Quelle: Fuldaer Zeitung (14.11.2016)
Hünfeld/Rüsselsheim
Mit der zu erwartenden 0:3-Niederlage kehrte Volleyball-Regionalligist Hünfelder SV vom samstagabendlichen Auswärtsspiel beim ungeschlagenen Spitzenreiter TG Rüsselsheim III zurück. Allerdings war es mit 9:25, 8:25, 10:25 eine ziemlich böse Klatsche, die der Tabellenvorletzte aus der Haunestadt einstecken musste.
„Das war ein bisschen San Marino“ zeigte HSV-Spielertrainer Uli Bönsch Galgenhumor nach dem Auftritt seines Teams in Anlehnung an die ungleichen Leistungsverhältnisse beim Fußball-WM-Qualifikationsspiel zwischen der deutschen Nationalmannschaft und dem Zwergstaat. Der osthessische Viertligist war bereits mit den größten Bedenken und Vorahnungen in die Opelstadt gereist, denn nach dem ohnehin einschneidenden Fehlen von Libero Thomas Prokein, der in seiner Funktion als Goalball-Nationaltrainer unterwegs war, musste die „Mini-Formation“ auch noch kurzfristig auf Aleksander Dimitrov verzichten. Der Außenangreifer, der beruflich verhindert war, hatte vor zwei Wochen in Hanau beim ersten Saisonsieg seine bisher beste Leistung im HSV-Dress abgeliefert und großen Anteil am Erfolg. Um überhaupt antreten zu können, zog Mittelangreifer Stefan Schneider das Trikot über und half der Mannschaft erneut aus der personellen Patsche – allerdings ohne Training.
„Wir sind zweimal in Führung gegangen“ witzelte Spielertrainer Bönsch zum Spielgeschehen. Im ersten Satz war dies mit 4:3 – infolge zweier guter Aufschläge. Das nächste Mal im dritten Spielabschnitt beim 1:0. Ansonsten gab es nicht allzu viel Positives aus dem Spiel zu ziehen. Der gastgebende Führende präsentierte sich erwartungsgemäß mit einer kompakt guten Mannschaft. Rüsselsheim konnte bereits mit starken Aufschlägen direkte Punkte erzielen, denn Hünfelds Annahmeprobleme waren unübersehbar. Unter dem immensen Druck des Gegners war kaum ein geordneter Spielaufbau in den HSV-Reihen möglich – und der wäre für ein schnelles Spiel – um den Gegenüber zumindest ein wenig zu beschäftigen – nötig gewesen. So konnte die TGR-Dritte mit ihrem starken Block und der sehr stabilen Feldabwehr auch noch die wenigen HSV-Angriffe zunichtemachen. Zu allem Unglück verletzte sich gegen Ende des zweiten Satzes auch noch Daniel Wehner – wahrscheinlich eine Muskelzerrung. Der HSV-Angreifer hielt jedoch bis zum bitteren Ende durch. Nach 55 Minuten Spielzeit war der Spuk dann um. „Das Spiel müssen wir schnell abhaken“, war das Hünfelder Resümee nach der deklassierenden Niederlage ohne große Gegenwehr. Die volle Konzentration liegt nun auf dem nächsten Heimspiel am Samstagabend gegen den TSV Speyer.
Hünfeld spielte mit: Christopher Lau, Jakob Wall, Uli Bönsch, Marek Liwoch, Daniel Wehner, Stefan Schneider. bb