Das war mal nix: Der Hünfelder SV hat am Pfingstsamstag beim 1:2 (0:1) gegen den SSV Sand in der Verbandsliga Nord eine starke Leistung gezeigt, sich aber bei zwei dummen Szenen mehr oder weniger selbst geschlagen. Die Tore für die Nordhessen schossen Daniel Wagner (39.) und Hünfelds Johannes Helmke mit einem Eigentor (85.), für den HSV traf Kevin Krieger in der Nachspielzeit.
Dabei hatte für Hünfeld alles gut begonnen, nach kurzer Druckphase der Gäste mit Chancen durch Viktor Moskaltschuk übernahm die Elf von Coach Dominik Weber die Kontrolle. Die beste Gelegenheit zur Führung blieb dem HSV allerdings verwehrt: Mit einem starken Dribbling tankte sich Ferhat Yildiz über links in den Strafraum und wurde von Steffen Bräutigam weggecheckt, Schiedsrichter Pascal Loschke zeigte allerdings nicht auf den Punkt. Dennoch blieben die Haunestädter am Drücker, der letzte Pass jedoch war stets zu ungenau. So brachte ein individueller Fehler den Rückschlag: Beim Versuch zu klären, schoss Helmke den heranstürmenden Moskaltschuk an, der Ball sprang vor die Füße von Wagner, der noch an HSV-Keeper Tim Gutberlet vorbeizog und dann zum 1:0 einschoss. So brachte sich Hünfeld um die Früchte der Arbeit. Und noch vor der Pause hätte beinahe Tobias Oliev das zweite Tor nachgelegt, der SSV-Kapitän rauschte aber Zentimeter an einer scharfen Hereingabe vorbei (43.).
Ein ähnliches Bild bot sich nach dem Wechsel, weiterhin dominierte Hünfeld, blieb dabei aber ohne Durchschlagskraft. Schüsse von Yildiz (47., 76.), Lukas Budenz (64.), Oliver Krenzer (80.) und Krieger (87.) gingen entweder deutlich am Tor vorbei oder flogen Gästekeeper Johannes Schmeer in die Arme. Symptomatisch eine Konterszene: Nach Ballgewinn schaltete der HSV zunächst gut um, der letzte Pass allerdings wollte Krieger nicht gelingen, letztlich „rettete“ Robert Simon den Ball vor dem Toraus zum SSV-Einwurf. Weniger, dafür die besseren Gelegenheiten hatten die Gäste: Oliev scheiterte an Gutberlet (62.), Moskaltschuk traf nur den Pfosten (71.). Die Vorentscheidung brachte dann eine Hünfelder Slapstick-Einlage: Eine Hereingabe von Moskaltschuk wollte Pechvogel Helmke klären, der Ball jedoch flipperte zwischen seinen Beinen hin und her und schließlich, am verdutzten Gutberlet vorbei, ins Tor. Doch damit nicht genug des HSV-Pechs, denn in der Nachspielzeit kugelte sich Ferhat Yildiz bei einem Zweikampf an der Außenlinie noch die Schulter aus. Der Schlusspunkt durch einen langen Freistoß Kriegers, der an Freund und Feind vorbeirauschte und schließlich zum 1:2 einschlug, blieb da nur eine Randnotiz. „Wir haben uns heute durch zwei Eigentore selbst geschlagen“, sagte nach Abpfiff HSV-Coach Weber, mehr allerdings wollte er zur Partie auch gar nicht sagen: „Das Spiel ist jetzt eigentlich auch egal, jetzt geht’s um Ferhat. Das ist richtig scheiße gelaufen.“ Der Krankenwagen war da schon unterwegs. / wip
Hünfeld: Gutberlet; Yildiz, Helmke, Lekaj, Krenzer, Witzel, Budenz, Trabert, Krieger, Klüber, Simon.
Zuschauer: 100. Tore: 0:1 Daniel Wagner (39.), 0:2 Johannes Helmke (85., Eigentor), 1:2 Kevin Krieger (90.).