Noch 14 Sekunden zu spielen, Hünfeld führt mit einem Tor. Jäger nimmt eine Auszeit und schickt seine Mannen mit der Vorgabe, die restliche Spielzeit runterzuspielen wieder aufs Parkett. Doch plötzlich ist Hünfelds Felix Kircher völlig frei über die rechte Seite durch, sucht die Entscheidung und verwirft. Noch fünf Sekunden auf der Uhr, Dittershausen wirft den Ball nach vorne, Hünfelds Torwart Christian Krätzig sprintet aus dem Kreis, verschätzt sich und springt am Ball vorbei, ein Gäste-Spieler wirft sich auf den Boden, rettet den Ball gerade noch vor dem Aus und wirft im Sitzen auf das leere Hünfelder Tor. Die ganze Halle hält die Luft an, der Ball trudelt an den Pfosten. Aufatmen. Sieg für Hünfeld.
„Das war ein glücklicher Sieg, ein Unentschieden wäre sicherlich für beide Mannschaften das gerechtere Ergebnis gewesen“, musste Jäger zugeben. Hünfeld kam nämlich schlecht in die Partie, lag schnell mit 2:6 zurück und rannte von da an stets einem Rückstand hinterher. Vor allem Mittelmann Tim Poppenhäger und Rückraumhüne Christian Siebert bekam der HSV in der ersten Halbzeit einfach nicht in den Griff. In der Pause stellte Jäger daher auf eine offensivere 4:2-Deckung um und ließ die beiden in Manndeckung nehmen. Die Umstellung fruchtete sofort, in der 42. Minute hatte der HSV das Spiel erstmals wieder ausgeglichen (19:19). Danach ging es hin und her, die erste Führung hatten sich die Haunestädter beim Stand von 23:22 gesichert, bis zum Ende war es dann ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem besseren Ende für die Jäger-Sieben.
Neben dem Sieg konnte sich Jäger vor allem über das mehr als gelungene Comeback von Lennart Sitzmann freuen: Nach mehrmonatiger Verletzungspause kam Sitzmann erstmals in diesem Jahr zu einem Landesliga-Einsatz: „Das war ein sensationellen Einstand, er hat nicht nur die Manndeckung in der zweiten Hälfte übernommen, er hat auch den Ball immer wieder schnell gemacht, Gegner gebunden und drei Tore erzielt“, lobte Jäger, der ein klares Ziel für die letzten zwei Saisonspiele hat: „Die letzten zwei Spiele wollen wir noch gewinnen. Die Vorfreude auf das Derby nächste Woche ist auf jeden Fall schon da“, blickt er schon auf das Gastspiel bei der MSG Hainzell/Großenlüder kommende Woche.
Hünfeld: Krätzig, Maschée; Sitzmann (3), Sauerbier, Jahn (2), Schott (2), J. Müller, S. Müller, Hyseni (2), Abel (3), L. Rehberg (4), Unglaube (6), F. Rehberg (5), Kircher (4).
Zuschauer: 250.
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