In den Fokus gerückt – Heute: Oliver Witzel vom Hünfelder SV

In den Fokus gerückt – Heute: Oliver Witzel vom Hünfelder SV

 

Fulda (fs) – In einer neuen Serie wollen wir die Personen in den osthessischen Vereinen vorstellen, die sonst nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen. Diejenigen, die sich lieber im Hintergrund halten, deren Arbeit und Einsatz aber unerlässlich ist und viel zu selten gewürdigt wird – wir rücken sie einmal in den Fokus. Heute: Oliver Witzel vom Verbandsligisten Hünfelder SV.

 

Betreuer, Stadionansager, Edelfan beim Handball und Volleyball, dazu Ersatztorwart bei der zweiten Mannschaft – es gibt beim Hünfelder SV quasi nichts, was Oliver Witzel nicht macht. „Ich bin quasi das Mädchen für alles“, schmunzelt der 27-Jährige. Vor drei Jahren kam der gelernte Koch über Michael Straub und Marius Ebert als Betreuer zur zweiten Mannschaft des HSV, danach kamen immer mehr Aufgaben dazu. „Dem Vorstand und auch den Spielern der ersten Mannschaft hat meine Arbeit gut gefallen, da kam dann die Frage auf, ob ich mehr machen kann. So ist dann eins zum anderen gekommen“, berichtet der gebürtige Hünfelder, der schon als Kind in einem von der Oma selbstgestrickten HSV-Jacke auf dem Dach saß und Lars Hohmann, Mario Krieger und Co. anfeuerte.

In diesem Jahr ist Witzel Betreuer der zweiten Mannschaft und macht bei den Verbandsligaspielen der ersten Mannschaft die Platzansagen. „Außerdem bin ich vor dem Spiel und danach für die Betreuertätigkeiten zuständig, da Heiko Herbst beruflich stark eingeschränkt ist. Das bedeutet Trikots, eine Banane, einen Müsliriegel und Wasser für die Spieler bereitstellen, Bälle aufpumpen, die Warmmachmusik aufdrehen und nach dem Spiel die Kabine sauber machen“, erklärt Witzel, der ab und an schon mal die Trikots auch mit nach Hause nimmt, um sie dort zu waschen. Zudem unterstützt er die Spieler beim Kochen, die beim Abschlusstraining für das Mannschaftsessen zuständig sind. Ganz nebenbei macht er Fotos für die HSV-Homepage, wenn Siggi Larbig mal verhindert ist und reinigt schon mal die Solaranlage, die Tribüne, die Duschkabinen oder die Banden. „Ich mache eigentlich alles, was anfällt. Das ist quasi ein Vollzeitjob und beruflich nicht immer so einfach zu handhaben“, erklärt Witzel, der in der Lebensmittelbranche tätig ist. „Er ist für den Verein sehr wertvoll und sich für keine Arbeit zu schade. Oli setzt sich sehr für den Verein ein“, lobt HSV-Fußball-Abteilungsleiter Joachim Hess, der allerdings auch die Arbeit von Siggi Larbig, Andreas Dulz, Heiko Herbst und Gerhard Trost nicht unter den Tisch fallen lassen will: „Alle leisten wichtige Arbeit für den HSV.“ Die anderen „Männer im Hintergrund“ werden wir in dieser Reihe ebenfalls noch näher vorstellen.

Ganz nebenbei ist Witzel auch Edelfan der Hünfelder Handballer und Volleyballer: „Da bin ich auch so gut wie jedes Mal dabei. Beim Volleyball haben wir beispielsweise einfach mal Trommeln und Fahnen mitgebracht, die Mannschaft das echt super und so hat sich das entwickelt. Mittlerweile haben wir einen Volleyball-Fanclub gegründet und waren beispielsweise mit einem 50-Mann-Bus beim Auswärtsspiel in Sinzig“, berichtet Witzel. Eine Aktion ist dem Blondschopf im Gedächtnis geblieben und sie beschreibt das uneigennützige Wesen Witzels perfekt: „Beim Jubiläumsfest für 90 Jahre HSV 2009 stand das Wasser auf dem Schotterplatz 30 Zentimeter hoch, die Leute kamen nicht mehr zum Würstchenwagen. Ich habe dann einfach die Schuhe ausgezogen, die Hose hochgekrempelt und los ging’s. Ich habe den Leuten die Würstchen gebracht, ob ich sie kannte oder nicht. Man muss einfach die Initiative ergreifen“, findet der Union Berlin-Fan.

 

Die Reihenfolge in unserer Serie stellt in keinster Weise eine Wertung dar. Wenn auch Sie jemanden kennen, der im Hintergrund viel für einen Verein leistet, dann schreiben Sie uns an info(at)osthessen-zeitung.de

Oliver Witzel

 

 

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