Normalerweise ist Uli Bönsch ein Trainer, der sich in Zurückhaltung übt, doch nach dem grandiosen Sieg in Wehlheiden war Bönsch kaum wiederzuerkennen: „Im Nachhinein betrachtet war das ganz ganz großes Kino. Ich muss vor der Mannschaft den Hut ziehen, die hat es unter den Vorrausetzungen sensationell gemacht.“
Beim HSV standen lediglich sieben Spieler auf dem Bogen und davon waren zwei auch noch heftig angeschlagen: Thomas Prokein schleppte sich mit einer Grippe durch die Partie und Thorsten Sodies ist aufgrund von Schulterproblemen eigentlich gar nicht einsatzfähig. Kurzfristig war mit Stefan Schneider auch noch der Mittelblocker ausgefallen, da er Vater wurde und die Zeit logischerweise lieber bei Sohn Henry verbrachte.
Dementsprechend musste Bönsch improvisieren und die Hünfelder brauchten Zeit, bis sie ins Spiel fanden: Über 0:4 und 5:10 glich der HSV im ersten Satz erstmals zum 15:15 aus. Danach war Hünfeld abgezockter und holte sich den Satz verdient. Im zweiten Durchgang ein ähnliches Bild: Bei den Zwischenständen von 6:11 und 14:19 nahm der Spielertrainer jeweils eine Auszeit – Hünfeld fand anschließend die passenden Mittel und gewann erneut knapp. Im dritten Satz war es dann eine eindeutige Angelegenheit, da sich Wehlheiden etwas hängen ließ und sich Hünfeld in einen wahren Rausch spielte.
Bei den Gästen war Sören Waitz der Matchwinner im Angriff, aber auch Daniel Wehner, der sonst keine erste Wahl ist, zeigte eine ganz starke Leistung: „Er hat seine Aufgaben sehr gut erfüllt“, meinte Bönsch. Durch den neuerlichen Sieg läuft alles auf den Showdown am letzten Spieltag bei Verfolger Darmstadt hinaus.
Hünfeld: Bönsch, Liwoch, Prokein, Sodies, Tews, Waitz, Wehner.