28.9.1947
HSV- Roßbach 4:3 (0:1)
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Es sollte um die Punkte gehen.Herrliches Fußballwetter wäre gerade zu Beginn der Kundenspiele in der A-Klasse beschieden gewesen.
Doch trotz Zeitungsnotiz und Mitteilung“durch die Geschäftsstelle in Fulda, waren
die Spiele vom Gruppenleiter Hillenbrand, Hersfeld, nicht angesetzt. Durch die erst beabsichtigte Änderung des Spielsystems hinken wir schon 2 Spielsonntage nach. Wir kommen langsam, aber sicher mit unseren Spielen in die Wintermonate.
Muß das sein?
HSV: v.d. Werlt, Schwab, Drinnenberg, Malkmus,Burschel, Landsberger, Koch, Helmer,Lühn A., Werner, Lühn H.
Roßbach: Gerlach, Kaivers, Koch I, Ziegler, Koch H , Hohmann, Dolle, Reuter, Kohlmann, Koch P.,Thewissen
Schiedsrichter: Koch, HSV.
Torschützen: Kohlmann 3, Lühn A. l,
Kaivers Selbstor, Burschel, Helmer.
Zuschauer: etwa 600.
Beide Mannschaften waren mit Ersatz angetreten Man wartete um 15 Uhr vergebens auf den angesetzten Schiedsrichter aus Hersfeld. So einigte man sich auf die Austragung eines Freundschaftsspieles unter Leitung des Hünfelder Schiedsrichters Koch.
Dadurch bekamen die zahlreich erschienenen Zuschauer ein wirkliches Freundschaftsspiel zu sehen. Zeitweise auftretende Härte wurde gleich von dem, mit den Fußballregeln bestens vertrauten Schiri, geahndet,daß das Spiel sehr fair verlief.
Beide Mannschaften kämpften von Beginn an um den ersten Erfolg, der nach etwa 30 Minuten nach leichter Überlegenheit der HSV er überraschend von dem Mittelstürmer Kohlmann, Roßbach, sichergestellt wurde. Daraufhin zogen die Platzherren weiterhin frisch vom Leder. Ein Lattenschuss von J. Koch, ein Strafstoß von A. Lühn und zwei scharfe Bälle von Werner kennzeichnen das Pech der Platzherren. Immer wieder fegte der gut eingeschlagene Gerlach, der für den verletzten Strebert das Tor für die Roßbacher hütete dazwischen.
In sicherer Manier hielt er alles, was aufs Tor kam. Fast mit dem Abpfiff köpfte der immer wieder nach vorn treibende A. Lühn einen wunderbaren Flankenschuß über die Latte.
Nach dem Seitenwechsel sah es fast so aus, als sollten die Platzherren mit Pauken und Trompeten eingehen. Roßbach drängte minutenlang ununterbrochen. Angriffe von den wieseflinken Halbstürmern Koch und Reuter (Roßbach) vorgetragen, konnten oft erst auf der Torlinie gestoppt werden. Dann stellte Hünfeld um. Helmer ging auf seinen alten Platz als rechter Läufer. Daraufhin klappte es besser. In der 8. Minute nach Wiederanpfiff verhängte der Schiri wegen zu langem Halten des Balles in 7 m Höhe einen indirekten Freistoß im Strafraum der Hünfelder. Plaziert legte Koch P. den Ball dem Mittelstürmer Kohlmann vor, der kurzentschlossen einschoss. 2:0 stand es für die Gäste. Dann wandte sich das Blatt. Nur noch gelten kamen die Roßbacher in den Strafraum der Platzherren. In fast gleichmäßiger Zeitfolge konnten die Einheimischen 4 Tore erzielen und erst beim Schlusspfiff konnte Kuhlmann auf 4:3 vermindern.
Bei Hünfeld gefielen besonders Helmer und A. Lühn, wogegen Hermann Lühn
ausfiel. Drinnenberg kämpfte unermüdlich.
Bei Roßbach glänzte der Tormann durch herrliche Paraden, wogegen die Verteidigung unsicher wirkte. Im Sturm gefielen besonders Paul Koch und der kleine Reuter.Die Leistungen des Schiri waren einwandfrei.
Jugend: Bieberstein — Hünfeld 3 : 4 (0 :1).
Schüler: Buchenau— Hünfeld 0 : 11
Nach zweijähriger Spielzeit .konnten die HSVer ihren bisher höchsten Erlolg erzielen. |
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12.10.1947
Ronshausen I- HSV I 0:3 (0:0)
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Das Spiel, welches bereits am Sonnabend zum Austrag kommen sollte, mußte
auf Sonntag Vormittag 10 Uhr verlegt werden, da die Verkehrsverbindung äußerst schlecht ist. Nach über einer Stunde Fußmarsch von Bebra stellte sich die Hünfelder Erste in folgender Aufstellung dem Gegner:
Ackermann Schwab Drinnenberg Weigt Burschel Landsberger Zentgraf Koch Lühn A. Werner Möller H.
Für H. Lühn mußte in letzter Minute Hellmuth Möller als Linksaußen einspringen,
trotzdem er auf diesem für ihn ungewohnten Posten von vornherein nicht viel leisten konnte. Er mühte sich aber ab und fügte sich in das Gesamtbild der Mannschaft auch ganz gut ein.
Vom Anpfiff weg übernahmen die HSV-Stürmer den Ball und trugen ihn in den gegnerischen Strafraum. Mit verhältnismäßig wenigen Ausnahmen lag das Spiel in der ersten Halbzeit in der Hälfte des Gegners,der bei einigen Schüssen nur durch Glück und das blitzschnelle Reagieren seines Torwartes vor Verlusttreffern bewahrt blieb. Nach dem Wechsel wurde das Spiel noch einseitiger.
Die Hünfelder Hintermannschaft stand auf der Mittellinie und fing bereits dort jeden nach hinten kommenden Ball auf. Weigt und Landsberger trieben den Sturm immer wieder nach vorne und in der 48. Minute hob A. Lühn den Ball über den Tormann zum l : 0.
Kurze Zeit später wurde er mit einer Steilvorlage von Weigt auf die Reise geschickt und gegen den plazierten Schuß war der Tormann machtlos.
Immer wieder stand der Schlußmann der Gastgeber im Mittelpunkt des Spielgeschehens. Besonders Zentgraf schaffte durch seine schönen Flankenbälle des öfteren Verwirrung, von denen einer in der 75. Minute von H. Möller zum dritten Tor verwandelt werden konnte.
Ein vom Schiedsrichter bereits gepfiffenes Tor wurde von ihm wieder annulliert. Ronshausen war sichtlich bestrebt, die Niederlage nicht noch höher ausfallen zu lassen, was auch gelang. Kurz vor Schluß vergaben Koch und Zentgraf zwei schöne Gelegenheiten. Der harte Schuß traf beidemale einen Verteidiger.
Mit dem Schlußpfiff des Unparteiischen trennten sich beide Mannschaften nach einem wirklich anständigen Spiel.
Die Hünfelder Mannschait zeigte wieder ein gefälliges und vor allen Dingen schnelles und raumgreifendes Spiel. Sie waren fast jedesmal die berühmte Sekunde früher am Ball. Im Sturm wurde tüchtig geschossen und hinten dichtgehalten. Wie bereits gesagt, unterstützten die beiden Außenläufer den Sturm ganz hervorragend. Bei dem Gegner konnte besonders der Tormann, der linke Verteidiger und der Mittelstürmer gefallen.
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19.10.1947
HSV I- Obersuhl I 7:1 (6:0)
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Die HSVer hatten sich viel vorgenommen und zogen gleich vom Anpfiff an mächtig
los. Bereits in den ersten Minuten konnte ein Tor wegen angeblichem Abseits nicht gegeben werden, doch der erste Erfolg sollte nicht lange auf sich warten lassen.
In der neunten Minute legte sich der mächtig nach vorn drängende A. Lühn 20 Meter vor dem Tor den Ball zurecht und schoß scharf ein.
In kurzen Abständen zogen die Gastgeber, ohne den Obersuhlern auch nur eine Chance zu geben, bis auf 6 : 0 davon. Ein Tor schöner als das andere und es war eine Augenweide, diesem reiten und wunderbar durchdachten Spiel zuzusehen. Der Sturm zeigte sich von einer Seite, wie man sie sich immer zu seien wünscht. Uneigennutz führt zum Erfolg.
Dies war wohl die Parole des Spieles am Wochenende.
Hatte man sich auch nach dem Wechsel auf den Fortgang des Torreigens gefreut,so wurde man eines besseren belehrt .Die Gäste stellten um und verteidigten mit mehr Geschick als in der ersten Hälfte. Es wurde ihnen aber auch seitens der HSV-Stürmer leichter gemacht. Sie ruhten auf ihren Lorbeeren aus und statt des zügigen, auf Erfolg eingestellten Spieles, das oft an ein Lehrspiel erinnerte, sah man nur noch Einzelleistungen, mit denen man kaum Tore erzielen kann. Scheinbar wollte man wieder einmal den Zuschauern ein Leer spiel vergangener Zeiten servieren unter dem Motto:
‚In Schönheit gestorben“. Nachdem die Gäste durch eine Steilvorlage das Ehrentor erzielt hatten, wachten auch die HSVer aus ihrem Fußballtraum auf und manch heikle Situation vor dem Gästetor wäre ein zählbarer Erfolg gewesen, hätte man nicht so übereifrig und hastig gehandelt. Lediglich ein scharfer, wohlplazierter Schuß von A.Lühn konnte noch den Weg ins Netz finden.
Die Hünfelder Mannschaft wirkt, nachdem die Ruhe, auf dem Platz bewahrt wird, geschlossener und die Leistungen haben sich zusehends gesteigert. Lediglich der Halbrechte Koch kann sich noch nicht ganz in das Mannschaitsgefüge einpassen.
Die Gäste spielten zerfahren und konnten niemals gefährlich werden. Lediglich der Halblinke und Rechtsaußen ließen erkennen,daß sie etwas mit dem Ball anzulangen wissen. An sonsten wurde gekickt und planlos in die Gegend geschossen.
Schiedsrichter Schmitt, Mecklar hatte keine allzugroße Arbeit und war von Beginn an seinen Aufgaben voll und ganz gewachsen. Spieler und Zuschauer waren mit seinen Leistungen vollauf zufrieden.
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26.10.1947
Niederaula -HSV 0 : 0 (0 : 0)
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Mit 22 Beinen verteidigt. Wohl selten hat man ein Spiel mit zwei
so verschiedenen Halbzeiten gesehen wie am Sonnabend in Niederaula.
Der überaus starke Wind lies aus beiden Seiten kein zügiges Spiel zu. Die Gäste, in der ersten Halbzeit mit der Sonne aber gegen den Wind spielend, fanden sich anfangs sehr schlecht zurecht und so kam es, daß die Platzherren des oiteren vor dem Heiligtum der HSVer erschienen und manche brenzliche Situation schufen. Zweimal rettete Schwab im letzten Augenblick auf der Torlinie, während auf dir Gegenseite Zentgraf eine totsichere Chance eine Führung ausließ, indem er aus kürzester Entternung vorbeischoß. Nach dem wechsel sollte es anders kommen. Vom Wiederanpfiff an setzten sich nicht nur in der gegnerischen Hälfte, sondern gar im gegnerischen Strafraum fest, aber alle Versuche, das Leder in den Kasten zu bringen, gingen entweder haarscharf vorbeigeschossen oder es stand im letzten Augenblick eines der 22 verteidigenden Beine im Wege. Ein Schuß aus 40—50 Meter Entfernung von Schwab konnte vom Tormann über die Latte zur Ecke gewehrt werden. Bomben von A. Lühn prallten teils vom Gegner, teils von den eigenen 11 Leuten ab. Ackermann stand in der zweiten Halbzeit kalt. Nur zweimal mußte er eingreifen. Trotz drückender Überlegenheit konnte jedoch kein zählbarer Erfolg erzielt werden. Erneute Uneinigkeiten in der Mannschaft trugen vielleicht zum Mißerfolg bei. Ausfälle keine, besonders gut Burschel und Drinnenberg
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07.12.1947
HSV-Friedlos 7:1 (3.1)
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HSV l. – Friedlos l. 7 : 1 (3 : 1)
Bevor die Platzherren vollständig zur Stelle waren, hatte Alfred Lühn durch einen wunderbaren Schuß aus 18 Meter Entfernung die Führung erzielt. Das Spiel wogte hin und her, ohne daß Friedlos gefährlich werden konnte. Doch dann schnürten die Blau-Weißen die Gäste in ihrer Hälfte ein. Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der Friedloser und nur deren Kipper konnte immer wieder retten. Als Zentgraf dann eine Ecke gut hereingab, war es wieder A Lühn, der mit dem Kopf den Ball aufs Tor drehte. Der Tormann flog in die Ecke, im letzten Augenblick jedoch wurde der Ball von einem Verteidiger abgelenkt und passierte die Torlinie. Als Weigt dann verletzt auf Linksaußen gehen mußte, gab es in der Hälfte der Hünfelder einen Strafstoß, der im Nachschuß zum 2 : 1 führte. Eine gut von Weigt getretene Ecke angelte sich Werner mit dem Kopf und scharf flog der Ball zum 3 : 1 ins Tor. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause.
Nach dem Wechsel, hatten sich die HSVer viel vorgenommen, mußten aber lange auf den nächsten Erfolg warten, zumal die Gäste ihre Stärke in der Abwehr hatten und außerdem den Mittelstürmer (neben dem Tormann der beste Gästespieler) zurückgenommen hatten. Erst ein Handelfmeter, von A. Lühn sicher verwandelt, brachte das vierte Tor. Weitere Angriffe, die laufend gegen das Gästetor rollten, scheiterten an der zahlreichen Abwehr. Auf der Gegenseite brauchten die Verteidiger und der Schlußmann nur noch ganz selten einzugreifen. Man wartete buchstäblich auf Erfolge Ackermann war es, der diesem Warten ein Ende machte und plaziert zum fünften Tor einschoß. Der Sturm wurde von Werner und Burschel, der aus seiner Stopperposition nach vorne gegangen war, immer wieder vorgetrieben, und A Lühn war es, der mit noch zwei weiteren Erfolgen verantwortlich zeichnete und mit insgesamt fünf Toren Schützenkönig wurde.
Weitere Erfolge einigemale stand das Wort ‚Tor‘ auf den Lippen der zahlreichen Zuschauer, verhinderte der sehr gute Tormann der Gäste. 7 : 1 stand es beim Schlußpfiff und die Höhe des Erfolges war jederzeit gerecht. Selten sah man die Hünfelder mit einer solch geschlossenen Leistung aufwarten. Während auf der Hünfelder Seite alle Spieler gefallen konnten, war es bei Friedlos in erster Linie der Tormann, der Mittelstürmer und der linke Verteidiger.
Der Schiri aus Asbach war ständig Herr der Lage und dem Spiel ein umsichtiger
Leiter.
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20 Blau-weiße und kein Gegner!
Der HSV spielte unter Protest und verlor 2:3.
Als 20 Spieler mit der gleichen Kluft auf dem Platz erschienen und sich
nur die Torwächter von ihnen abhoben, ahnten die zahlreichen Zuschauer nichts
gutes. Als die Gäste dann noch erfahren mußten, daß der Schiri aus dem 4 km von Breitenbach entfernten Mecklar kam, gingen sie schon mit gemischten Gefühlen in den Kampf, der bewies, daß elf gegen zwölf nicht gewinnen können.
Gleich in den ersten Minuten nutzte, der Schiri eine zweifelhafte Angelegenheit aus, um einen Elfmeter für die Platzherren geben zu können. Hopfner im HSV-Tor konnte den Ball nur noch berühren. Auf beiden Seiten wurden gute Torchancen vergeben. Man hatte in A. Lühn bald den gefährlichen Stürmer erkannt und versuchte, ihn außer Gefecht zu setzen, was den hartspielenden Platzherren auch bald gelang. Zentgraf wirkte in der zweiten Halbzeit ebenfalls nur noch als Statist mit. Nach dem Wechsel trat die bis dahin erkämpfte leichte Feldüberlegenheit der HSVer immer mehr zu Tage, aber man verstand nicht, Tore zu schießen. Bei den Platzherren hingegen war es der technisch gute Halblinke, der sich zwei bietende Gelegenheiten ausnutzte und eine 3 : 0 Führung für seine Mannschaft erzielte. Das zweite Tor hätte Hopfner zwar halten müssen. Als dann im letzten Drittel die Platzmannen ganz in ihrer
Hälfte eingeschnürt waren, gelang es Burschel, der auf Linksaußen gegangen war den ersten Gegentreffer zu erzielen. Wenig später war es der hinkende Zentgraf, der unverhofft einschoss. Alles Drängen und Schießen in den letzten Minuten nützte nichts mehr. Die harte Hintermannschaft und der wirklich gute Schlussmann der Breitenbacher verhinderte weitere zählbare Erfolge. Schwab wurde nach einem Zusammenprall mit einem Gegner uom Publikum tätlich angegriffen, ohne daß der Schiri hiervon Notiz nahm. Fouls und Handspiel sah er nur bei den Gästen und nur ihm hat Breitenbach es zu verdanken, daß es für es zu diesem schmeichelhaften Ergebnis kam.
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21.12.1947
HSV-Weiterode 4:1 (1:0)
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Hünfeld-Weiterode 4 : 2 (l : 0)
rkg. — Einige hundert unentwegte Zuschauer haben trotz der schlechten Witte-
rungsverhältnisse den Weg zum Sportplatz gefunden und warteten auch unermüdlich, bis das kräfteverzehrende Spiel mit halbstündiger Verspätung angepfiffen wurde. Etwa zehn Zentimeter hoher Schnee ließ ein flottes Spiel nicht zu und die ersten Minuten des Treffens waren dazu angetan, den Zuschauern manch heitere Situation zu servieren.
Die Platzherren, die ihren Schützenkönig R. Lühn, seinen Onkel H. Lühn und Zentgraf ersetzen mußten, waren den Gästen vom Anpfiff weg überlegen. Der linke Flügel mit Werner und Bursche war der beste Mannschaftsteil und schuf manch heikle Situation vor dem Gästetor. Nur der rechte Ersatzflügel kam technisch nicht ganz mit, wetzte aber mit Eiter manche Scharte aus.
Die Hintermannschaft spielte in sicherer Manier und Tormann Hopfner war schon
bedeutend sicherer als am Vorsonntag. Bei den Gästen überragte der Tormann.
Die Hintermannschaft spielte hart und versteckt unfair und nur dem umsichtigen Schiedsrichter aus Sorga ist es zu verdanken, daß das Spiel nicht ausartete, denn die Hünfelder sind auch keine Engel mehr.
Fast sah es so aus, als sollte die erste Halbzeit torlos verlaufen, nachdem auf beiden Seiten torsichere Sachen buchstäblich vermasselt wurden. Als dann Burschel nach rechts wechselte, war gegen seinen Schuß kein Kraut gewachsen. In der zweiten Hälfte konnte Seilmann dann, nachdem die Weiterroder zeitweilig arg drückten, nach einem Ackermannschen Lattenschuß zum 2 : 0 einlenken. Blitzschnelle Gästedurchbruche ließen auch den HSV-Tormann oft eingreifen. Einen Deckungsfehler der HSVer nutzte der flinke Sturm aus und schloß mit einem Tor an. Nachdem Ackermann in aussichtsreicher Schußstellung festgehalten wurde, konnte Werner den verhängten Elfmeter sicher verwandeln. Noch einmal kamen die Gäste auf 3 :2 heran und waren in den Schlußminuten oft daran, den Ausgleich zu erzielen, doch Burschel unternahm einen
Alleingang und konnte diesen nach einer Gewaltanstrengung mit einem weiteren Tor krönen. Nur wenige Augenblicke später ertönte der Schlußpfiff. Glückliche Gesichter verrieten die Freude über den schönen Erfolg.
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28.12.1947
Schenklengsfeld-HSV 1:1
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rkg. — Es hat im allgemeinen sehr viel Überwindung gekostet, die Reise nach Schenklengsfeld nach dem tagelangen Regen anzutreten. Ganz besonders deshalb, weil der Sender Frankfurt im Auftrage des Landessportverbandes sämtliche Spiele abgesagt hatte.
Trotzdem machten sich die HSVer auf den Weg und fanden in Schenklengsfeld trotz des anhaltenden Regens einen einigermaßen spielfähigen Platz vor. Der angesetzte Schiedsrichter war nicht erschienen und das Los, das entweder den Hünfelder Schiedsrichter Herrmann oder den Schenklengsfelder Schiedsrichter Licht zum Unparteiischen bestimmen sollte, fiel auf den Letztgenannten.
So ging es dann mit einer ersatzgeschwächten Mannschaft in den Kampf.
Die HSVer, anfangs bergab spielend, hätten bei etwas mehr Entschlossenheit in den ersten Minuten eine kleine Führung herausspielen können. Jedoch wurden einige Gelegenheiten aus kürzester Entfernung verpaßt.
Dann waren zeitweise die ‚Platzherren am Zuge. Das Spiel war auf beiden Seiten gleichmäßig verteilt und Burschel konnte in der zwölften Minute den ersten Treffer erzielen. Der Platz wies ein starkes Gefälle auf und die Glätte war mit dazu angetan, daß das zügige und bekannte technisch gute Spiel der Gäste nicht Herr wurde. Die Schenklengsfelder, die durchweg aus einer langen Garde bestanden, fanden sich mit den Platzverhältnissen besser ab und konnten das Spiel immerhin offen gestalten. Nach dem Wechsel wurde es jedoch wesentlich anders. Man sah zeitweise nur noch eine Mannschaft und zwar die der Platzherren, und nur der gepachteten Fortuna und der im zweiten Abschnitt sich besser zurechtfindenden Hintermannschatt ist es zu verdanken, daß es sehr lange dauerte, bis sich die erspielte Feldüberlegenheit der Schenklengslelder in einem Ausgleichstor gekrönt sah. Kurz vorher köpfte der riesenlange Halblinke eine hochhereingegebene Flanke haarscharf am Torkreuz vorbei. Oft sah es danach aus, daß Schenklengsfeld sicherer Sieger bleiben würde, jedoch konnte im letzten Augenblick und buchstäblich auf der Linie immer wieder gerettet werden. Erst in den letzten Minuten setzten die Hünfelder wieder
alles auf eine Karte und kämpften verbissen um den Sieg. Der Tormann der Platzherren war nun einige Male Retter in der Not. Alles in allem können die Hünfelder froh sein, aus Schenklengsfeld einen wichtigen Punkt mit heimgebracht zu haben, der ihnen auf Grund der spielerischen Leistungen nicht
zugestanden hatte. Wenn nun abschließend noch einiges zum Schiedsrichter gesagt werden muß, dann keinesfalls deshalb, um diesen einen Punktverlust zu beschönigen. Seine Fehlentscheidungen am laufenden Band und zum Nachteil beider Mannschaften lassen es garnicht zu, Einzelheiten aufzuzählen.
Es steht heute noch nicht fest, ob das, unter Protest durchgeführte Spiel in Breitenbach nachgeholt wird.
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Harte Prüfung für die Hünfelder
Nach dreiwöchentlicher Spielpause traten die Blauweißen in Schlitz gegen die dortige Bezirksklassenmannschaft zu einem Freundschaftsspiel an. Die Schlitzer können nach den letzten Sonntagen auf eine ansehnliche Erfolgserie in ihrer Klasse zurückblicken.
Sie sind‘ in letzter Zeit wesentlich besser geworden. Die Hünfelder spielten ohne Werner und waren dadurch gezwungen, den Sturm neu zu formieren. Das Fehlen Werners machte sich in der zweiten Hälfte sehr bemerkbar. Es fehlte eben der Dirigent im Sturm und Alfred Lühn hatte niemanden, der ihn wie sonst einsetzte. Der Platz war sehr aufgeweicht und zeigte zahlreiche Wasserpfützen. Der angesetzte Schiedsrichter aus Großenlüder war nicht erschienen und der Schlitzer Pfeifenmann war kein großes Licht.
Vom Anpfiff an wurde flott und mit viel Körpereinsatz gekämpft. Die Schlitzer hatten nur in den ersten paar Minuten etwas zu bestellen und erzielten in der sechsten Minute durch ihren Halblinken das erste Tor,das aus einer klaren Abseitsstellung geschossen wurde. Das Ausgleichstor sollte jedoch nicht lange auf sich warten lassen. Die HSVer legten nun mächtig los und schnürten die Schlitzer zeitweise ein. Es ergab sich manche Torgelegenheit und nur der unbeholfenen Spielweise des Sturmes haben es die Schlitzer zu verdanken, daß
die Gäste weitere Tore nicht erzielten. Burschel, nun endgültig am linken Flügel stürmend, war mit Abstand bester Stürmer und riß seine Nebenleute ständig wieder mit. Die erste Hälfte stand ganz im Zeichen der Hünfelder und trotzdem waren es die Schlitzer, die als Abschluß einer einmaligen Drangperiode ein weiteres Tor erzielen konnten. Noch einmal drängten die Hünfelder mächtig, aber wieder gelang es niemandem, den krönenden Schuß anzubringen.
Nach dem Wechsel kamen dann die Schlitzer auf und spielten stark überlegen.
Man sah zeitweise nur den Gastgeber und der Hünfelder Sturm wurde in der Folge
nur noch selten gefährlich. Ein Abseitstor hatte der Schiri nicht gegeben und als er bei einem weiteren Abseitstor auf die Mittellinie zeigte, mußte er dies nach Reklamation des Hünfelder Spielführers annullieren. Das nun vereinzelt überhart werdende Spiel brachte den Schlitzern zwei weitere Erfolge und in den letzten Minuten, die die HSVer ohne Landsberger, mit zehn Mann spielend, sah es fast so aus, als müsse es abgebrochen werden. Die Härte der Schlitzer machten die HSVer oft durch Unfairnis weit. Beim Abpfiff herrschte keine besondere rosige
Stimmung, wie man sie an sich nach einem Freundschaftsspiel anzutreffen wünscht.
Der nächste Sonntag bringt in der A-Klasse gleich die zwei Lokalrivalen Roßbach und Hünfeld zusammen. Das erste Spiel konnten die Hünfelder auf eigenem Platz 5:1 für sich entscheiden. In Roßbach ist schwer zu gewinnen. Das haben schon Vereine feststellen müssen. Die Hünfelder brauchen diese Punkte nötig, um den Anschluß an die Spitzengruppe zu bewahren. Die Breitenbacher Angelegenheit ist immer noch nicht geklärt und wir können nicht umhin, der zuständigen Stelle in Hersfeld zu sagen, daß die Bearbeitung von Protesten dort nicht in der von allen Beteiligten gewünschten und nach den Satzungen geforderten Art vor sich geht.
Die Langenschwarzer müssen nach Niederaula und haben hier Gelegenheit, die in
der ersten Serie erlittene 3 : 1 Schlappe wettzumachen und durch Erkämpfen der
zwei Punkte in der Tabelle einen besseren Platz einzunehmen.
Der derzeitige Tabellenführer Breitenbach muß die Reise nach Weiterrode antreten und steht hier vor einer schweren Ausgabe, die zu lösen eine weit bessere Leistung verlangt, als die Mannschaft in letzter Zeit gezeigt hat.
Schenklengsfeld empfängt Friedlos und dürfte auf eigenem Platz stark genug sein, die Punkte, für sich zu behalten. Die Ausgänge der weiteren Spiele sind durchaus offen.
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Die Platzverhätnisse waren wider erwarten gut.
Roßbach konnte bei herrlichem Fussballwetter zuschauerrekord verbuchen.
Allein etwa 300 Zuschauer brachte der Gast mit.
Fast aus allen umliegenden Otschaften strömten Begeisterte heran und sie werden es nicht bereuen, denn sie bekamen ein wirklich faires und flottes Spiel
zusehen, das ganz im Zeichen eines Punktelokalderbys stand.
Mit Strebert,Kaivers,Koch TH.,Müller, Koch H., Thewissen,Reuter,Hohmann,Kohlmann,Koch P.,und Dietz bestritten die Rossbacher und der HSV mit Hopfner, Schwab,Drinnenberg,Helmer, Weigt,Landsberger,Ackermann,Zentgraf,Lühn A.,Werner und Burschel ihr jeweils erstes Spiel der zweiten Saison.
Schiedsrichter Cossak aus Obersuhl erschien trotz schwieriger Anfahrt pünktlicher und zeigte sich dem späteren Spielverlauf durchaus gewachsen. Es war für das Spiel der einzig richtige Leiter.
Gleich vom Anpfiff an wurde äuserst flott gespielt und die erfahrenen Beobachter ahnten dass dieses Tempo unmöglich durchgehalten werden konnte. Die Schwarzhemden hielten im ersten Abschnitt der ersten Hälfte bergab spielend, das Spiel durchaus offen und waren in der Folge sogar die glücklichen Schützen des ersten Treffers. Der Ball wurde steil durchgegeben und Paul Koch, der immer im rechte Augenblick zur Stelle war, nahm den Ball sicher an umspielte einen Gegner und schoss placiert an den verdutzt dastehenden HSV-Tormann ein. „Das erste Tor ist Gift“ so sagte eine alte alte Fussballerfahrung.
Das sollten die Leute vom Kreuzberg, die ihre Mannen schon als sichere Sieger sahen, gestern erfahren.
Nachdem dann die Platzherren zeitweise drängten, nahmen die HSVer im zweiten Abschnitt der ersten Hälfte das Heft in die Hand um es auch nicht wieder abzugeben. Strebert, im Rossbacher Tor wurde buchstäblich bombardiert, hielt aber alles, was den Weg aufs Tor fand. Rossbachs Verteidigung wirkte unsicher und nur Strebert war es immer wieder, der Angriffe und glasharte Schlüsse unschädlich machte. Als der wirklich gut amtierende Schiedsrichter dann ein Foul, an Werner begangen, mit einem Elfmeterstrafstoss ahndete, glaubten alle an den Ausgich, aber in sicherer Manier machte der gute Schlussmann den von
A. Lühn getretenen Ball unschädlich. Einige Strafstösse für den HSV verpassten haarscharf ihr Ziel. Als sich dann A. Lühn nach einigen verpassten totsicheren Chancen von seinen ständigen Bewachern freimachte, schellte es zum Ausgleich.
Nach dem Wechsel sah man nur noch den Gast spielen und die Schwarzhemden liessen sich nur noch selten in des Gegners Hälfte sehen. Nachdem Burschel aus kürzester Entfernung über Strebert zum 2:1 hob, wurde Hopfnor im Gegenangriff verletzt und schied für die Folge aus. Zentgraf stellte sich zwischen die Pfosten und gleich der erste Ball entglitt seinen Händen und nur mit Gluck konnte Schwab den Ausgleich verhindern. Mit 10 Mann weiterspielend, beherrschten die HSVer nach wie vor das Spielgeschehen. In der letzten halben Stunde wurde tatsächlich gespielt und das schiessen vergessen.
Lediglich Altred Lühn traf noch zweimal das Schwarze, nachdem auch Werner einen weiteren Elfmeter nicht verwandeln konnte und Strebert, gut reagierend, den Ball zur Ecke abwehrte. Strebert war immer wieder Retter in letzter Not und wuchs über sich selbst hinaus.
Bei etwas mehr Schussglück der Gäste wäre das Endergebnis höher ausgefallen. Wenn beide Mannschaften mit gleichem Eifer in die weiteren Spiele gehen, dann liegt für Hünfeld noch alles drin und Rossbach wird manchem Gegner das Leben schwer machen. Die Spieler taten alles was sie konnten und gaben ihr Bestes. Hünfeld war die technisch bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Die manchmal drohend aufkommende Härte wurde vom Schiri gleich bestraft und ihm ist es in erster Linie zu verdanken, dass es ein anständiges Spiel blieb.
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Mit viel Mühe und Geld haben sich die Eiterfelder teils mit Unterstützung des sehr gut für den Sport und für die Jugendertüchtigung eingestellten Bürgermeisters Hipert eine ideale Sportanlage gebaut. Etwa 10 Min. Fussweg vom Ort ist ein Platz in Normalgrösse entstanden, wie ihn sich alle Vereine wünschen können. Leider sind die Arbeiten noch nicht ganz abgeschloßen so dass der Platz noch sehr schwer ist.
Aber nur noch einen Arbeitsgang und wir haben nen neben dem Rothenkirchener Platz ein weiteres Gelände, das mit zu den besten des Bezirkes zählen wird. Das erste Spiel auf diesem Platz sollte auf besonderen Wunsch des Eiterfelder Bürgemeisers die sich in bester Form befindliche Elf des HSV aus der Kreisstadt austragen. Obwohl die Huenfelder fünf Leute ersetzen mussten, waren sie den Gastgebern zwar auch in der ersten Hälfte technisch überlegen aber auch der Platz-Herren-Sturm wusste des öfteren sehr gefährlich zu werden. Das erste Tor schoss traditionsgemäß der Gegner der HSV er. Aumann war es, der aus kürzester Entfernung für den gut eingeschlagenen Gerlach unhaltbar einschoss. Der Ausgleich sollte doch nicht lange auf sich warten lassen und kurze Zeit später stand es schon 2:1 für den Gast. Allen Angriffen stand der aus Frankfurt stammende Elter als festes Bollwerk gegenüber. Kurz vor dem Wechsel konnte Aumann eine von rechts hereingegebene Flanke verwandeln und gleichziehen. In der zweiten Hälfte sollte sich die technische Überlegenheit der Hünfelder auch in Tore ausdrücken. Der linke Flügel und A. Lühn in der Mitte trieben den Ball immer wieder nach vorn. Aber auch Alfons Malkmus und Fink fanden sich sehr gut und fielen keineswegs ab. Während Eiterfeld nur noch selten gefährlich werden konnte, stellten die HSVer den Stand in fast gleichmäßigen Abständen auf 7 : 2. Für die einzelnen Erfolge zeichneten verantwortlich: Burschel (4), Lühn A. (1), Malkmus (1), und Fink (1). Das Spiel stand unter der sicheren Leitung des Schiedsrichters Braun und verlief im freundschaftlichen Sinne.
Die Redaktion wünscht nur, daß einer der beiden Vereine mit der herrlichen Platz-
anlage den Kreismeister macht und sich damit einen Platz in der A-Klasse sichert.
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15.02.1948
HSV-Niederaula 2:1 (0:1)
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Zwei Elfmeter waren nötig!
Hünfeld-Niederaula 2:1 (0 : 1)
rkg. — Nach für die Hünfelder Sportanhänger unendlich langer Zeit stellten sich
die Blau-Weißen dem Hünfelder Publikum in einem weiteren Meisterschaftsspiel gegen Rot-Weiß Niederaula vor. Den letzten Erfolgen nach hatten sich die Statistiker einen klaren Sieg der Einheimischen zusammengereimt. Es sollte aber anders kommen und man kann sagen, daß die zahlreich erschienenen Zuschauer von den Leistungen ihrer Lieblinge enttäuscht wurden. Der rechte Flügel der Einheimischen war neu formiert, auf Halbrechts stürmte Alfons Malkmus und Zentgraf besetzte den rechten Flügel. Das Tor hütete Ackermann für den verletzten Hopfener.
Die Gäste waren gegenüber dem Spiel in Roßbach, das die Roßbacher bekanntlich mit 6 : 0 klar für sich entscheiden konnten, einfach nicht wiederzuerkennen. Die ersten fünfzehn Minuten hielten sie das Spiel durchaus offen und wurden mehr als einmal im Strafraum der Blau-Weißen gefährlich. Doch dann haben sich die HSVer gefunden und spielten überlegen, um es sich aber dann gefallen zu lassen, daß der Halbrechte nach einer gut hereingegebenen Flanke von rechts die Führung erzielte. Trotz dauernden Drängens und drückender Überlegenheit wurden aber keine Tore erzielt,
wogegen die Rot-Weißen aus Niederaula bei ihren vereinzelten Durchbrüchen
immer wieder gefährlich werden konnten.
Die beiden Außen Zentgraf und Burschel fielen bei den HSVern völlig ab, sodaß auch ihr Sturm trotz größten Einsatzes des Innensturms erfolglos kämpfte, wenn es auch ein paar mal nach Ausgleich aussah. Nach dem Wechsel spielten die Einheimischen auf ihr Trainingstor (soweit man überhaupt vom Trainingstor reden kann, denn trainiert wird in Hünfeld seit einem halben Jahr nicht mehr) und es sah dann so aus, als ob nun die Überlegenheit auch zahlenmäßig ausgedrückt werden könnte. Aber sämtliche gefährlichen Situationen wurden von dem
Gästetormann, der eine äußerst gute Partie lieferte, in sicherer Manier unschädlich gemacht. Rettende Beine und Körper erschienen immer im rechten Augenblick. Ein Handelfmeter, den der sonst beste Spieler Niederaulas, der rechte Verteidiger
verschuldete, brachte den HSVern durch Alfred Lühn den Ausgleich.
Daraufhin wurde das Spiel in dieser kurzen Zeit ausgeglichen.
Die HSVer sahen mit einem unentschieden einen Punkt und damit ihre erste Anwärterschaft auf die Tabellenführung und den Meister schwinden und setzten sich in der Folge demnach mehr ein, aber das Spiel der Niederaulaer liegt den Hünfeldern einfach nicht, sodaß auch die nun neu erkämpfte Überlegenheit keine zählbaren Erfolge brachte. Als dann kurz vor dem Abpfiff Alfred Lühn den Ball steil durchgelegt bekam und er mit langen Schritten mit dem Ball dem Tor und wahrscheinlich auch dem Sieg entgegen lief, wurde er im Strafraum von hinten gelegt, sodaß der Schiedsrichter erneut mit dem Zeigefinger auf den kritischen Punkt deutete. Ohne viel Federlesen schoß Alfred Lühn zum zweiten Male ein und erschoß damit die Führung. Die Gäste waren mit dieser Entscheidung durchaus nicht zufrieden und meinten, sie sei zu hart.
Aber bekanntlich gibt es für einen Sportler keine harte und keine weiche Entscheidung. Ist ein Foul begangen, so muß er bestraft werden. An sich war es keinesfalls erforderlich, daß ausgerechnet durch zwei Elfmeter die Punkte in Hünfeld blieben, denn der große Eifer und die enorme Einsatzfreudigkeit der Gäste hätten es verdient, daß sie zumindest einen Punkt hätten entführen können. So haben sie nun Pech gehabt.
Zur Kritik der einzelnen Spieler der Platzherren zu schreiten, würde zu weit
führen, da man die Leute noch nie in einer derart schlechten Form hat spielen sehen. Lediglich einige können von sich behaupten, alles getan zu haben.
Bei den Gästen waren es, wie schon erwähnt, der Tormann, der rechte Verteidiger, der Mittelläufer und im Sturm der Halblinke, die gefielen. Die Mannschaft selbst wirkte trotz ihrer Schwächung durch Ersatzaufstellung sehr stabil und dürfte noch einigen ewtwas zu schaffen machen.
Schiedsrichter Cossak aus Obersuhl bewies erneut, daß er berufen ist, auch Spiele in höheren Klassen zu pfeifen.
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01.03.1948
Hünfeld — Langenschwarz 2:1 (1:1)
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Hünfelds Stärke — eine stabile Läuferreihe
Etwa 1000 Fußballanhänger lockte das Vorfrühlingsgswetter zum Lokalderby HSV
gegen Langenschwarz. Die warme Frühlingssonne hatte den Platz aufgeweicht, so daß der Kampf eher einem Schlammbad als einem Fußballspiel glich. Einige Spieler sahen bald aus wie die „Sarottineger“ aus der Zeit, wo es noch Schokolade gab.
Spannung lag über dem Feld als der gut amtierende Schiri aus Sorga das Spiel anpfiff. Die körperlich gut disponierten Gäste stellten auch in diesem Spiel ihre vielfach bewährte Taktik nicht um. Wird es hinten brenzlich, so verteidigen, gleich acht Mann, geht die eigene Elf zum Angriff über, dann wird alles nach vorne geworfen. Ganze fünf Schüsse drangen auf diese Weise bis Zentgraf im Hünfelder Tor vor. Einen unhaltbaren mußte er passieren lassen. In Sicherer Manier konnte er die anderen vier halten.
Der HSV kämpfte zumeist in der gegnerischen Hälfte, und daß ihre Torausbeute
verhältnismäßig gering ausfiel, lag einmal an dem guten Spiel des Langenschwarzer Torhüters, zum anderen jedoch an der stabilen Abwehr und den katastrophalen Bodenverhältnissen. Trotzdem verstehen es die HSV-Stürmer immer noch nicht, sich auf solch einen Gegner umzustellen. Statt die Bälle schnell abzuspielen und das Spiel mehr auf die Außenstürmer zu verlegen, wird in der Mitte zu viel gedribbelt, was dem Gegner seine Aufgabe wesentlich erleichtert. In der 14. Minute legte Burschel, der übrigens heute wieder glänzend in Fahrt war, Alfred Lühn den Ball sauber nach links vor.
Dieser kleine wendige Spieler umspielt einen Gegner und schießt aus einer unmöglichen Stellung das erste Tor für Hünfeld. Als zwei Lattenschüsse von Werner und Malkmus eine Erhöhung verdienten, glaubte alles an einen klaren Sieg der Platzbesitzer. Langenschwarz war unbeirrbar. Mit schnellen,wuchtigen Vorstößen, aufgefangen von der Läuferreihe des HSV, versuchten sie, dem Spiel eine entscheidende Wendung zu geben.
Doch in der 24. Minute schafften sie ein Tor und stellten somit den Ausgleich her. Die nächste Phase des Spieles gehört wieder den HSV´lern. Zwei Elfmeter waren die Ausbeute des überlegenen Spieles, die aber nicht verwandelt werden konnten. A. Lühn schoß den ersten scharf neben dem Pfosten ins Aus, und beim zweiten mußte er sich vom Torhütergeschlagen bekennen.
Nach dem Wechsel trat die technische Überlegenheit der Platzherren noch mehr in Erscheinung. Die Läuferreihe war es, die den Sturm immer wieder nach vorne warf.Zeitweilig wurde nur noch im Strafraum des Gegners gespielt. Sogar die HSV-Verteidigung betätigte sich vor dem Heiligtum derGäste. Mit Händen und Füßen wehrte sich Längenschwarz. Es war gut, daß Schiedsrichter Parisch das Spiel fest in der Hand hatte und ‚Fouls“ auf beiden Seiten nicht übersah. Die beiden Mannschaften haben sich in dieser Beziehung nichts geschenkt!
Langenschwarz kämpfte verbissen, und manchen Vorstoß konnte die HSV-Verteidigung erst am Strafraum abfangen. Die Entscheidung jedoch fiel, in der Schlußphase des Spiels. Hand im Strafraum der Gäste. Der Schiedsrichter weist auf die Elfmetermarke. ‚Aller guten Dinge sind drei.“ Skeptisch standen- die Zuschauer diesem dritten Elfmeterschuß gegenüber.
Wer schießt? Wieder Lühn? Nein, Helmer legt sich das Leder in aller Ruhe (öder
schien es nur so) zurecht und wie aus einer Pistole geschossen, Setzte er eine unhaltbare Bombe in des Gegners Kasten. Das war die Entscheidung . Wohl versuchte Langenschwarz noch einmal, den Gleichstand herzustellen, doch die Hünfelder Hintermannschaft stand auch in den letzten Minuten des Kampfes. Der Schlußpfiff erlöste die Spieler von den ungeheuren Anstrengungen auf dem schlammigen, schweren Boden.
Hünfeld hatte seine besten Leute in Drinnenberg, der Läuferreihe und dem linken Flügel. Aber auch die anderen Spieler setzten sich bei dem schweren Boden voll und ganz ein.
Langenschwarz stellte eine harte und schnelle, aber doch faire Mannschaft aufs Feld, die noch manchem Gegner das Siegen schwer machen wird.
Erfreulich war die unbeirrbare und korrekte Spielleitung des Schiedsrichters Pa- rischs.
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07.03.1948
Kathus-HSV 1:6 (1:2)
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Erfolgreiche HSV-Stürmer.
Bei herrlichstem Fußballwetter trugen die HSVer, die mit gemischten Gefühlen nach Kathus fuhren, ihr 17. Pflichtspiel aus. Wenn man den Kathuser Spielern
im allgemeinen nachsagt, daß sie überhart seien, dann müssen wir dem bestimmt widersprechen. Lediglich einige ungezügelte Zuschauer versuchten, das Spiel aus den Fugen zu stoßen. Hierbei machte Schiedsrichter Sondergeld aus Oberhaun seinem Ruf alle Ehre und schaffte in kürzester Zeit wieder Ruhe.
Gleich nach dem Anpfiff konnte A. Lühn gefährlich werden, schoß jedoch aus etwa 20 m Entfernung haarscharf vorbei. Dann war es zunächst mit der Hünfelder Kunst vorbei, auf dem weichen und kurzen Platz fanden sich die Platzherren besser zurecht und diktierten vorübergehend das Spielgeschehen. Gerlach, der erstmalig zwischen den HSV-Pfosten stand, bestand jedoch seine Feuertaufe bestens und machte alle bis zu ihm vordringenden Schüsse unschädlich. Der HSV-Sturm fand die. Verbindung zur eigenen Läuferreihe nicht und konnte nur selten gefährlich werden. Die Platzherren waren es auch, die das erste Tor erzielten, nachdem Gerlach einen harten Schuß nur aufhalten, aber nicht festhalten konnte. Ein Strafstoß in Höhe der 16-m Linie wurde von Lühn sicher verwandelt, während er einen verhängten Foulelfmeter erneut verschoß. Langsam kamen nun die Hünfelder ins Spiel und spielten immerhin ausgeglichen.
Der Sturm kombinierte und der Halbrechte Stellmacher setzte je einmal Werner und Lühn wunderbar ein. flber auch der Keeper aus Kathus stand seinen Mann und hielt vorerst alles, bis Stellmacher aus einem unübersichtlichen Gedränge das Führungstor erzielen konnte. Bis zur Halbzeit änderte sich nichts, nach dem Wechsel hatten die Platzherren nichts zu bestellen, und Hünfeld fuhr mit allen Geschützen auf. Lediglich der Kathuser Mittelstürmer hielt mit. Er warder einzige, der die Hintermannschaft der HSVer immer wieder unter Druck setzte.Ein Weitschuß von Werner fand das Ziel und Burschel erhöhte auf 4 : l. Mehrere schön herausgespielte Chancen wurden infolge der schlechten Bodenverhältnisse nicht zahlenmäßig ausgewertet. Eine genaue Flanke von rechts kommend, nahm Stellmacher auf und schoß das fünfte Tor. Die Platzherren hatten nun gar nichts mehr zu bebestellen. Burschel konnte aus einer unmöglichen Stellung heraus das sechste Tor erzielen und mit diesem Erfolg das Endergebnis sicherstellen.
Nachdem sich die Hünfelder gefunden hatten, waren sie jederzeit. Herr der Lage.
Besonders Weigt trieb den eigenen Sturm immer wieder nach vorn. Gerlach im Tor führte sich bestens ein und alle anderen Spieler waren in annehmbarer Form, Von einem Ausfall kann bei niemandem die Rede sein.
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14.03.1948
HSV—Kalkobes 2 : 2 (0 : 1)
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Der geschickt aufgefangene Anstoß der Gäste wurde von den Platzherren gleich vorgetragen. Ein rasanter Flankenwechsel von rechts nach links . endete mit einem saftigen Schuß auf das Gästetor. Hier stand Schalter zwischen den Pfosten, der diese schwierige Situation gleich zu Beginn mei sterte und so seiner Mannschaft Sicherheit verlieh. Die Hünfelder sind auf Touren und diktieren zunächst das Spielgeschehen. Dann kommen bange Minuten. Kalkobes dreht den Spieß um. Rasant und zügig ist ihr Vorstoß. Die Hünfelder Hintermannschaft gerät ins Schwimmen und hat alle Hände voll zu tun, um sich den ungestümen Angriffen. des Gästesturmes zu erwehren. Hier ist besonders die gefährliche linke Seite mit Heußner, em vielen Hünfelder bekannten Baß-Bariton, der auch heute wieder ein großes Spiel lieferte. Minuten um Minuten verrinnen. Bald wogt das Kampfgeschehen vor dem Gästetor, bald, vordem der Platzherren, ohne jedoch, daß ein Tor erzielt wird. Dann geschah das Unglaubliche. Eben noch konnte Schaffer im Gästetor ein sicheres Tor verhindern, da war der Gästesturm durchgebrochen, hinten paßte man nicht auf und schon war ein sicherer Schuß des nach rechts hinübergewechselten Halblinken unter dem sich werfenden Gerlach ins leere Tor gerollt. 1:0 für Kalkobes. Wir hielten den Atem an!
Hünfelder Gegenstöße brachten nichts ein .Werner hat wiederholt Pech. Ein scharfer Schuß ging knapp einige Zentimeter über die Latte. Schade. So kam die Halbzeit.
In der zweiten Spielzeit hatte man auf die große Wendung gehofft, allein sie blieb aus. Weiterhin verteiltes Feldspiel. Deutlich merkte man das Fehlen von Landsberger in der Hünfelder Mannschaft. H. Lühn als Ersatz für ihn, wirkte nicht schlecht undgab sich große Mühe und doch blieb er Ersatz. Im HSV-Angriffsquintett fiel Stellmacher ganz aus, zumal er vorher zweimal erheblich verletzt worden war. Werner mühte sich immer und immer wieder ab, unentwegt setzte er sich ein. Sein Bemühen sollte nun endlich von Erfolg gekrönt werden. Inder 67. Spielminute landete er einen Bombenschuß unhaltbar in der linken oberen Ecke. Doch nicht lange währte der Jubel,denn postwendend erzielte Kalkobes durch ein weiteres Tor den alten Abstand. Nun ging es aufs Ganze. Geradezu hochdramtisch gestalteten sich die Schlußminuten des Kampfes, der ein Kampf geworden war im wahrsten Sinne des Wortes! Mehrmals scho Längst wäre wieder ein Elfmeter lällie gewesen, allein der Schiedsrichter war nicht auf Ballhöhe. Von einem schweren flipdruck befreite uns Rudi Bursche!. Seine plötzlich geschossene hohe Flanke von links ging unhaltbar für den Torwart über ihn hinweg hoch ins rechte Toreck. 2 , 21 Nur noch wenige Minuten sind zu spielen. Die Gäste wehren sich verzweifelt. Das Spielgeschehen spielt sich nur noch im Gästestrafraum ab. Allein, hier sind zuviel Beine. Torchanchen mehren sich, doch Fortuna hält’s mit den Gästen l Da wird Alfred Lühn unfair von hinten im Strafraum, kurz vor dem Tor gelegt. Alle denken: Elfmeter, nur der Schiedsrichter nicht! Die letzte« scharfen Schüsse meistert alle Schafier im Gästetor, dem allein Kalkobes eine Niederlage verhindert zu haben, verdankt. Dann ist das Drama zu Ende. Mit gemischten und enttäuschten Gefühlen, jedoch stark beeindruckt vom Spielgeschehen, verlassen die Massen das Sportfeld. Wie dem auch Sei: ‚Noch ist nicht aller Tage Abend „
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28.03.1948
Friedlos—HSV 1 : 3 (1 : 2)
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rkg. — ‚Es war ein selten komisches Spiel“, so sagte ein großer Teil der fast 200 Schlachtenbummler nach dem Spiel.Die Hunfelder gingen mit der Aufgabe ins Treffen, unbedingt gewinnen zu müssen und das ist für eine so junge Mannschaft eine arge Nervenbelastung. Die Einzelleistungen waren an sich nicht schlecht, aber das Mannschaftsgefüge war derart zerrüttet,daß man mit Sorgen auf, das Spiel gegen Breitenbach am 4, April 1948, nachmittags 15,30 sehen muß.Wie sie spielten: Blitzschnell wechselten die Situationen. Hünfeld wirkte anfangs frisch und schnell, konnten aber des Gegners Schlußdreieck nicht überwinden. In der 6. Minute war der ständig doppelt bewachte A. Lühn durch und schoß aus 15m Entfernung für den Tormann unhaltbar ein.Aber im Gegenzug war der Ausgleich gesichert. Burschels Aktionen scheiterten sämtlich an der festen Friedloser Verteidigung.Werner hatte mit seinen Schüssen Pech. Erst kurz vor dem Wechsel konnte der nach langer Pause wieder mitwirkende jugendliche Ackermann erneut die Führung erzielen.
Mit dem Wechsel roch es zu Beginn nach Ausgleich und einer Sensation. Gerlach im HSV-Tor war es, der jeden Angriff zum nichts verurteilte. Einen ganz großen Tag hatte Otto Helmer. Im letzten Drittel des Spieles lockerte sich die Spannung und die technische Überlegenheit der Gäste schnürte die Platzherren ein.
Scharfe Schüsse von Lühn verpassten um ein Haar ihr Ziel.
Burschel kam nun öfter durch und Zentgraf verwandelte eine von Burschel herein-
gegebene Flanke zum 3:1. In den Schlußminuten mußte Friedlos zäh verteidigen und blieb nicht immer fair. »Nur“ der umsichtigen Leitung des Schiedsrichterobmannes Sondergeld ist es zu verdanken, daß das Spiel nicht ausartete, zumal die Hünfelder auch keine Engel mehr sind.
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29.03.1948
HSV-SG Roßbach 4:3 (3:0)
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Vor etwa 1000 Zuschauern fand zwischenden beiden Rivalen ein Freundschaftsspiel statt, welches jederzeit fair und ritterlich verlief.
Nachdem der angesetzte Schiedsrichter nicht erschienen war, sprang Herrmann, Hünfeld,ein und pfiff das Spiel mit halbstündiger Verspätung an. Bereits in denersten Minuten wurde die Überlegenheit der Hünfelder durch ein wunderbares Tor von A. Lühn gekrönt, nach zehn Minuten erhöhte derselbe Spieler auf 2: 0, Vor dem Wechsel mußte sich Roßbach im Anschluß an einen Eckball ein Selbsttor gefallen lassen.Mit diesem Stand ging es in die zweite Halbzeit. Wer nun geglaubt hatte, die Hünfelder würden das Spiel weiter in der Hand behalten, sah sich nun getäuscht. Roßbach kam zusehends auf und nun war es Kohlmann, der innerhalb von 15 Minuten auf 3 : 2 verkürzen konnte. Ein Pfostenschuß desselben Spielers verhinderte sogar den Ausgleich,der allerdings wenige Minutenspäter erzielt wurde. Ein Strafstoß-Tor für Roßbach wurde annuliert, da der Schiri noch nicht gepfiffen hatte. Eine Umstellung der Hünfelder Mannschaft in den letzten15 Minuten machte sich vorteilhaft bemerkbar und zehn Minuten vor Schluß war es wiederum Alfred Lühn, der im Anschluß an einen Eckball zum siegbringenden 4: 3 einköpfen konnte. Schiri Herrmann, Hünfeld,war dem Spiel ein sicherer und aufmerksamer Leiter.
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04.04.1948
HSV-Breitenbach 1 : 0 (1 : 0)
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rkg. — Von den Hünfeldern war man an sich gewöhnt, daß sie dann, wenn es um die »Wurst“ geht, die Nerven verlieren und eingehen. Wir erinnern uns nur zu gut an die 0 : 3 Niederlage vor 2 Jahren in Kün-zell, obwohl der Gegner nur mit 10 Mann spielte. Ein Jahr später wurde den HSVern Gelegenheit gegeben, im Ausscheidungsspiel gegen Heringen den Aufstieg in die Bezirksklasse zu erkämpfen. Trotz drückender Überlegenheit wurde das Spiel in Bebra nach
verschossenem Elfer 0 : 1 verloren. Seit Kriegsende wurde um ein Haar die Meisterschah verpaßt. — Bekanntlich ging es gestern nicht nur um die Vorentscheidung um die Meisterschaft, sondern der noch laufende Protest gegen die Wertung des Spieles gegen Breitenbach sollte zum Teil mitentschie-
den werden. Beide Mannschaften traten in gleicher Kluft an und Schiedsrichter Wildfang, Fulda, fühlte sich außerstande, das Spiel wegen gleicher-Kluft anzupfeifen. So spielten die HSVer in ‚Rot“ und man ist auf den Entscheid des Bezirksrechtsausschusses sehr gespannt.
Etwa 1400 Zuschauer sahen 90 Minuten lang ein Spiel, daß vom Anpfiff an nicht nur an die Nerven der 22 Spieler, sondern auch an die der Zuschauer ging. Sofort setzte eine enorme Schnelligkeit ein und der Ball war jetzt vor diesem und im nächsten Augenblick vor jenem Tor zu sehen aber nur selten brauchten die Torleute einzugreifen. Die Verteidiger und Läufer waren auf beiden Seiten die besten Leute. Einen Schuß von Werner machte Breitenbachs „Ersatztormann“, der einen großen Tag hatte,mit einer mächtigen Robinsonade unschädlich. Dann war es Bursche!, der einen Strafstoß verwandelte. Der Innensturm täuschte und Breitenbachs Tormann hatte das Nachsehen. Alsdann waren die Platzherren leicht überlegen, bis Schwab, etwa 20 Minuten nach Spielbeginn nach einemZusammenprall niit eigenen Spielern mit einem Bluterguß für den weiteren Spielverlauf nicht mehr zur Verfügung stand. Das Spiel wurde dünn ausgeglichener, ohne Höhepunkte in den Strafraum zu bringen. Auf der einen Seite war es Weigt und auf der anderen der Bewacher des kleinen ‚Zwirn“,die immer wieder Rettung brachten. Drinnenberg verhinderte auf der Torlinie den sicheren Ausgleich. Landsberger und Helmer beherrschten das Innenfeld.
Nach dem Wechsel spielten die Gäste mit dem Wind und wurden oft gefährlich.
Gerlach hatte Gelegenheit, seine Klasse unter Beweis zu stellen. Im Sturm machte sich das Fehlen von Zentgraf, der in den Laut gegangen war, bemerkbar. Breitenbach kam mehrere Male gefährlich durch und besonders der Rechtsaußen mußte doppelt bewacht werden. Mit dem Einsatz und Eifer aller Spieler gelang es dem HSV, zwei Wichtige Punkte, die sie der Meisterschaft näherführen, einzuheimsen. Harren wir mit den HSVem der Dinge, die da kommen mögen.
Schiedsrichter Wildfang war der beste Leiter, den wir seit langer Zeit in Hünfeld
gesehen haben. Er ließ sich weder durch Zurufe der Zuschauer oder Spieler aus der Ruhe bringen und ihm allein ist es zu verdanken, daß das Spiel im Rahmen eines zwar harten, aber jederzeit fairen Punktekampfes blieb.
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11.04.1948
SV Weiterode — HSV 1:3 (6:0)
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In der variantenreichen Geschichte des HSV. war es schon oft so, daß vor Be-
ginn eines entscheidenden Spieles manches nicht klappen wollte. Mit diesem Omen, mag man es positiv oder negativ bewerten, wurde gestartet. Eine 3/4 Stunde später wurde abgefahren.Kurz vorher wurde noch festgestellt, daß der planmäßig aufgestellte Torhüter Gerlach nicht zur Stelle war. Eine Verletzung aus dem vorsonntägigen Breitenbacher Treffen fesselte ihn noch ans Bett. Helmut Becker war zur Stelle und sprang in vorbildlicher Gesinnung in die Bresche. Für den verletzten Robby Schwab stand Otto Helmer in der Verteidigung. So wurde losgefahren. Unterwegs unterhielten wir uns, und es gingen die Meinungen auseinander über die Frage, ob es mit dieser zusammengewürfelten Mannschaft gelingen würde, zu siegen. Ein alter Fußballhase neben mir meinte, daß es gerade ,in solchen Augenblicken früher immer am besten gelang. Dies sollte sich bewahrheiten und so kamen wir in Weiterode an.
Mit dem Sportplatzgelände sind die Weiterroder in einer ähnlichen Verfaßung wie der Hünfelder Sportverein: sie bauen einen neuen Platz. Das jetzige Spielfeld ist viel zu klein und völlig unzulänglich, für die Hünfelder Mannschaft von vornherein ein Handicap.
Mit gemischten Gefühlen stiegen die HSVer in den Kampf.
Die Münze entschied für Hünfeid. Die Mannen um Robert Drinnenberg wählten
gegen den autgekommenen Wind. Der Anstoß von Weiterode wird gestoppt. Allein,der vorgetragene Angriff bleibt stecken. Im Gegenzug stalten die Platzherrn einen kurzen Besuch beim Hünfelder Heiligtum ab. In der vierten Minute geht haarschart an dem sich werfenden Becker ein Ball vorbei ins Aus. Unsere Nerven sind gespannt! Schon in der sechsten Spielminute verpaßt Alfred Lühn eine große Chance vor dem Tor der Platzherrn, als er nur noch einen Mann neben sich hat. Wieder sind die Platzherrn im Angriff. In der zehnten Minute verfehlt Weigt einen Ball, doch ist Weiterode nicht zeitig zur Stelle, und Becker kann durch seine Entschlossenheit klären. Wechselvoll ist das Geschehen. Hünfeld liegt wieder im Angriff. In der 18. Minute hat H. Lühn eine große Chance. Der Weiteroder Tormann verliert den Ball, und Lühn brauchte nur einzukicken, doch fehlt die schnelle Entschlußkraft. In der 25. Minute erzielen die Gäste die erste Ecke. Ackermann tritt von rechts, doch wird der Ball abgewehrt. Eine großartige Leistung vollbringt in der 30. Min.Becker, indem er ein totsicheres Tor verhindert. Nun folgt eine starke Drangperiode der Platzherrn. Eine klare Chance wird vergeben, indem der Ball von den Platzherrn knapp über die Querlatte geschossen wird.
Ein weiterer Lattenschuß in’der 41. Minute bewahrt Hünfeld vor einem Tor der Platzherrn. Dann reißen die Mannen des HSV das Zepter fest an sich, um es bis zur Halbzeit nicht wieder abzugeben. In der 42. Min tritt Burschel von links eine Ecke für den HSV, die zu Werner kommt, dessen anschließende saftige Bombe meisterhaft vom Platztorwart gehalten wird. Kurz vor dem Halbzeitpfiff verpaßt Burschel eine klare Chance. Dann geht es in die Pause. Mit dem Wind im Rücken dreht nun der HSV mächtig auf. Zu Anfang gelingt es.
den Platzherrn, sich den ungestümen Angriffen der Gäste zu erwehren. In der 50.Minute können die Platzherrn eine Ecke,die von Ackermann getreten wird, gerade noch abwehren. Aber schon in der 52. Min.schlägt’s zum ersten Mal ein! Alfred Lühn hat sich gut durchgespielt, gibt zum freistehenden Burschel, der unhaltbar zum ersten Tor einschießt. Großer Jubel im Lager des HSV. Wenig später liegen die Platzherrn wieder im Angriff. Sie erzielen in der 55.
Minute eine Ecke, die von links getreten wird.Becker kann nur noch durch entschlossenes Herauslaufen mit dem Fuße abwehren. Wieder rollen die Angriffe der Hünfelder vor das gegnerische Tor. Wiederholt muß der Schiri
eingreifen, denn Äckermann steht gar zu gern abseits. Die Überlegenheit der Gäste wird immer deutlicher. Werner hat einen ganz großen Tag und setzt seine Nebenleute gut ein. Besonders Burschel wird mit Bällen reichlich versorgt. Ein direkter Freistoß inder 58. Minute wird von knapp der Strafraumgrenze aus haarscharf über die Latte geschossen. Anschließend entsteht ein großes
Durcheinander, vor dem Hünfelder Heiligtum. Burschel kann nicht länger mit zusehen,kommt von der Mitte zurück und fischt sich das Leder ‚aus dem Gedränge heraus, haut amit ab und spurtet zum gegnerischen Tor.
Der Erfolg war aber nur eine Ecke. Aber i der 64. Minute landete Hermann Lühn,
nach einem schönen Alleingang, und nachdem er zwei Gegner umspielt hatte, einen prächtigen Schuß im rechten Dreieck. 2:1 Grenzenlose Begeisterung der Schlachtenbummler aus Hünfeld .Die Gäste bleiben eiter stark überlegen. Bei einem plötzlichenDurchbruch der Platzherm in der 70. Min.hrt Becker durch eine glänzende Parade den Angriff ab. Dann rettete der Pfostendie Platzherrn vor einem weiteren Treffer.
In der ’77. Spielminute macht ein Verteidigereer Weiferoder Mannschaft mit beiden Händen im Torraum Hand. Der Ball geht ins Aus. der Schiedsrichter sieht gegen die Sonne, sieht dieses Foul nicht und gibt Ecke für Hunield. Wieder hat sich Alfred Lühn schön durchgespielt, doch landet sein saftiger Schuß haarscharf neben dem Pfosten. In der 83. Minute flankt Ackermann von rechts schön zum links freistehenden Burschel der unhaltbar zum dritten Tor iiir die blau-wei-
ßen Farben einschießt. Es sind nur noch zwei Minuten zu spielen und noch steht es
3:0 für Hünfeld. „Die Platzherren setzen noch einmal zum Angriff an. Ein Freistoss
hart an der Strafraumlinie wird verhängt. Die Sonne blendet. Der Ball fliegt scharf
und Weigt will mit dem Kopf abwehren, es gelingt aber nicht ganz und Becker ist gegen das hierdurch erzielte Tor machtlos. Mitteanpfiff und kurz darauf Schlußpfiff des gut amtierenden Schiedsrichters Jäger aus Hersfeld. Der Sieg löste große Begeisterung bei den zahlreich anwesenden Hünfelder Zu-
schauern aus. Dieser Erfolg hat den HSV ein mächtiges Stück vorwärtsgebracht. Wenn nicht alles trügt und in den letzten noch ausstehenden Kämpfen aber auch restlos alles eingesetzt wird, dann muß diesmal der
große Wurf gelingen. Hoffen wir das beste, lieber Leser .
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18.04.1948
HSV l-Schenklengsfeld 2: 2 (2 : 1)
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Im Hauptspiel enttäuschten die Platzherren ungemein.
Es wäre aber auch eine Schande, wenn eine Mannschalt mit solch einer Uneinigkeit und einer solch phlegmatischen Einstellung zum Spiel in einer höheren Klasse spielen würde.Ihr spielerisches Können, gepaart mit Einsatz und Kameradschaft würde allein die Meisterschaft erkämpfen. Einzelnen Spielern nun Vorwürfe machen zu wollen, würde zu weit führen. Fest steht, daß mit dem Fortlassen des einen Punktes die Aussichten auf den Aufstieg arg gesunken sind.
Zum Spielverlauf: Gleich mit dem Anpfiff ging es flott los und man sah einem
Hünfelder Sieg nichts im Wege stehen, zumal Alfred Lühn in der 12. Minute einen
Strafstoß verwandelte und sein Onkel Hermann zwei Minuten später mit einem wunderbaren Tor den Abstand erhöhte. Dann war es aber auch mit dem Ruhm, mit dem Eifer und dem Erfolg vorbei. Nur einige unserer Spieler setzten sich unermüdlich ein und’deshalb wiegt das lustlose Spiel der übrigen Spieler viel schwerer. Kurz vor dem Wechsel holte Schenklengsfeld nach einem Mißverständnis der Hünfelder Hintermannschaft ein Tor auf und in der zweiten Halbzeit glückte ihnen der Ausgleich .Die HSV-Hintermannschaft war auch an
diesem Tor nicht ganz schuldlos. Gerlach mußte oft retten und er machte seine Sache gut. Nur in den letzten Minuten versuchte man wieder zu kämpfen, jedoch der Einsatz kam aber zu spät.
Schiedsrichter Bolte aus Hersfeld servierte am Anfang einige Fehlurteile, war aber
dann dem fairen Punktekampi ein gerechter Leiter. Bei den Gästen verdient der allgemeine Eifer und das große Können ihres Mittelläufers besondere Erwähnung.
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03.05.1948
Hünfeld—Langenschwarz 3 : 2 (3 :1)
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Die Hünfelder mußten unbedingt spielen,um nicht kurz vor dem Ende noch lahm zu werden.
Sie setzten zwei neue Spieler ein, von denen uns der ExHofaschenbacher Leschinski bestens bekannt ist. Seine Aufstellung war ohne Risiko, ‚denn er zeigte sich von der besten Seite. Er ist eine Verstärkung für den HSV. Als Mittelstürmer wurde der kürzlich aus Gefangenschaft zurückgekehrte Jacobi vorgestellt und man kann nur sagen, daß auch er seine Sache gut machte. Zum Spielverlauf ist zu sagen,daß die HSVer ständig Herr der Lage waren und ihr Spiel wie am Schnürchen lief, trotzdem Langenschwarz durch einen Elfmeter zum ersten Tor kommen konnte. Der auf dem rechten Flügel spielende Burschel wurde von Leschinski derart klug eingesetzt, daß er noch vor Ablauf der ersten Hälite eine klare 3 :1 Führung herausschießen konnte.
In der zweiten Hälite waren die HSVer dann nicht mehr so erfolgreich. Gleich nach dem Wiederanpfiff wurde eine klare Chance verpasst und einen Augenblick später wehrte Gerlach einen glänzenden Angriff ab. Ein18-Meter Strafstoß für Langenschwarz wurde im Nachschuß zum 3: 2 verwandelt. Einen Augenblick später ist es Gerlach, der sich auszeichnet. Dann wurde das Spiel ruhiger
und ausgeglichener. Einige gute Torchancen auf beiden Seiten verpasst. Etwa zehn Minuten vor Abpfiff schoß Langenschwarz einen Strafstoß gegen die Latte und wieder ist es Gerlach, der den Nachschuß meistert.
Schiedsrichter Conrad Schäfer machte seine Sache wirklich sehr gut, er sollte sich doch dazu entschließen, den Hünfelder Sportverein als Pfeifenmann würdig zu vertreten.Es ist an der Zeit, daß gute Schiedsrichterauf das Feld kommen.
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10.05.1948
Obersuhl—Hünfeld 1 : 2 (0 :2)
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Auf dem sehr schönen Gelände in OberSuhl pfiff Schiedsrichter Münster, Hersfeld
mit Verspätung das Spiel an. Man merkte es beiden Mannschaften, aber vor allem der Hünfelder Mannschaft an, daß völlig überhastet und sehr nervös-gespielt wurde Trotzdem ist die Hünfelder Mannschaft zunächst dominierend, bis der Obersuhler Mittelstürmer den Ball führt.
Weit vor ihm steht der Halblinke klar auf Abseits und kann unbehindert trotzdem den ihm zugeschossenen Ball zum l. Tor für Obersuhl einschießen. Schiedsrichter Münster hatte die klare Abseitsstellung nicht erkannt,allein das Tor war gegeben. Ein Eckstoß in der 45. Minute wird vom Obersuhler Rechtsaußen sehr gut hereingegeben und von dem überlangen Mittelläufer mit einem Kopfball für Obersuhl verwandelt.
Im Hünfelder Lager hat man trotz alledem die Hoffnung auf eine Wendung nicht
aufgegeben.
Nun folgte eine große Drangperiode der Hünfelder Elf. Ecken auf Ecken wurden er-
zielt, die aber alle ausnahmslos nichts einbrachten. Endlich wurde in der 78. Spielminute durch Hermann Lühn das einzige Gegentor für Hünfeld erzielt, nachdem ihm von dem auf Linksaußen gegangenen Alfred Lühn, eine brauchbare Vorlage hereingegeben worden war. Noch einmal flackerte bei
den Platzherren der Angriffsgeist kurz auf,der nur eine Ecke für Obersuhl einbrachte!
Im Anschluß vereiteltes Feldspiel mit kleineren Angriffen der Gästemannschaft. Dann ertönte der Schlußpfiff des sonst gut amtierenden Schiedsrichters, niederschmetternd für die Gäste und viel bejubelt von den Platzherren.
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30.05.1948
Hessen Hersfeld I -Hünfeld l 2:3 (2:2)
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rkg. — Bei herrlichem Fußballwetter fuhren die Mannen um Walter Werner am,
Fronleichnamstage nach Hersield, um gegen Antons alten Stammverein ein Freundschaftsspiel auszutragen. Hersfeld spielte in stärkster Aufstellung, Hünfeld mußte Alfred und Hermann Lühn ersetzen. Auf Grund dessen hatte man dem HSV eine eindeutige Niederlage vorausgesagt, aber es kam wieder einmal anders. Die Huenfelder Mannschaft waechst mit dem Gegner und wie immer schon, liegen ihr technisch gute Mannschaften besser. Einige Hersfelder Zuschauer erklaerten, ihre Mannschaft spielte heute besonders schlecht. So sei dann nur gesagt eine Mannschaft spielt so gut, wie es der Gegner zuläßt. Und als dann der alte Walter seine Mannschaft nach dem Spiel in die Kabine führte, sah man auf seinem Gesicht ein zufriedenes Lächeln über diesen schönen Sieg. Dieses Lächeln aber trug sich“auf die ganze Mannschatt und zufrieden fuhren die Hünfelder nach Galbernia zurück.
Spielentscheidend waren die ersten 20 Minuten, in denen die Hünfelder durch kraftvolles Nachsetzen von Burschel und Weigt zwei Treffer vorlegten. Dieser Torrueckschlag überraschte Hersfeld sichtlich. Obwohl nun Hersfeld zeitweise klassischen Fußball demonstnerte, So fehlte ihm vor dem Tor doch die nötige Durchschlagskraft. Immerhin konnten sie bis zur Pause durch zwei schoene,
Treffer den Gleichstand wieder herstellen.
Nach dem Wechsel vorerst erhöhter Einsatz auf beiden Seiten. Es wurde verbissen
um den Sieg gekämpft. Gerlach im Hünfelder Tor vereitelte durch glänzende Paraden manch sicher erscheinenden Erfolg der »Hessen Auf, der anderen Seite scheiterten die Hünfelder Stürmer an der sicher wirkungsvoll einsetzenden Verteidigung. Fast das Spiel unentschieden ausgehen. Da erwischte Leschinski
das Leder auf der linken Seite, umspielt drei Gegner und schiebt noch im Fallen dem freistehenden Merz das Leder vor die Füße der nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte. Kaum war der Jubel im Hünfelder Lager verebbtt da ertönte der Schlußpfiff und Hünfeld verließ als verdienter Sieger den Platz.
Bei den Hersfeldern fiel der als Verteidiger aufgestellte Schreiner etwas aus und
der alte Kämpe Schaffert, der zwar im Aufbau eifrig mit tätig war, vernachlässigte
dabei seine Deckungstätigkeit. Im Sturm fiel besonders der auch als Leichtathlet erfolreiche Eiselt durch seine Schnelligkeit auf.
Bei den Hünfeldern waren es der Tormann und die sich in bester Form befind-
liche Läuferreihe, die für den Sieg verantwortlich zeichneten.
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07.06.1948
Hünfelder SV – SG Rasdorf 4 : 1
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Die Rasdorfer, in Strassenkleidung und nicht vollzählig spielend, waren den Hün-
feldern technisch unterlegen, brachten es aber durch ihren grossen Eifer fertig, das
Spiel ständig offen zu halten. Ihre Durchbrüche waren immer gefährlich. Die Hün-
felder spielten keinesfalls so, wie man es von einem Kreismeister und Pokalsieger
erwarten dürfte. Sie legten jedoch in kurzer Folge vier Tore vor und liessen auch
nachdem sie selbst teilweise nur mit zehn Mann spielten und die Rasdorfer komplett
spielten, nur einen Gegentreffer zu. Kreisjugendfussballobmann Braun leitete
das faire Spiel jederzeit korrekt und aberreichte dem Sieger einen von ihm gestifte-
ten Pokal.
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Hünfeld—Ronshausen 4 : 1 (2 : 0)
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rkg. — Nicht alle waren von vornherein von einem günstigen Abschneiden der Blau-
weißen überzeugt, viele haben nach dem enttäuschenden Spiel in Obersuhl, daß die HSVer bekanntlich am 8, Mai als Favorit nur 2 : l verloren, das Vertrauen zu ihren Schützlingen verloren. Obwohl die Platzherren auch in dies letzte Spiel gegen den Tabellenletzten zweifelsohne mit den besten Siegesaussichten gingen und dazu noch den Rücken durch ca. 700 Zuschauer gedeckt hatten, war ihr Spiel zu Beginn nicht überzeugend. Die Gäste, die die rote Laterne in der R-Klasse bilden, erschienen trotz ihres schlechten Tabellenplatzes und sie waren nicht schlecht. Nach Ablauf von etwa zehn Minuten des Spieles, das übrigens unter Leitung des Hünfelder Koch stand, da der angesetzte Schiedsrichter nicht erschienen war, schnürten die HSVer ihre Gegner fünf Minuten sehr eng ein und nachdem A. Lühn
einen Strafstoß hoch über den Kasten hob und einen Augenblick später Lesehinski aus kurzer Entfernung den Pfosten traf, zappelte der Lederball in der 14. Minute, von Alfred Lühn getreten, das erste Mal in den Maschen. Wer dann annahm, daß das Loch nun gefunden sei, der sah sich selbst sehr irren, denn das Spiel verlief sehr ausgeglichen, obwohl die Hünfelder technisch besser waren. Oft wurde der Ball haushoch über das Ziel gejagt und erst in der 43. Minute war es wiederum A. Lühn, der auf 2:0 erhohen konnte. Gleich nach dem Wechsel hatte Bursche l mit einem klaren Schuß Rech. Der gute Tormann der Gäste hielt auch diesen Schuß.
In der vierten Minute konnte‘ Burschel dann durch einen schönen Schuß das dritte Tor erzielen. Die Stürmer, von Leschinski gut eingesetzt, verpaßten manch klare Chance. Besonders Burschel schien die Höhenluft gut zu schmecken, denn seine Schüsse gingen alle hoch übers Tor. Weigt schoß gute
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