Weber entschuldigt sich für den Punktgewinn

Weber entschuldigt sich für den Punktgewinn

Hessenliga: „Jungs können eine Kerze anzünden und sich beim lieben Gott bedanken“

Beim formstarken FV Bad Vilbel einen Punkt mitzunehmen, kann man beim Hünfelder SV sicherlich als Erfolg werten. Das dieser glücklich zustande kam, spielt im Nachhinein kaum eine Rolle. HSV-Trainer Dominik Weber weiß allerdings, bei wem er sich am Samstagnachmittag zu bedanken hatte.

„Der Fußballgott stand heute auf unserer Seite“, stellte Hünfelds Trainer Dominik Weber auf der Pressekonferenz nach dem Spiel treffend fest. Bad Vilbel hatte Chancen für zwei Spiele, aber scheiterte entweder an Sebastian Ernst im HSV-Tor oder am eigenen Unvermögen. Den Schlusspunkt beim Chancenwucher der Brunnenstädter setzte Lukas Knell in der Nachspielzeit, der Ernst nur fragen musste, in welche Ecke dieser den Ball haben wollte, doch viel zu überhastet abschloss. „Ich habe noch nie, egal ob als Spieler oder als Trainer, mit so viel Dusel auswärts einen Punkt geholt“, fügte Weber an. Der 38-Jährige sprach sogar von der dürftigsten Saisonleistung seines Teams. Das erste Mal musste Ernst nach 21 Minuten hinter sich greifen, als der ansonsten fehlerfreie Keeper einen Schlenzer von Kristijan Bejic nicht festhalten konnte und Ajdin Maksumic zu seinem ersten Tor abstaubte. Hünfeld war zwar bemüht, doch gegen die Fünferkette der Hausherren gelang der Offensive um Neidhardt, Kornagel und Vogt wenig. Umso überraschender kam der Ausgleich fast mit dem Pausenpfiff, als Budenz punktgenau auf den Kopf von Krieger flanken durfte und dieser einnickte (44.). „Wie aus dem Nichts sind wir zurückgekommen. Bad Vilbel hat beste Chancen ausgelassen und das Spiel komplett bestimmt“, wusste Weber. Die erneute Führung besorgte erneut Maksumic kurz nach der Pause (51.), doch Bad Vilbel ließ weitere beste Chancen liegen. So war es wiederum das Duo Budenz/Krieger, das für den Ausgleich sorgte, als ein langer Freistoß in den Strafraum segelte und Krieger ins lange Eck köpfte (67.). Beinahe hätte der HSV das Spiel sogar komplett gekippt, doch das wäre wohl des Guten zu viel gewesen. Die Latte verhinderte den Führungstreffer, als der eingewechselte Sebastian Schuch mit seinem Kopfball nur den Querbalken traf (83.). „Wir müssen uns fast beim Gegner entschuldigen, dass wir hier etwas mitnehmen. Die Jungs können heute Abend in die Kirche gehen, eine Kerze anzünden und sich beim lieben Gott für den Punkt bedanken. Heute hat sich keiner für das Derby am Freitag gegen die Barockstadt empfohlen. Alle müssen in der Trainingswoche heiß darauf sein. Ich wüsste niemanden, der blind gesetzt ist“, schloss Weber. Sein Gegenüber Amir Mustafic hielt es dagegen, vermutlich stark gefrustet, kurz: „Ich kann mich meinem Kollegen nur anschließen.“

Autor: Tobias Konrad

BAd Vilbel 10-2018-17

 

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