Hünfelder Siegesserie gerissen

Hünfelder Siegesserie gerissen

Fuldaer Zeitung vom 09.02.2015, von Brunhilde Bug

Speyer/Hünfeld

Die Siegesserie des Volleyball-Regionalligisten Hünfeld ist beendet. Er verlor am Samstagabend das Spitzenspiel beim Führenden TSV Speyer mit 1:3-Sätzen und rutschte auf Platz drei ab. Eine Vorentscheidung in der Titelvergabe könnte damit bereits gefallen sein. „Es war reine Kopfsache. Wir konnten dem Druck nicht standhalten“, stellte Trainer Uli Bönsch nach der mit Spannung erwarteten Partie fest. Dabei war alles perfekt vorbereitet: Eine entspannte – wenngleich auch lange – Anreise im Reisebus nach Speyer, hochmotivierte HSV-Spieler und die stimmungsvolle Fangemeinde zur Unterstützung mit von der Partie. Auf dem Spielfeld sah es jedoch zum Auftakt für die Gästeformation alles andere als ideal aus. Es schien „als säße die Mannschaft noch im Bus“, vernahm man mit etwas feinem Spott. Die Fehlerquote im Aufschlag und in der Annahme war immens. Speyer hatte zu diesem Zeitpunkt relativ leichtes Spiel, um mit einem klaren 25:14 in Front zu gehen. Im zweiten Durchgang – nach einigen taktischen Veränderungen – agierte Hünfeld stabiler und erfolgreicher, erarbeitete sich dadurch eine respektable 19:12-Führung. Aber erneut eine Reihe von unnötigen individuellen Fehlern bei den HSV-Akteuren brachte den Gastgeber wieder ins Rennen, so dass es am Satzende noch spannend wurde (25:25). In der umkämpften rettete sich Hünfeld zur Freude seiner Anhängerschar zum viel umjubelten 27:25-Ausgleich. Im dritten Abschnitt waren die Verhältnisse insgesamt ausgeglichen, Hünfeld hielt sich bis zum Spielstand von 17:16 für Speyer gut. Doch dann kassierte das Gästeteam wieder eine kleine Serie, die letztendlich zum 18:25-Satzverlust führte. Das Aufeinandertreffen blieb jedoch weiterhin offen. Bei 22:22 im vierten Satz erhitzte eine Entscheidung des zweiten Schiedsrichters die Hünfelder Gemüter, als eine Netzberührung irrtümlich geahndet wurde. Anstatt des 23:22 für den HSV gingen die Domstädter in Führung und machten schließlich mit 25:22 den Sack zum 3:1-Endstand zu. Es war ein – im Gesamtbild betrachtet – verdienter Sieg des Tabellenführers, der mit viel Überblick die größere Erfolgsquote im Angriff hatte. Hünfeld konnte hingegen nur bedingt und phasenweise die Leistung, die an diesem Tag notwendig gewesen wäre, abrufen.

Während die Akteure auf dem Feld ihr spielerisches Können maßen, lieferten sich die Zuschauer beider Mannschaften heiße Gefechte auf den Rängen. „Es war eine super-tolle Stimmung in der Halle“ schwärmte HSV-Trainer Uli Bönsch, fügte jedoch etwas enttäuscht hinzu: „Nur wir konnten leider nicht die Leistung dazu aufs Parkett bringen“.

Beim Tabellendritten aus Hünfeld heißt es nach dem Rückschlag nun: „Kopf nicht hängen lassen, einmal durchschütteln und den Blick nach vorn richten“ – genauer gesagt auf das Nachhochspiel beim ASV Landau am nächsten Samstag. Und das muss das Team um Mannschaftskapitän Stefan Schneider gewinnen, um sich im Rennen um Titel oder Relegationsplatz zu halten. Hünfeld spielte mit: Stefan Schneider, Markus Roth und Peter Krautwurst, die eine starke Quote am Netz aufwiesen, Marek Liwoch, Sören Waitz, Marco Henke, Thomas Prokein, Yann Reuss, Torsten Sodies, Jonas Husarek. bb

 

 

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