Hünfeld
Martin Abel ist sauer. Grund für die Aufregung beim Abteilungsleiter von Handball-Landesligist Hünfelder SV ist das Prozedere rund um den Hessenpokal.
„Nachdem wir Anfang Februar den Bezirkspokal in Großenlüder gewinnen konnten, hatten wir uns auf ein interessantes Turnier in unserer Halle gegen zwei höherklassigere Gegner aus den Bezirken Kassel und Melsungen/Hersfeld gefreut. Vergangenes Jahr hat Alsfeld den Pokal gewonnen, und die durften dann dieses Turnier veranstalten“, erklärt Abel. Da die Pokalsieger der beiden anderen Bezirke HSG Gensungen/Felsberg (Dritte Liga Ost) und TSV Vellmar (Hessenliga) heißen, erwartete Abel eine gut gefüllte Kreissporthalle und einen dementsprechenden die Kasse wärmenden Geldregen.
Doch hat der HSV die Rechnung ohne den Hessischen Handballverband (HHV) und die HSG Gensungen/Felsberg gemacht. „Mir ist erst vor wenigen Wochen mitgeteilt worden, dass die Durchführungsbestimmungen am 5. Mai 2012 geändert worden sind und wir jetzt nur ein Heimspiel gegen Gensungen gehabt hätten. Ich habe diese Änderungen weder im SIS (Portal des HHV, d. Red.) noch sonstwo entdecken können“, ärgert sich Abel, der aber mit einem Begegnung vor heimischer Kulisse gegen den Drittligisten auch Vorlieb genommen hätte: „Dann hätten wir wenigstens einmal eine volle Halle gehabt und unseren Zuschauern auch etwas zeigen können.“
Diesem Ansinnen bereitete die HSG, die derzeit den Abstiegsrelegationsplatz in der Dritten Liga Ost einnimmt, durch ihre Absage am Dienstag aber ein jähes Ende. „Von Gensunger Seite bin ich kontaktiert worden, dass sie am Sonntag nicht in Hünfeld antreten können, weil sie zu viele Verletzte hätten. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen“, begründet der für diese Partie verantwortliche Pokalleiter Georg Meister die Absage.
Somit ist Hünfeld nun kampflos eine Runde weiter und müsste demnächst beim TSV Vellmar in der Fremde antreten, was wiederum Martin Abel absolut nicht nachvollziehen kann: „Um überhaupt den Bezirkspokal hier im Bezirk Fulda zu gewinnen, mussten wir als höherklassigere oder gleichklassige Mannschaft viermal auswärts antreten und hatten von daher keinerlei Einnahmen, sondern nur Ausgaben. Daher frage ich mich, warum der Hessische Handballverband auf dieser Pokalebene die Regeln ändert und der niederklassigere Verein eventuell reisen muss. Dieses Spiel ist für uns völlig uninteressant.“
Nach Ansicht von Georg Meister habe der HHV die Durchführungsbestimmungen für den Pokal durchaus veröffentlicht: „Ich gebe aber zu, dass der Absatz, in dem es um das Zwischenspiel geht – in diesem Fall Hünfeld gegen Gensungen – etwas diffus formuliert ist.“
Auf Hünfelder Seite – insbesondere bei Martin Abel – ist die Freude über den Bezirkspokalsieg vom 8. Februar in Großenlüder (47:37) nun jedenfalls in Frustration umgeschlagen.