27 Sekunden vor Schluss wurde Großenlüders Spielertrainer Janos Zinn von Lukas Dimmerling freigespielt und traf von außen sicher zum 33:32-Führungstreffer. Auf der Gegenseite versuchte es Thorsten Hinckel ebenfalls von rechts außen, scheiterte aber zwei Sekunden vor dem Ende an René Herber im Gäste-Tor, der seiner MSG damit nach langer Zeit mal wieder einen Sieg in Hünfeld bescherte.
„Am Ende war es nochmal richtig spannend, weil unsere Abwehr in der ersten Halbzeit noch bombastisch war und dann in der zweiten einfach zu große Lücken hinterließ. Das ist das erste Mal seit Jahren, dass wir hier mal gewinnen“, pustete Großenlüders Vorsitzender Christoph Dimmerling erst mal tief durch. Dass es überhaupt zu so einem dramatischen Ende kommen würde, dachten nach der ersten Halbzeit wohl schon nur noch die wenigsten. Der HSV nahm von Beginn an die beiden Dimmerling-Brüder Lukas und Benedikt in Manndeckung, dahinter öffneten sich aber viel zu viele Lücken, die die Gäste gnadenlos ausnutzen. So führte Hainzell/Großenlüder zur Pause bereits mit 19:13, nach 37 Minuten hatte die MSG die Führung sogar noch ausgebaut (24:17). „Wir standen in der ersten Halbzeit einfach zu schlecht in der Abwehr, da haben wir nicht miteinander gesprochen und nicht gekämpft. Auch offensiv war das zu verhalten, wir sind nicht in die Lücke gegangen“, versuchte sich HSV-Trainer Dominik Jäger in einer Erklärung für die schwachen ersten 37 Minuten seines Teams. Danach aber wachte Hünfeld auf, Samuel Masché nagelte sein Tor in der Folgezeit regelrecht zu und offensiv rissen Felix Kircher und Alexander Unglaube die Verantwortung an sich. Nach einer Phase in doppelter Überzahl um die 43. Minute kämpfte sich der HSV bis auf 23:24 heran, die Halle war jetzt wieder voll da, was Großenlüder zusätzlich verunsicherte. Nur zwei Minuten später glich Kircher erstmals aus. Danach ging es hin und her, beide Mannschaften konnten die Treffer des Gegners immer wieder kontern. Am Ende konnte sich Hünfeld für die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit nicht mehr belohnen. „Es hat leider Gottes am Ende nicht mehr gereicht“, war Jäger die Enttäuschung deutlich anzumerken.
Hünfeld: Masché; Krätzig; Sauer (2), Hinckel (1), Jahn (2), Schott (2), Houston (1), Müller, Abel (1), L. Rehberg (2), Hyseni, Unglaube (7), F. Rehberg (4), Kircher (10).
Hainzell/Großenlüder: Weber; Herber; Martin (3), Schmitt (2), B. Dimmerling (6), S. Münkel (6), L. Dimmerling (14/3), Zinn (2), Waniek.
Zuschauer: 400.
Quelle: www.osthessen-sport.de