Fuldaer Zeitung vom 16.02.2015, von Brunhilde Bug
Landau/Hünfeld
Mit einem blauen Auge ist Volleyball-Regionalligist Hünfeld am vergangenen Samstagabend beim Tabellenachten ASV Landau davongekommen. Der Liga-Zweite behauptete sich in dem Nachholspiel nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2-Sätzen und nahm zwei Zähler mit aus der Pfalz.
Es war ein hartes und zähes Stück Arbeit für die Haunestädter, um sich am Ende in die Siegerliste einzutragen. Zunächst stellte sich die Frage, wie das HSV-Team die schmerzliche 1:3-Niederlage im Spitzenspiel am vergangenen Wochenende verkraftet hatte? Anfänglich schien dies keinen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben. Denn konzentriert und engagiert spielte sich der Gast aus Osthessen eine vielversprechende 10:3-Führung heraus. Unerklärlicherweise verlor das Team von Trainer Uli Bönsch seine Linie, hatte wie schon zuletzt Annahmeschwächen und bekam dadurch auch Probleme in den Netzaktivitäten. Nach dem 18:25 blieb auch im zweiten Durchgang die Eigenfehlerquote beim HSV hoch, die Blockqualität – normalerweise eine der Erfolgsmerkmale im Hünfelder Spiel – ließ noch zu wünschen übrig. Erst im dritten Satz stabilisierte sich das Gästeteam, das Aufeinandertreffen wurde ausgeglichen. Der hiesige Tabellenzweite konnte sich hier und da kleine Führungen herausarbeiten, musste jedoch in der Satzendphase einen fightenden, nach einem 3:0-Sieg greifenden Gastgeber bremsen, um sich nach 23:23 selbst zum anschlussbringenden 25:23 zu kämpfen. Der vierte Durchgang gehörte gänzlich den Hünfeldern, die souverän ihre Fähigkeiten demonstrierten. Der HSV-Block hatte sich nun auf die gegnerischen Angreifer eingestellt, Aufschlag/Annahme passten zufriedenstellend, und auch die Angriffe fanden ihr Ziel. Das Niveau konnten die Gästespieler im Entscheidungssatz allerdings nicht halten. Landau wechselte mit einer 8:7-Führung die Seiten und hatte sich mit 12:9 sogar schon in die Siegerspur gebracht. Aber Hünfeld konterte, glich zum 12:12 aus und hatte bei 14:13 schließlich seinen ersten Matchball, den der ASV abwehrte. Landau konnte auch den zweiten bei 15:14 vereiteln und sogar mit 16:15 sich seinen ersten Satz- und Matchball erkämpfen. Nun hatte Hünfeld wiederum die passende Antwort. Das Kopf-an-Kopf-Rennen mit weiteren Matchbällen gewann schließlich der HSV umkämpft und hauchdünn mit 19:17. „Wir sind sehr froh, dass wir das Spiel noch herumreißen konnten“, zog Bönsch nach dem hitzigen Spiel die zufriedenstellende Bilanz. Bei der Ursachenforschung zum durchwachsenen Auftritt des hiesigen Tabellenzweiten wurden einige Faktoren aufgezeigt: War es die erneut lange Anreise von über 220 km in das pfälzische Landau? War es die Tatsache, dass mehrere HSV-Spieler erkältungsgehandicapt ins Match gingen? Oder fehlt dem Team ohnehin derzeit das notwendige Leistungsvermögen, um ganz an der Spitze zu stehen? Teilantworten dazu könnte bereits das nächste Heimspiel in der Kreissporthalle am kommenden Sonntag gegen die TG Hanau geben. Eine erneut herausfordernde Aufgabe für die HSVler, um einen der Topplätze zu halten. Hünfeld spielte mit: Stefan Schneider, Markus Roth, Jonas Husarek, Marco Henke, Sören Waitz, Marek Liwoch, Thomas Prokein, Yann Reuss, Peter Krautwurst. bb