Verbandsliga: Lehnerz II holt Punkt beim HSV
Nachher waren sich alle einig: Das 1:1 (0:0) zwischen dem Hünfelder SV und der Reserve des TSV Lehnerz war das gerechte Ergebnis in einem temporeichen, intensiven, aber auch fehlerbehafteten Verbandsliga-Derby.
„Ich kann damit aber wahrscheinlich besser leben als Hünfeld“, frohlockte TSV-Coach Marco Lohsse, der mit dem Auftritt überaus zufrieden war, lediglich das nicht allzu zielstrebige Konterspiel seines Teams monierte. Sein Gegenüber Dominik Weber sah hingegen Licht und Schatten seiner Mannen – vor allem vor der Pause mehr Schatten. „Wir bejubeln gewonnene Zweikämpfe und erfolgreiche Grätschen, das sollte eigentlich selbstverständlich sein.“ Das war jedoch nur bedingt der Fall, Lehnerz wurde ob solcher Unzulänglichkeiten früh erste Einschussmöglichkeiten geboten. Meist stand beim letzten Pass aber entweder Marek Weber oder Jan-Niklas Jordan im Abseits. Einmal hielt Gutberlet zudem stark gegen Jordan.
Jordan und Weber bildeten das Sturmduo, Lohsse hatte in die Trickkiste gegriffen, sein System auf ein 4-4-2 mit Raute umgestellt – auch um den Gegner zu überraschen. Der Plan ging bedingt auf, besser war hingegen die Rochade nach 20 Minuten, als er Natnael Weldetnsae und David Wollny die Außenpositionen im Mittelfeld tauschen ließ. Wollny bekam Simon Schilling im Verbund mit der restlichen Verteidigung kaum in den Griff, so auch beim Führungstreffer kurz nach der Pause. Wollny schüttelte über links alle ab, seine Hereingabe veredelte Weber in Torjäger-Manier (51.).
Es war die Initialzündung für den HSV, der jetzt das klar bessere Team war und durch einen humorlosen Vollspannschuss aus acht Metern Robert Simons folglich ausglich (74.). Die ohnehin schnelle Partie wurde jetzt immer rasanter, Hünfeld drückte, Lehnerz konterte. Chrisoph Neidhardt und Simon hätten für den HSV entscheiden können, Wollny für Lehnerz. Wollnys Gelegenheit war die dickste:„Das ist mir der Ball etwas versprungen und die Körner haben auch etwas gefehlt“, erklärte er seinen 70-Meter-Marsch, an dessen Ende er das Leder an den Fangzaun setzte. Wollny selbst war stark, er sah einen Mitspieler noch besser: „Wie Julian Pecks hinten organisiert und verteidigt hat, war bärenstark.“ Beide drängen sich weiterhin für das Hessenliga-Team auf.
Hünfeld: Gutberlet – Schilling (59. Klüber), Belaarbi, Helmke, Yildiz – Budenz (59. Rehm), Alles – Neidhardt, Krieger, Wahl (77. Trabert) – Simon.
Lehnerz: Grösch – Vilmar, Faulstich, Pecks, Say – Balzer – Wollny, Weldetnsae (53. Sternstein) – Hohmann – Jordan, Weber.
Schiedsrichter: Matthias Kristek (SG Aulendiebach). Zuschauer: 180. Tore: 0:1 Marek Weber (51.), 1:1 Robert Simon (74.).
Autor: Johannes Götze