Weitere Reduzierung der Ligen erst einmal vom Tisch?

Weitere Reduzierung der Ligen erst einmal vom Tisch?

Grünberg (fs) – www.osthessen-sport.de

Im Frühjahr beschloss der Verbandsspielausschuss des Hessischen Fußball Verbandes (HFV), die Spielstärke aller Klassen bis zur Saison 2015/2016 auf 16 Mannschaften zu reduzieren. Dieser Plan könnte wieder vom Tisch sein: Möglicherweise bleibt es bei 17 Mannschaften, wie auf der jüngsten Ausschusssitzung in Grünberg thematisiert wurde.

„Nach der Runde werden wir Stand jetzt in der Hessenliga die Zahl 17 haben, damit können wir leben. So wie es jetzt aussieht, werden wir in der Hessenliga darauf reduzieren können, dementsprechend reduziert sich die Zahl der Absteiger in den Ligen darunter sowieso. Ich gehe mal davon aus, dass die 17 als Richtzahl auch für die übernächste Runde steht, aber das werden wir erst im Februar auf der nächsten Sitzung entscheiden“, so Verbandsfußballwart Jürgen Radeck (Ortenberg), zugleich Klassenleiter der Hessenliga. In eben jener spielen wie in der Gruppenliga Fulda in dieser Saison 19 Mannschaften, für Radeck zu viele: „Unter der Woche zu spielen ist heutzutage schwer, vor allem bei den weiten Fahrten, aber manche verstehen das einfach nicht. In der Verbandsliga Süd ist das vielleicht auch kein Problem, aber man muss das Gesamtkonzept Hessen sehen. Wenn ich von Willingen nach Lehnerz muss, bin ich dicke gefressen, zumal Willingen die ersten und die letzten Spielausfälle im Jahr hat. Da muss man kämpfen und das kostet Zeit und Nerven, die Leute zu überzeugen.“ So gäbe es beispielsweise im Süden viele Kunstrasenplatze, die im Norden und in der Mitte Hessens längst nicht so häufig vorhanden seien.

Eine 17er-Ligenstärke habe den Vorteil, damit auch einen größeren Abstieg von oben auffangen zu können, zumal hessenweit gerade einmal zehn bis zwölf Klassen mit mehr als 16 Mannschaften spielen würden: „Wir müssen einfach sehen, dass wir da ein vernünftiges Maß rein kriegen. Wir können nicht noch mehr Sonntage aus dem Boden stampfen, zumal da noch Pokalspiele dazukommen und von Nachholspielen erst gar nicht zu reden“, so Radeck. Eine vom FC Bensheim (Verbandsliga Süd) gestartete Umfrage unter den Vereinen der Hessenliga sowie der Verbandsligen und der Gruppenliga Darmstadt förderte mit über 75 Prozent eine enorm hohe Ablehnungsquote der Reduzierung zutage, der Verbandsfußballwart weiß das aber einzuschätzen: „Auf der Liste stehen Vereine, die uns vorher klipp und klar gesagt haben, sie sind für eine Reduzierung. Jetzt stehen die Vereine nicht so, wie sie es gewohnt sind und sind plötzlich gegen eine Reduzierung. Davon gibt es mindestens fünf, sechs Vereine.“

Überhaupt sei die Ligenreduktion keine komplett neue Idee: „Die Sache lag ja schon bei meinem Vorgänger Armin Keller in der Schublade. Aber der Armin hat gesagt, dass er diese Sache nicht ein, zwei Jahre anfängt, bevor er in Pension geht und sein Nachfolger muss sich dann damit und den Vereinen herumärgern. Diese Diskussion gibt es schon immer und wir müssen versuchen, in diese kleineren Klassen zu kommen, damit wir den Wünschen der Vereine – geäußert auf dem Fußballamateurkongress – nachkommen“, so Radeck weiter. Die Festschreibung der Richtzahl auf 17 Mannschaften wäre dann ein Kompromiss, auf der Rückrundenbesprechung der Verbandsliga Süd im Januar werde er dann noch einmal mit den Vereinen sprechen.

Für die Gruppenliga Fulda würde das Folgendes bedeuten: Durch die vor der Saison festgeschriebenen maximal fünf Absteiger – vorausgesetzt, dass mit Flieden II nur eine Mannschaft aus der Verbandsliga absteigt – wäre die Richtzahl 17 durch das Aussetzen der Relegation schon in der kommenden Saison erreicht.

 

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