Fuldaer Zeitung vom 16.12.2013

Hünfeld

Hünfelds Kreissporthalle stellte sich am Samstagabend erneut als uneinnehmbare Bastion dar. Volleyball-Regionalliga-Aufsteiger Hünfeld feierte gegen den LAF Sinzig mit 3:2 den erfolgreichen Hinrundenabschluss und seinen vierten Heimsieg. Er „überwintert“ als Dritter im punktgleichen Führungstrio mit TuS Kriftel und TV Bliesen.

Fliegende Turnschuhe, ausflippende Sinziger Akteure nach dem letzten Pfiff, rote und gelbe Karten sorgten zum sportlichen Jahresabschluss für mächtig Stimmung auf dem Feld. Und Volleyball wurde zuvor auch gespielt. Gastgeber Hünfeld hatte personell beeinträchtigt in die Partie gehen müssen, die Hälfte der HSVler war angeschlagen aufgelaufen. Zunächst verlief das Aufeinandertreffen harmonisch und ausgeglichen, aber zum Ende hin nutzte Sinzig kleine Schwächen in der Hünfelder Annahme und der Netzarbeit zum 25:21-Satzgewinn aus. Davon unbeeindruckt erkämpfte der Gastgeber sich im zweiten Durchgang Vorteile, die zum 25:19-Ausgleich führten. Ab dem dritten Satz wurde es dann hektischer auf der Spielfläche, bedingt durch eine Fülle von Schiedsrichterentscheidungen, die sich bis zum letzten Ballwechsel aufpushten. Satz Nummer drei hatte der Gast aus der Pfalz für sich entschieden, da die Haunestädter nicht genug Druck aufbauen und gegnerische Angriffe nicht ausreichend entschärfen konnte (21:25). Hünfeld – nun wieder auf der Gewinnerseite“ – ließ nicht locker und witterte nach einer starken Phase wieder Morgenluft, die mit 25:22 zum Ausgleich auch ihre Berechtigung hatte. Im Entscheidungssatz legte Hünfeld wie die Feuerwehr los. Basierend auf effektiven Aufschlägen von Spielertrainer Uli Bönsch bejubelten Akteure und Zuschauer mit einer 8:0-Führung den Seitenwechsel. Von da an begann langsam die dramatische und hektische Endphase – forciert vom Schiedsgericht. Sinzig arbeitete sich Punkt für Punkt heran, während bei der Heimmannschaft die Aktionen nervöser und fehlerhafter wurden. Bei einer 14:12-Führung sah sich Hünfeld bei zwei Matchbällen allerdings dem rettenden Ufer – sprich Sieg – nah. Doch die stets hochmotivierten Gästespieler sahen weiter ihre Chance – und nutzten diese zunächst auch bis zu ihrem ersten Matchball (15:14). Und nun folgten die erneut strittigen, aber entscheidenden Ballwechsel, bei denen sich die Pfälzer benachteiligt fühlten: Nach dem Hünfelder Ausgleich landeten nämlich die zwei Sinziger Angriffe im Aus – und das bedeutete der 17:15 Satz- und 3:2-Spielgewinn für Hünfeld. Die aufgebrachten Gästespieler hingegen monierten zweimal gegnerische Blockberührung und waren nach dem Schlusspfiff emotional kaum zu bremsen: eine fast halsbrecherische Fußattacke gegen den Netzpfosten, ein Ballwurf in Richtung Schiedsrichterstuhl und Sportschuhe als Flugobjekte. „Dekoriert“ wurde dies lediglich mit einer roten Karte. Hünfeld ließ sich indes von seiner erneut großen Fangemeinde feiern. „Das war ein wahres Kampfspiel. Ich bin froh, dass wir es mit dem angeschlagenen Aufgebot so über die Bühne gebracht haben“, freute sich ein sichtlich geschaffter HSV-Coach Bönsch. Hünfelds Kader: Thomas Scharmann, Thomas Prokein, Daniel Wehner, Sören Waitz, Marek Liwoch, Peter Krautwurst, Torsten Sodies, Stefan Schneider, Markus Roth, Juri Matzkewitsch, Christoph Bollgen.   bb

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