Fuldaer Zeitung vom 04.11.2013
Wiesbaden/Hünfeld
Exakt nach einem Jahr endete am Samstagtagabend die Erfolgsserie von Volleyball-Regionalliga-Neuling Hünfeld. Beim favorisierten Drittliga-Absteiger Eintracht Wiesbaden unterlag er im Spitzenspiel nach einem denkwürdigen Machtverlauf hauchdünn mit 2:3-Sätzen (25:23, 23:25, 23:25, 25:23, 14:16).
Der gewonnene Punkt war anfänglich nur ein kleines Trostpflaster, denn direkt nach dem Spiel blickte man in enttäuschte HSV-Gesichter. War der Überraschungsspitzenreiter aus der Haunestadt doch nur knapp an einer erneuten Sensation und dem fünften Saisonsieg gescheitert. Und es waren tatsächlich nur zwei Ballpunkte, die den Sieg bzw. die Niederlage ausmachten.
„Das Spiel hätte unentschieden ausgehen müssen“, wertete HSV-Spielertrainer Uli Bönsch die unglaublichen Geschehnisse in der Wiesbadener Sporthalle. Den besseren Start in Toppartie hatte zunächst der Gastgeber. Der Aufsteiger, bei dem Torsten Sodies, Sebastian Tews und Thomas Prokein fehlten, kämpfte sich jedoch ins Match und hatte mit dem Auftaktsatzgewinn eine erste Grundlage geschaffen. Hünfelds 20:17-Vorsprung im zweiten Durchgang deutete auf eine mögliche 2:0-Satzführung hin, aber das Team ließ sich das Heft aus der Hand nehmen. Der knappe 23:25-Satzverlust wurde als eventueller Knackpunkt aus Hünfelder Sicht ausgemacht. Denn auch im dritten Abschnitt gelang es Wiesbaden, sich nach erneut offenem Schlagabtausch zum 25:23 zu retten. Trotz der Rückschläge gaben die Gäste aus der Haunestadt nicht klein bei. Im Gegenteil: Die HSVler meisterten die schwierige Phase im vierten Durchgang und brachten ihre 2-Punkte-Führung zum 25:23-Ausgleich. Im Entscheidungssatz geriet Hünfeld zwar mehrfach in Rückstand, hatte bei 11:11 jedoch wieder für ausgeglichene Verhältnisse gesorgt. Die Partie blieb spannend, im Gleichschritt ging es bis zum 14:14. Dann war es jedoch der Gastgeber, der die entscheidenden zwei Punkte zum 16:14 markieren konnte. Bei Hünfelds Ursachenforschung nach der knappen Niederlagen wurden zwar einige Schwächen aufgedeckt, vielleicht die fehlenden Wechselalternativen ins Feld geführt. Allerdings wurde dabei auch die Enge des Spiels noch einmal deutlich: „Es hätte auch eine 0:3-Niederlage sein können, aber gleichwohl auch ein 3:0-Sieg“. Keine Änderung gab es an der Tabellensituation: Der Hünfelder Sportverein bleibt Spitzenreiter, auch wenn Eintracht Wiesbaden sein zweites Nachholspiel am Sonntag in Brensbach mit 3:2 gewann. Hünfeld spielte mit: P. Krautwurst, M. Liwoch, M. Roth, Th. Scharmann, St. Schneider, S. Waitz, D. Wehner, Chr. Bollgen, U. Bönsch. bb

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