Götze verschlimmert HSV-Situation
Pleiten, Pech und Pannen für den Hünfelder SV, Hochzeitstimmung bei Buchonia Flieden: Der Trend vor dem Spiel, spiegelt den Verlauf und das Ergebnis nach dem Spiel wieder: Flieden gewann das Derby glatt mit 3:0 (2:0).
Drei Situationen waren sinnbildlich für die Lage beim Hünfelder SV: Wie es Maximilian Fröhlich, Max Vogler und am Ende Alexander Reith hinbrachten, den Ball nicht über die Linie zu bekommen und damit das Spiel kurz vor dem Pausentee wieder scharf zu stellen, war abenteuerlich. Es wäre das 1:2 gewesen. Passen ins Bild sollte auch die Gelb-Rote Karte gegen André Vogt: Erst foulte er nahe der Fliedener Bank. Ein Foul, na klar, war es. Gelbwürdig nicht, zumal es sein erstes Vergehen war. Minuten später flog er dann vom Platz: Im Konter stoppte er Niko Zeller. Vogt selbst schwor: „Das war nicht mal ein Foul.“
Und die Entstehung des 3:0, der sprichwörtliche Sargnagel, war an Kuriosität kaum zu überbieten: Der eingewechselte HSV-Reserve-Akteur Ivan Lovakovic lag am Boden und hielt sich das Gesicht, Flieden war 25 Meter vor dem HSV-Tor im Ballbesitz, alle Beteiligten schauten sich an, niemand war in Versuchung irgendetwas zu machen, bis ein Fliedener rief: „Der steht wieder.“ Aaron Neu, gerade im Ballbesitz, spielte hinaus zu Noah Odenwald, der frei vorm Tor kalt blieb (60.).
Es läuft weiterhin nicht beim HSV, der diesmal zwar präsenter als in den Wochen zuvor wirkte, doch im spielerischen Tun noch immer Selbstvertrauen abgeht. Vielleicht hätte es geholfen, wenn der nach überstandener Verletzung wieder in der Startelf stehende Maximilian Fröhlich die ganz frühe Chance zum 1:0 genutzt hätte, da aber gegen Lukas Hohmann zu lange brauchte, um sich zu drehen. Lukas Budenz hatte ihn freigespielt (2.).
Doch nicht schmälern soll das den Auftritt der Buchonen: Die mussten kurzfristig auf den privat verhinderten Mittelstürmer Fabian Schaub verzichten, schafften es diesmal aber alle Tore aus dem Spiel heraus zu erzielen. Maßgeblich für den Sieg war ein Doppelschlag nach einer Viertelstunde von Marc Götze. Der Spielmacher eroberte bei Tor Nummer eins den Ball gegen Aaron Gadermann, ging einige Meter mit dem Ball und drosch das Leder traumhaft aus 25 Metern in das rechte Toreck. Wie aus dem Nichts war das. Und auch Chance Nummer zwei saß nur Sekunden später: Innenverteidiger Zeller spielte den langen Ball, bei dem die HSV-Verteidigung schlecht stand und Götze dem auf halber Höhe stehenden HSV-Keeper Sebastian Ernst keine Chance ließ. Noch vor der Halbzeit hatte Flieden Gelegenheiten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben, das gleiche galt in der letzten halben Stunde.
Die Statistik:
SV Buchonia Flieden: L. Hohmann – Leibold, Kreß, Zeller, N. Hohmann – Gaul, Rumpeltes (79. Birkenbach) – Odenwald (82. Müller), Götze, Kullmann – Neu (85. Grosch).
Hünfelder SV: Ernst – Alles, Schuch, Witzel, Vogt – Gadermann, L. Budenz (85. J. Budenz) – Sternstein (46. Lovakovic), Reith (74. Wenzel), Fröhlich – Vogler.
Schiedsrichter: Marcus Rolbetzki (FSV Schröck).
Zuschauer: 400.
Tore: 1:0 Marc Götze (15.), 2:0 Marc Götze (16.), 3:0 Noah Odenwald (59.).
Gelb-Rote Karte: André Vogt (58., Hünfeld).

