Am vergangenen Wochenende fanden die Deutschen Meisterschaften im Volleyball in der Altersklasse U14 statt. Der Wettkampf der Mädchen wurde von dem bayrischen Verein SV Mauerstetten in Kaufbeuren ausgerichtet.
Die Nachwuchsspielerin des Hünfelder SV, Finja Prokein, die mit ihrem Jugendpass für die Biedenkopf-Wetter-Volleys startete, hatte sich mit ihrem Team mit der Silbermedaille bei den Südwestdeutschen Meisterschaften zur DM qualifiziert.
16 Mannschaften, jeweils die zwei besten Teams aus 8 Regionalbereichen, kämpften am 18. und 19.05.2019 um die Deutsche Meisterschaft.
Am 18.05.19 begann das Turnier mit der Gruppenphase. Die Gruppengegner waren der SVG Lüneburg (Meister Regionalbereich Nordwest), der SG Zepernick (Meister Regionalbereich Nordost) und der Dresdner SSV (Vize-Meister Regionalbereich Ost).
Die Patchwork Mannschaft aus Biedenkopf und Hünfeld tat sich zu Beginn noch sehr schwer. Im ersten Gruppenspiel trafen sie auf die Mädchen aus Lüneburg, die sich als schwächster Gruppengegner herausstellte. Mit viel Höhen und mehr Tiefen schafften Sie es erst in einem engen dritten Satz das Spiel für sich zu entscheiden.
Das erste kleine Ziel war erreicht und so konnten die BW Volleys etwas souveräner ins zweite Spiel starten. Das Team aus Zepernick war jedoch ein stärkerer Gegner und so wurde es auch hier eine spannende Partie, die ebenfalls bis zum dritten Satz ging. Obwohl Finja Prokein und ihre Teamkolleginnen eine tolle Leistung zeigten, gab es immer wieder kleine Einbrüche, die sich der Gegner zu Nutze machen konnte. Im dritten Satz kamen konnten sich die Zepernicker direkt mit 5:1 Punkten absetzen. Diesen Rückstand konnten die BW Volleys leider nicht mehr aufholen und somit gingen die zwei Punkte an Zepernick.
Letzter Gruppengegner sollte der Dresdner SSV sein. Da Dresden einer der 5 größten Volleyballstützpunkte Deutschlands ist, war die Hoffnung auf einen Sieg eher gering. So hieß die Ansage der Trainer „spielt mutig und holt jeden Punkt der möglich ist“. Das beherzigten die 4 Mädchen, nach zwei Dreisatz-Spielen waren sie gut eingespielt, und holten sich Punkt um Punkt. Im ersten Satz reichte es nur für ein 18:25 Ergebnis. Der Gegner zeigte jedoch bereits hier einige Schwächen und die Biedenköpfer gingen hochmotiviert in den zweiten Satz. Mit starken Aufschlägen, einer sehr stabilen Annahme und bedingungslosen Angriffen nahmen sie den Dresdnern mit 25:20 Punkten den zweiten Satz ab. Der dritte Satz sollte dann aber ein Krimi werden. Nach einem sehr guten Start wurde es am Ende ein Kopf an Kopf Rennen. Die Spielerinnen um den Biedenköpfer Trainer Volkmar Hauf erkämpften sich mehrere Male den Satzball und mehrere Male kam es zu umstrittenen Entscheidungen des Schiris, die immer wieder zum Punktverlust führte. Co-Trainerin Ines Prokein und mitgefahrene Eltern feuerten das Team mit allen Mitteln an und konnten nach extrem spannenden Ballwechseln (20:18) einen grandiosen Sieg mit den Mädchen feiern.
Am Ende der Gruppenphase waren die ersten drei Mannschaften punktgleich. Die Dresdner waren im Satzverhältnis jedoch besser, die Biedenkopf-Wetter-Volleys schafften es aber auf den zweiten Platz und waren überglücklich.
Noch am gleichen Tag folgte die Zwischenrunde, in der die Gruppenzweiten gegen einen anderen Gruppendritten spielen mussten, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren.
Nach drei Dreisatz-Spielen waren die Kräfte nahezu aufgebraucht. Der der Gegner aus Hamburg war jedoch keine Konkurrenz und so schafften es die BW Volleys ohne größere Probleme ins Viertelfinale einzuziehen.
Am Sonntagmorgen um 9.00 Uhr ging es direkt weiter. Im Viertelfinale trafen Finja und Ihre Teamkolleginnen einen Gruppenersten und späteren Vizemeister. Die Spielerinnen aus NRW (RC Borken Hoxfeld) waren taktisch und technisch überlegen. Nicht mit maximaler Härte sondern mit einem guten Handgelenk und Auge punktete der Gegner. Die guten Angriffe der BW Volleys wurden mit einer starken Abwehrleistung pariert. Das hartumkämpfte Aufschlagrecht wurde mit Aufschlagfehlern leider direkt wieder an den Gegner abgegeben. Verdient gewann der RC Borken Hoxfeld mit 2:0 Sätzen.
Die Enttäuschung war groß, eine Medaille war zum Greifen nah, diese Niederlage war nicht so schnell verdaut und die Kraftreserven nahezu aufgebraucht. Eine große Pause bekamen die Biedenköpfer nicht und so kam es leider zu einer Niederlage gegen das Team aus Straubing, die nicht nötig gewesen wäre.
Das Trainergespann Volkmar Hauf und Ines Prokein hatten nur noch wenig Hoffnung, dass nach diesen zwei harten Niederlagen noch Kraft und Zuversicht für einen Sieg im Platzierungsspiel um den 7. Platz übrig sein würde, in dem sie erneut gegen die Mädchen des Dresdner SSV antreten mussten. Sie sollten aber positiv überrascht werden. Die letzten Kraftreserven wurden mobilisiert, die ausreichen sollten bereits nach 2 Sätzen den Sieg zu feiern. Damit kam es zu einem versöhnlichen Tagesabschluss.
Auch wenn der erste Turniertag seine Startschwierigkeiten hatte und der zweite Tag von viel Erschöpfung und Enttäuschung geprägt wurde, ist der 7. Platz ein hervorragendes Endergebnis.
Keiner der Verantwortlichen hatte damit gerechnet, dass dieses Team, das nur wenige Male gemeinsam gespielt und trainiert hat unter die besten 10 Teams Deutschlands kommen würde.
Zusammen mit dem dritten Platz des VC Wiesbaden (Erster aus dem Regionalbereich Südwest) ist Hessen sogar Landessieger geworden.
Der Hünfelder SV ist stolz auf seine Nachwuchsspielerin Finja Prokein, die mit einer herausragenden Leistung am ersten Turniertag, zu diesem tollen Erfolg beitragen konnte.
Endplatzierungen
1. Schweriner SC
2. RC Borken-Hoxfeld
3. Dresdner SC
3. VC Wiesbaden
5. FTSV Straubing
6. SV Mauerstetten
7. VSG Biedenk.-W.V.
8. Dresdner SSV
9. TV Gladbeck
10. MVC Berlin
11. SG Einheit Zepernick
12. VG H-N-Fischbek 3
13. TV Brötzingen
14. MTV Stuttgart
15. SVG Lüneburg
16. TV Schledehausen