Quelle: Fuldaer Zeitung, 27.9.2016
Zum Auftakt der Volleyball-Meisterschaftsrunde unterlag Regionalligist Hünfelder SV am Samstagabend vor eigenem Publikum mit 1:3-Sätzen gegen Eintracht Frankfurt.
Man wäre geneigt, die Ergänzung „erwartungsgemäß“ hinzuzufügen, denn mit dem Gast aus der Mainmetropole war kein Geringerer als der letztjährige Vizemeister und klare Favorit der Partie angereist. In der Nachbetrachtung allerdings kommt man nicht umhin, sich der Aussage zu bedienen: „Da war durchaus mehr drin.“ Frankfurt erwies sich nicht als der übermächtige Gegner, im Gegenteil: Das Team zeigte sich anfällig und nicht immer sattelfest. Daher boten sich der Heimmannschaft gute Chancen. Nach anfänglicher Nervosität und einem 1:5-Rückstand fand Hünfeld besser ins Spiel, erarbeitete sich mit effektiven Angriffen und guten Abwehraktionen den Respekt des Konkurrenten und auch den verdienten 25:21-Auftaktsatzgewinn. Nach ausgeglichener Phase mussten die HSV-Akteure im zweiten Durchgang einem Rückstand (16:19) hinterherlaufen, da sie vermehrt am Frankfurter Block hängenblieben und Probleme in der Abstimmung hatten. Der Gastgeber zeigte allerdings Kämpferqualitäten und glich bei 21:21 erstmals aus. In dem hartnäckig geführten Spielabschnitt gelang es Hünfeld jedoch nicht, den Sack zuzumachen. Die Eintracht nutzte hingegen ihren ersten Satzball zum 25:23-Ausgleich. Und auch der Einstieg in den dritten Durchgang war nicht sonderlich ermutigend für die Haunestädter. Bereits vor Anpfiff kassierten sie wegen Spielverzögerung eine Rote Karte – sanktioniert mit einem Punktgewinn für den Gegner. Die Gäste aus dem Süden profitierten zunächst weiterhin von der HSV-Nervosität auf dem Feld und punkteten erfolgreich am Netz – zur sicheren 15:10-Führung. Doch Hünfeld kämpfte und schaffte – angetrieben von Spielertrainer Uli Bönsch und einer stimmungsvollen Fanschar – mit einer gelungenen Aufholjagd den Ausgleich (21:21). Es sollte jedoch erneut nicht reichen – die Szenerie aus dem vorangegangenen Spielabschnitt, die nichts für schwache Nerven war, wiederholte sich. Mit 23:25 mussten sich die Osthessen wiederum knapp geschlagen. Zunächst sah es danach aus, als könnte das HSV-Team auch diesen Rückschlag wegstecken, denn bis zum 6:6 war die Partie offen. In der Folge häuften sich jedoch die Eigenfehler – insbesondere beim Aufschlag. Hünfeld war nun nicht mehr in der Lage, sich noch einmal aufzubäumen und die Frankfurter durch konsequente Spielweise zu beeinträchtigen. Dass selbst der sonst sehr gut aufschlagende Uli Bönsch das Spiel mit einem Aufschlagfehler beendete, war schließlich symptomatisch für die ernüchternde Schlussetappe. Das 16:26 zur 1:3-Niederlage war deutlich. „Sehr schade, dass wir daraus nicht mehr gemacht haben“, war die knappe Analyse eines sichtlich enttäuschten Uli Bönsch nach den verpassten Möglichkeiten.
Hünfeld spielte mit: Thomas Prokein, Christopher Lau, Daniel Wehner, Jakob Wall, Danilo Barbik, Aleksander Dimitrow, Diego Reckmann, Marek Liwoch, Waldemar Weizel, Uli Bönsch. bb