(hinten v.l.: Stefan Schneider, Sören Waitz, Daniel Wehner, Marek Liwoch, Thomas Scharmann, Torsten Sodies, Abteilungsleiter Bernhard Golbach, vorne v. l.: Sebastian Tews, Markus Roth, Spielertrainer Uli Bönsch mit Sohn Max, Thomas Prokein)
Fuldaer Zeitung vom 25.03.2013 (von Brunhilde Bug)
Der Hünfelder SV hat es geschafft und die Meisterschaft in der Volleyball-Oberliga errungen. In einem „wahren Endspiel“ sicherte sich das Team mit einem 3:1-Sieg am gestrigen Sonntag beim DSW Darmstadt den Titelgewinn.
Es war eine meisterschaftswürdige Kulisse, die sich gestern Nachmittag den Protagonisten bot. Gefüllte Ränge mit über 200 zumeist DSW- Zuschauern wollten die Entscheidung in der Volleyball-Oberliga miterleben – darunter zirka 20 Fans des HSV, die alles gaben und am Ende ihren Spaß haben sollten. Und dass beide als Sieger vom Feld gehen wollten, demonstrierten die Akteure von Beginn an.
Im Gleichschritt, sich abtastend, war die Partie bis zum 10:10 zunächst ausgeglichen, ehe sich Hünfeld mit kleinen Vorteilen peu à peu in Führung spielte und mit 25:15 den wichtigen Auftaktsatz sicherte. Dass dieser jedoch nur ein kleines Polster bedeutete, wurde bereits im zweiten Durchgang deutlich. Die Haunestädter hatten sich nach verhaltenem Start durch ihr erfolgreiches Spiel wieder in Front setzen können (11:4), aber der Vorsprung bröckelte allmählich durch Eigenfehler, starke Darmstädter Blockaktionen und durch aufkommende Unsicherheit ab. In der kritischen Phase (22:21) behielt Hünfeld jedoch die Nerven und die Übersicht und setzte mit 25:22 den zweiten Grundstein.
Und es folgte – wie so oft in Volleyballspielen der ominöse dritte Satz nach einer 2:0-Führung. Das HSV-Team sah sich nun einem mächtig aufbäumenden Gastgeber gegenüber, der in dieser Phase zunächst mit starken Aufschlägen die Annahme durcheinander brachte, dann mit variablem Angriff den Block vor Probleme stellte und gleichermaßen Hünfeld zu Eigenfehler provozierte (13:19). Zwischenzeitlich kam der heimische Oberligist zwar auf drei Punkte heran, aber einige Aufschlagfehler führten zu dem erneut hohen Rückstand und zum Darmstädter 25:16-Anschluss.
Der Satzgewinn gab der Heimmannschaft Aufwind und ließ diese bei deren 6:2-Führung hoffen. „Es gibt einen fünften Satz“ spekulierten die Zuschauer zu diesem Zeitpunkt. Aber es kam anders. Denn Hünfeld fand wieder zu alter Stärke zurück, brachte Ordnung in die Annahme und in den Angriff und egalisierte den Rückstand (17:17). Es waren jedoch die „Notbälle“, die Hünfeld wieder auf die Siegerstraße brachten, denn die Heimmannschaft zeigte in der Entscheidungsphase mächtig Nerven. Ein überraschend „geboxter“ Angriff von Markus Roth in die rechte Darmstädter Feldhälfte, ein gepritschter Ball von Sören Waitz, einem der ohnehin spektakulärsten Spieler auf dem Feld, in die linke Abwehrhälfte zeigten bei Darmstadt Wirkung. Stefan Schneider, vor dem DSW Darmstadt mächtig Respekt hatte, blockte ebenfalls erfolgreich einen entscheidenden Angriff. Am Ende setzte Hünfeld mit 25:21 den entscheidenden Punkt zum meisterschaftsbringenden 3:1-Sieg.
Jubel auf den Rängen, Freudentänze auf dem Feld und ein Gegner aus Darmstadt, der dem Hünfelder SV Lob und Respekt zollte: „Hünfeld war die bessere Mannschaft. Sie hat heute das Spiel und die Meisterschaft in Aufschlag und Annahme für sich entschieden.“
Die HSV-Spieler waren nach dem physischen und psychischen Kraftakt erschöpft, aber überglücklich. HSV-Spielertrainer Uli Bönsch: „Ich bin so stolz auf meine Mannschaft, das war das i-Tüpfelchen auf eine sensationelle Saison.“ Libero Thomas Prokein mit einem freudestrahlenden Augenzwinkern nach dem Spiel: „Dass ich das in meinem Alter noch erleben durfte!“ Ob der Hünfelder SV den Regionalliga-Aufstieg wahrnimmt, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden.
Hünfeld : Daniel Wehner, Sören Waitz, Uli Bönsch, Sebastian Tews, Torsten Sodies, Marek Liwoch, Thomas Scharmann, Markus Roth, Stefan Schneider, Thomas Prokein.
Tabelle:
Verein Spiele Punkte Sätze Bälle
1 Hünfelder SV 16 28 : 4 43 : 16 1354 : 1200
2 DSW Darmstadt 16 24 : 8 41 : 20 1380 : 1229
3 VFL Goldstein 16 18 : 14 34 : 31 1416 : 1398
4 TuS Kriftel II 16 16 : 16 31 : 30 1314 : 1304
5 TG Wehlheiden 16 14 : 18 29 : 34 1422 : 1405
6 FSV Bergshausen 16 14 : 18 29 : 34 1388 : 1408
7 VC Ober-Roden 16 14 : 18 29 : 34 1370 : 1412
8 SG Rodheim II 16 12 : 20 29 : 38 1396 : 1441
9 TV Salmünster 16 4 : 28 7 : 45 1251 : 1494