Ohnmächtige Gastgeber einer Gala
Zum Mäusemelken: Steffen Witzel (rechts) muss sich im Derby gegen die fünfmal jubelnden Barockstädter oft allein vorgekommen sein. Foto: Charlie Rolff
HSV-Trainer Johannes Helmke hatte erneut experimentiert und diesmal Rechtsverteidiger Marcel Dücker auf die Sechs beordert, dafür Sechser Aaron Gadermann auf Linksaußen gestellt. Nach einer halben Stunde folgte die Rolle rückwärts. Auch das half nichts. Gegenüber Sedat Gören vertraute im 4-1-4-1 auf vertrautes Personal und durfte sich über die Rückkehr seines Mittelstürmers Dominik Rummel freuen, der auch traf. Dennoch kritisierten alle Befragten der Gästefraktion erneut die Chancenverwertung. Durchaus zehn Tore waren möglich. Immerhin fünf wurden es diesmal. Ausgenommen der Doppelpack von Kapitän Patrick Schaaf, der einmal aus der Distanz und einmal per Kopf nach einer Ecke traf, waren die Treffer glänzend herausgespielt. Zweimal über Jan Vogel, der nach der Pause für mächtig Betrieb über die rechte Seite sorgte. Einmal durch einen Sensationsball von Abwehrchef Markus Gröger auf den 1:0-Torschützen Marcel Trägler. Träglers Tor nach elf Minuten war überfällig, bis dahin hatte Fulda schon fünf Großchancen vergeben.
Trägler war Fuldas bester Offensiver und machte seinem Spitznamen Maschine alle Ehre – schon in der Vorwoche gegen Hanau hatte er geglänzt. „Jetzt bin ich gerade derjenige, der die Tore schießt. Aber wir brauchen nicht zu zählen, wer wie viele Tore schießt oder auflegt“, sagte Trägler und stellte damit die vielleicht größte Stärkte der SG Barockstadt dieser Tage heraus. „Jeder gönnt dem anderen alles. Die mannschaftliche Geschlossenheit ist sehr groß“, beschrieb Linksverteidiger Dennis Müller an alter Wirkungsstätte, der Mitleid mit dem Ex-Club hatte: „Wir haben sehr, sehr konsequent unser Spiel durchgezogen. Hünfeld muss gegen andere Mannschaften die Punkte holen und dazu ist das Team auch in der Lage.“