Bad Hersfeld (st) – Dank eines Tores von Ferhat Yildiz aus der 67. Minute hat der Hünfelder SV das Derby in der Fußball-Verbandsliga beim SVA Bad Hersfeld mit 1:0 (0:0) gewonnen. Dabei musste der HSV bis zur letzten Sekunde zittern, der SVA schaffte es aber einmal mehr nicht, sich für eine gute Leistung zu belohnen. Die Hünfelder überwintern jetzt auf Platz neun, der SVA auf einem Abstiegsplatz, sollte es zu fünf Absteigern kommen.
„Das ist eigentlich die ganze Hinrunde schon so. Das ist auch das, was mich – und die Jungs wahrscheinlich noch viel mehr – so frustriert: Wir spielen – ein, zwei schlechte Spiele ausgenommen – immer gut, stehen am Ende aber mit leeren Händen da. Dabei hätte der Spielverlauf heute sicherlich einen Punkt für uns hergegeben“, war SVA-Coach Frank Ullrich die Enttäuschung deutlich anzumerken.
Besonders unglücklich aus Asbacher Sicht war auch die Entstehung zum 0:1: Nach einem langen Ball verlängerte Tim Ullrich, der zu seinem ersten Einsatz nach seiner Meniskusverletzung kam, das Leder unglücklich mit dem Hinterkopf in die Füße von Christoph Neidhardt, der alleine vor SVA-Keeper Witold Sabela auf Ferhat Yildiz querlegte, sodass der 19-Jährige nur noch einschieben musste (67.). Nur vier Minuten nach dem Hünfelder Führungstreffer musste Simon Schilling nach einem harten Einsteigen gegen Andy Pannek mit glatt Rot unter die Dusche. In Überzahl war jetzt nur noch der SVA am Drücker, Hünfeld verteidigte aber bis zum Schluss sehr diszipliniert und hatte in Sebastian Ernst, der erstmals in dieser Saison auch im Ligabetrieb starten durfte, einen sicheren Rückhalt. Eine sehenswerte Direktabnahme von Daniel Hanslik (71.) parierte Ernst ebenso stark wie einen Schussversuch vom eingewechselten Christian Pfeiffer (78.). „Die Jungs haben das die letzten 20 Minuten in Unterzahl gut gemacht, haben gut verschoben und dann auch kaum noch eine Chance zugelassen. Sebastian hat sich das verdient, heute auch mal in der Liga anzufangen, zumal Tim Gutberlet unter der Woche noch etwas krank war. Er hat uns heute auch mit drei, vier Glanztaten die Null gerettet“, lobte HSV-Coach Dominik Weber, der in der 80. Minute allerdings noch einmal richtig zittern musste, als Niklas Wahl einen Kopfball von Pannek gerade noch von der Linie kratzte.
In der ersten Hälfte hatte Hünfeld erwartungsgemäß mehr Ballbesitz, die Festspielstädter verteidigten aber gut und ließen außer einem Schuss von Oliver Krenzer aus 20 Metern (5.), und einem Lattenkopfball von Robert Simon mit dem Halbzeitpfiff kaum etwas zu. Offensiv setzten die Hersfelder immer wieder Nadelstiche: Daniel Hanslik scheiterte aus 16 Metern knapp (17.) und Ernst rettete erst gegen Bekim Mustafi im Eins-gegen-eins (35.), nur um eine Minute später einen Freistoß von Mustafi gerade noch so an die Latte zu lenken.
„Unterm Strich ist der Sieg, denke ich, schon verdient, weil wir gerade in der ersten Halbzeit mehr investiert haben“, resümierte Hünfelds Weber, während sein Gegenüber Ullrich nicht ganz sorgenfrei in die Winterpause gehen kann: „Wir hätten uns natürlich gewünscht, mit etwas mehr Abstand in die Winterpause zu gehen.“ Der SVA belegt mit 18 Punkten den ersten von fünf möglichen Abstiegsplätzen, der HSV schiebt sich nach dem Sieg auf Rang neun vor.
SVA: Sabela; Mainz, Schreiber, Ebinger (46. Ullrich, 70. M. Schuch), Pannek – C. Wiegand, Müller-Siebert – Ewald (60. Pfeiffer), S. Schuch, Hanslik – Mustafi.
Hünfeld: Ernst; Schilling, Helmke, Belaarbi, Yildiz – Alles, Krenzer – Wahl, Krieger (89. Grosch), Neidhardt (86. Klüber) – Simon (70 Trabert).
Schiedsrichter: Dennis Meinhardt (Flieden)
Tor: 0:1 Ferhat Yildiz (67.)
Zuschauer: 150.
Rote Karte: Simon Schilling (Hünfeld, 71.) wegen groben Foulspiels