Fuldaer Zeitung vom 16.03.2015, von Brunhilde Bug
Hünfeld/Sinzig
Hünfelds Traum vom Titelgewinn in der Volleyball-Regionalliga/Südwest Männer ist ausgeträumt. Im stimmungsvollenTopspiel des Tages unterlag der Tabellenzweite aus der Haunestadt beim Führenden LAF Sinzig knapp mit 2:3-Sätzen (25:19, 16:25, 26:24, 17:25, 9:15).
Hünfelds Tross um den immer noch grippe-angeschlagenen Mannschaftsführer Stefan Schneider hatte sich am Samstagmittag auf den weiten Weg in die Pfalz gemacht, um seine letzte Chance zu wahren, weiterhin im Kampf um die Meisterschaft bleiben zu können. Und der Gast aus Osthessen begann stark, präsentierte sich konzentriert in seinen Aktionen und war vor allem im Block bärenstark. Acht direkte Punkte markierten die HSV-Spieler damit im ersten Satz. Das bemerkenswerte Niveau mit dem verheißungsvollen 25:19-Auftakt konnten die Hünfelder allerdings nicht halten. Vor allem in der Annahme haperte es in der Folgezeit. „Das war der Knackpunkt, das hat das ganze Spiel beeinflusst“, analysierte Spielertrainer Uli Bönsch die Passagen. Im zweiten Abschnitt kämpfte sich das Team nach 2:7-Rückstand wieder auf ansehnliche 7:8 heran, aber der Gastgeber zog schließlich zum deutlich 25:16 davon. Auch in Durchgang drei konnten sich die HSVler zunächst nicht entscheidend durchsetzen. Allerdings witterten sie, nachdem sie ihren kleinen Rückstand wettgemacht hatten, „dass hier noch was geht“. Nach 22:22 nutzten sie die sich bietende Chance und den zweiten Satzball zum spannenden, umkämpften 26:24 und zur erneuten Führung. Ein verletzungsbedingter Ausfall beim Gastgeber anfangs des vierten Satz brachte nicht Sinzig – wie eher zu vermuten war – aus dem Konzept sondern Hünfeld. Fehlerbehaftete HSV-Aktionen verhalfen der abwehrstarken Heimmannschaft wieder zu ihrem Spiel und mit 25:17 zum Satzausgleich. Im Entscheidungssatz konnten sich die Gäste aus der Haunestadt kaum mehr in Vorteil bringen, rannten stets einem Rückstand hinterher und mussten am Ende Tabellenführer Sinzig mit 15:9 den Satz und mit 3:2 den Sieg überlassen. Ob es auch für das LAF-Team zur Meisterschaft reicht, wird der letzte Spieltag zeigen. „Mit dem Spiel war ich zufrieden, mit dem Ergebnis allerdings nicht. Schade, aber wir hatten einige Schwankungen zu viel im Spiel. Sinzig hat verdient gewonnen“, war das knappe Statement von Bönsch nach dem für seine Mannschaft vorentscheidenden Match um den Titel.
Nun verfolgt der Hünfelder Sportverein am kommenden Sonntag im letzten Saisonspiel vor eigenem Publikum sein nächstes Ziel: Die Vizemeisterschaft – den zweiten Tabellenplatz also, der zum Relegationsturnier in die Dritte Liga berechtigt. Ein Sieg mit drei Punkten gegen den starken Vierten ASV Landau, der an diesem Wochenende den TV Feldkirchen mit 3:0 abfertigte, wird dazu vonnöten sein.
Für das HSV-Team hat es zwar nicht zur Meisterschaft gereicht, seine Fans sind jedoch mehr als titelwürdig. 25 der treuesten mit nach Sinzig gereisten Anhänger „machten Stimmung für 100“ und boten der Gastgeber-Zuschauerkulisse mehr als nur Paroli.
Hünfeld spielte mit einem starken Marco Henke, der sein bestes Saisonspiel bestritt, Markus Roth, Yann Reuss, Robert Schäl, Peter Krautwurst, Uli Bönsch, Stefan Schneider, Sören Waitz, Torsten Sodies, Jonas Husarek, Thomas Prokein. bb