Hünfelder SV enzaubert den TV Bliesen

Hünfelder SV enzaubert den TV Bliesen

Hünfelder SV in Feierstimmung: Sensationell gewann der Volleyball-Regionalliga-Aufsteiger seinen ersten Heimauftritt in der Kreissporthalle mit 3:1 gegen Meisterschaftskandidat TV Bliesen. „Wir wollen jedes Spiel in der Regionalliga genießen“ verlautete es letztens aus dem Hünfelder Lager. Die Partie am Samstagabend vor stimmungsvoller Kulisse war ein Genuß.
Der als Favorit aufgelaufene Gast aus dem Saarland hatte zunächst sowohl heimische Spieler als auch Zuschauer beeindruckt, als er in der Aufwärmphase sich mit sehenswerten Aktionen und als leistungsstarkes Team präsentierte. „Da müssen wir uns heute warm anziehen“, war der Tenor der HSVler. Aber es kam ganz anders, als alle Beteiligten erwartet hatten. Möglicherweise war bereits die erste Spielaktion symptomatisch für die Partie: HSV-Spielertrainer Uli Bönsch, Dreh- und Angelpunkt im Gastgeber-Team, entblößte Bliesens Annahmeriegel mit einem Aufschlag-Ass. Und es sollte nicht der einzige Überraschungseffekt im Aufeinandertreffen bleiben. Nach Hünfelds gutem Start (7:4) entwickelte sich in der Folgezeit ein Match im Gleichschritt beider Parteien mit wechselnden Führungen. Nach 14:14 war es die Heimmannschaft, die in einer druckvollen Phase den nervöser werdenden Gegner zu Fehlern zwang und sich schließlich mit 25:19 zum Auftaktsatzgewinn kämpfte. Der offene Schlagabtausch setzte sich fort. Hünfeld legte hier und da zwei Punkte vor, die Bliesen aber stets ausglich. Bei 19:19 stellten sich im HSV-Spiel ein paar Unsicherheiten ein, die die Saarländer zur 21:19-Führung ausnutzen. Zwar gelang den Haunestädtern bei 22:22 und 23:23 jeweils noch einmal der Ausgleich, aber Bliesen ließ sich das Blatt nicht mehr aus der Hand nehmen (25:23). „War es das jetzt für Hünfeld an diesem Tag gewesen?“, stellte sich man einer die Frage. Nein, das war es nicht. Im Gegenteil: Nach erneut ausgeglichenem Satzgewinn spielte sich der Gastgeber in einen wahren Spielrausch. Hünfelds Fans erfreuten sich an variantenreichen und zielsicheren Aktionen. Stefan Schneider war am Netz erneut „eine Bank“. Bliesen hatte in dieser Phase der Begegnung keine Antworten, so dass der Satz mit 25:14 deutlich ausfiel. Konnten Hünfelds sehr gut aufgelegte Akteure das hohe Tempo durchhalten? Sie konnten! Durchgang Nummer vier der emotionsgeladenen Partie begann erneut ausgewogen. Gelegentlich hatte die HSV-Annahme mit den harten Sprungaufschlägen des Gegners zu kämpfen, aber sie blieben im wahrsten Sinne des Wortes am Ball. Hin und wieder wurde es hitzig auf dem Feld, denn Bliesen wollte nicht als Verlierer vom Feld gehen. Als Hünfeld aber kontinuierlich einen Vorsprung ausbauen konnte (23:17), gelang es den Gästen trotz spannender Endphase nicht mehr, am Sieg des heimischen Aufsteigers zu rütteln. Bliesens Trainer war sichtlich unzufrieden mit dem Spiel seines Teams, das nach seinen Angaben zu verkrampft agierte, zu viele Eigenfehler produzierte. Ganz anders Fazit des Gastgebers. „Wir haben uns richtig in das Spiel reingebissen. Es war klasse Leistung meiner Mannschaft. Sensationell“ freute sich Bönsch riesig. Hünfeld spielte mit: Th. Scharmann, S. Waitz, M. Roth, T. Sodies, M. Liwoch, P. Krautwurt, St. Schneider, D. Wehner, U. Bönsch, Th. Prokein
(Libero).
Fuldaer Zeitung 14.10.2013

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