Bad Hersfeld (fs) – www.osthessen-sport.de
Mit einem Treffer kurz vor Schluss hat Robert Simon den Hünfelder SV in die zweite Runde des Fußball-Hessenpokals geschossen: Der Neuzugang besorgte in der 88. Minute beim Gruppenligisten Hessen Hersfeld den 2:1 (0:1)-Siegtreffer für den favorisierten Verbandsligisten. Vor 400 Zuschauern machten die Hessen den Haunestädtern das Leben wie schon im Vorjahr enorm schwer.
Wie angekündigt stellte Hünfelds Trainer Dominik Weber die Startelf um: Beim HSV rückten Marcel Hein, Toto Trabert, Marius Hampl, Simon Schilling sowie Paul Hohmann in die Startelf. Die Umstellungen waren jedoch erst einmal nicht von Erfolg gekrönt: Wie schon im Vorjahr, als die Hessen den damaligen Hessenligisten mit 1:0 aus dem Wettbewerb gekegelt hatten, gingen die Gastgeber in Führung: Stephan Wiegand wurde auf dem rechten Flügel freigespielt, passte das Leder in die Mitte und Felix Reiche musste aus elf Metern nur noch einschieben (8.). Hünfeld hatte zwar die größeren Feldanteile, außer einem Freistoß von Paul Hohmann, der am Tor vorbeiging und einer Chance von Christoph Neidhardt – der war frei durch, scheiterte aber an Hessen-Keeper Sebastian Ernst – blieben Chancen jedoch Mangelware. „Die Hessen haben verdient geführt, haben gut verschoben und wir haben uns richtig schwer getan und keine Lösung gefunden. Da redest du dir vorher den Mund fusselig und warnst und dann geht es wieder so los wie im vergangenen Jahr. Die Spucke hätte man sich sparen können“, ärgert sich Weber über den Auftritt seiner Elf in der ersten Halbzeit.
Nach einer Standpauke kam der HSV wie verändert aus der Kabine, zeigte eine ganz andere Körpersprache und legte ein ganz anderes Zweikampfverhalten an den Tag. Die Konsequenz waren zahlreiche gute Chancen: Neidhardt zog links am Tor vorbei (53.), Marius Hampl setzte aus 16 Metern knapp über das Tor (56.), Robert Simon schoss vom Strafraumeck knapp am Tor vorbei (68.). In einer ganz fairen, flotten Partie hatte Felix Reiche per Freistoß aus 35 Metern (69.) und Schuss aus 20 Metern (55.) das 2:0 auf dem Fuß, insgesamt fehlte den Gastgebern jedoch die Entlastung nach vorne. Folgerichtig staubte Christoph Neidhardt nach 77 Minuten zum 1:1 ab, nachdem Hessen-Keeper Ernst einen Simon-Schuss nicht festhalten konnte. „Wir hätten den Ausgleich schon früher machen können“, hadert Weber. Und auch den Siegtreffer: Simon traf aus 20 Metern nur die Latte, bevor er eine Flanke von Neidhardt am kurzen Pfosten aus fünf Metern zum Siegtreffer über die Linie drückte. „Man sieht, wie wichtig er für uns ist. Trotz der vergebenen Chancen wartet er auf seine Möglichkeit“, lobt der HSV-Coach, der mit Youngster Simon Schilling noch einen Spieler heraushebt: „Er hat schon eine tolle Vorbereitung gespielt und in seinem ersten Pflichtspiel für die Erste seine Sache richtig gut gemacht. Ich hätte keine Bedenken, ihn auch in der Verbandsliga zu bringen.“
Für Hessen-Trainer Markus Heide gibt es trotz der verpassten erneuten Überraschung keinen Grund, Trübsal zu blasen: „Sicherlich ist es unglücklich, so kurz vor Schluss das 1:2 zu bekommen, aber wir haben ein bisschen wenig Entlastung geschafft. Das kam nicht ganz überraschend, aber die Mannschaft hat ein gutes Spiel gezeigt. Insgesamt war das ein tolles, schönes Pokalspiel. Genau darauf haben wir uns gefreut.“
Hessen Hersfeld: Ernst; May, Winkler, Geist, Pfalzgraf, Deneke, Reiche, Wiegand, Orth, Oelschläger (70. Krumme), Prokopenko.
Hünfeld: Hein; Yildiz, Gensler, Schilling, Neidhardt, Budenz, Hampl (68. Wahl), Hohmann (46. Link), Alles, Trabert (46. König), Simon.
Schiedsrichter: Felix Berger (Wommen)
Tore: 1:0 Felix Reiche (8.), 1:1 Christoph Neidhardt (77.), 1:2 Robert Simon (88.)
Zuschauer: 400.

