssen raus aus dem Ligaalltag und im Pokal mal etwas anderes sehen“, fiebert Hess dem Pokalspiel gegen den Traditionsverein aus Nordhessen – immerhin Titelverteidiger im Wettbewerb – entgegen. In einem möglichen Halbfinale würde es dann gegen Oberliederbach oder Kickers Offenbach gehen. Zuletzt standen die Hünfelder in der Pokalsaison 2011/2012 im Viertelfinale, bezwangen damals sogar den Verbandsligisten Usingen mit 2:0, scheiterten dann aber im Halbfinale an Ederbergland.
So weit will Hess aber noch nicht denken: „Wir wissen, dass wir einen höherklassigen Gegner zu Gast haben. Wir wollen hoffen, dass die Zuschauer das honorieren. Wenn es 500 Zuschauer werden, wäre es schon schön.“ Mit wie vielen Zuschauern die Löwen anreisen, hat der KSV den Hünfeldern noch nicht mitgeteilt, mit einem großen Aufgebot rechnet der Verein zwar nicht, ist aber vorbereitet: „Ordnermäßig sind wir gut aufgestellt. Wir brauchen deshalb aber keine großen Vorkehrungen zu treffen, da es nicht gegen einen Bundes- oder Zweitligisten geht, das wird alles normal ablaufen“, ist Hess überzeugt. In diesen Größenordnungen war allerdings schon lange keine Mannschaft mehr beim Hessenpokalsieger von 1963 zu Gast: „Das war wohl 2003/2004, als Darmstadt 98 hier war mit Bruno Labbadia als Trainer. Ansonsten war danach lange nichts“, so Hess.
Zwar hilft das Pokalspiel, um die Köpfe freizubekommen, allerdings macht dem HSV die Negativserie in der Verbandsliga – nur ein Sieg in den vergangenen sieben Spielen, seit drei Spielen ohne Sieg, mit 25 Toren den drittschwächsten Angriff der Liga – und dem Abrutschen auf Rang elf zu schaffen. Dennoch hakt der HSV die Saison noch nicht ab: „Das ist gar kein Thema, wir hoffen natürlich, dass wir uns bald wieder fangen und vor allem die Sturmmisere endlich beenden. So gehen momentan die Köpfe runter, wenn wir ein Tor fangen und die Stabilität ist weg. In Steinbach beispielsweise hätte Robert Simon nur querlegen müssen, das wäre das 2:0 gewesen. Aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand und geben nicht auf“, gibt sich Hess kämpferisch. Den Grund sieht er vor allem in der mehr als angespannten personellen Lage, schließlich fallen mit Steffen Witzel und Sebastian Gensler wichtige Spieler schon lange aus, Kapitän Niclas Rehm musste lange passen und Robert Simon beispielsweise verpasste große Teile der Vorbereitung. „Wir sind am Sonntag beispielsweise mit 14 Mann nach Sand gefahren und mit elf nach Hofbieber. Dann muss Leander Heimrich mit dem Hubschrauber abtransportiert werden, es verletzt sich noch jemand und wir stehen mit neun Mann auf dem Platz. Man will als Hünfelder SV ja auch seinen Namen verteidigen, aber momentan ist echt die Seuche drin“, beklagt Hess die Ausfälle, kann Neuzugänge jedoch (vorerst) ausschließen: „Die sind erst mal kein Thema. Wir müssen zusehen, dass die Verletzten wieder zurückkommen.“