Verbandsliga – Weber: „Gegen Borussia muss man keinen motivieren“

Verbandsliga – Weber: „Gegen Borussia muss man keinen motivieren“

Hünfeld/Fulda (fs) – www.osthessen-sport.de

Prestigeduell, Spitzenspiel und so vieles mehr: Die Derbys zwischen dem Hünfelder SV und Borussia Fulda schreiben unzählige Geschichten. Beide Seiten fiebern dem Topspiel der Fußball-Verbandsliga am Samstag (14.30 Uhr) in der Hünfelder Rhönkampfbahn entgegen. Den HSV plagen allerdings enorme Personalsorgen.

„Die Spannung steigt von Tag zu Tag. Gegen Borussia muss man keinen motivieren, da wird jeder an die Leistungsgrenze gehen“, erklärt HSV-Coach Dominik Weber, der selbst jahrelang in der Johannisau die Stiefel schnürte. Wenn es irgendwie geht, soll die Partie auf Rasen ausgetragen werden und dann gilt es für die Haunestädter: Fügt Hünfeld der Borussia die erste Niederlage im Kalenderjahr zu, wäre der HSV bis auf fünf Punkte an den SCB herangerückt. „Vom Fitnessstand her sind alle soweit, dass sie 90 Minuten marschieren können. Da bei uns diesmal einige fehlen, müssen die Jungs versuchen, über sich hinauszuwachsen. Wir wollen den Heimvorteil nutzen und die entscheidenden Prozentpunkte herauskitzeln. Dann ist etwas möglich“, weiß Weber, worauf es gegen seinen Ex-Klub ankommt. Heiß auf das Duell mit dem SCB sind unter anderem die ehemaligen Borussen wie Paul Hohmann und Marius Link, der auf seinen Vater Harry – Torwarttrainer der Borussia – trifft. Johnny Helmke, Tarek Belaarbi, Robert Simon und Christoph Neidhardt waren ebenfalls schon für Fulda am Ball.

Allerdings fehlen Helmke und Belaarbi ebenso wie Simon Grosch seit Monaten, Simon und Kevin Krieger sitzen ihr letztes Spiel der Vier-Spiele-Sperre ab. Christoph Neidhardt droht mit Leistenproblemen und wegen Krankheit ebenfalls auszufallen. „Bei ihm werden wir auch nichts überstürzen, dass er nicht längerfristig ausfällt. Er hat außerdem dann zweieinhalb Wochen gar nicht trainiert“, so Weber, dem gerade der Ausfall des Offensiv-Trios Bauchschmerzen bereitet: „Da fehlen uns insgesamt 25 Tore, ohne die ganzen Vorlagen. Das ist mehr als die halbe Miete und schon ein herber Verlust.“ Zu allem Überfluss plagt sich Kapitän Niclas Rehm mit Rückenproblemen herum und ist nach insgesamt acht Monaten Zwangspause noch nicht wieder vollends der Alte, Patrick Faust (krank) und Niklas Wahl (Sprunggelenksprobleme) konnte ebenfalls nicht trainieren wie gewünscht. „Aber wir wollen durch unsere mannschaftliche Geschlossenheit zum Erfolg kommen. Das wird eine Willensfrage, da müssen wir auch vom Kopf her da sein“, weiß Weber, worauf es ankommt.

Bei der Borussia fiebert nicht nur Chefcoach Oliver Bunzenthal der Rückkehr an die Rhönkampfbahn entgegen: Mit dem 42-Jährigen waren schon neun Borussen für die Haunestädter am Ball. Einer von ihnen ist Dennis Müller, unter Bunzenthal unumwundener Stammspieler. „Ich hatte drei super Jahre in Hünfeld und freue mich total drauf, alle wiederzusehen. Danach können wir ein Bier zusammen trinken, aber auf dem Platz gibt es keine Freunde“, stellt der 24-Jährige klar. Felix Becks Rückkehr nach Hünfeld fällt wegen seinem Kreuzbandriss leider aus, ansonsten sind alle fit, auch wenn Dennis Müller selbst in dieser Woche wegen Prüfungen kaum trainieren konnte. Was die Borussia in der Rhönkampfbahn erwartet, weiß er noch bestens aus dem Hinspiel, auch wenn dem SCB damals mit Alex Reith und Marius Müller zwei ehemalige Hünfelder im Kreativzentrum fehlten. „Hünfeld hat eine super Truppe, die über den Kampfgeist kommt. Wir müssen versuchen, da dagegenzuhalten. Es wird allein schon ein kampfbetontes Spiel, weil es ein Derby ist. Aber wir wollen drei Punkte mitnehmen“, erklärt er.

Christopher Krause war zwei Jahre in Hünfeld und kann das Duell mit seinem Ex-Klub ebenfalls kaum erwarten: „Gegen den alten Verein ist man immer heiß. Aber wenn man das Hinspiel sieht, waren da einige von uns etwas zu motiviert. Ich hoffe einfach mal, dass das alles jetzt etwas lockerer wird.“ Dass bei Hünfeld das Offensivtrio auszufallen droht, ist für die Borussia sicher kein Nachteil, auch wenn Krause einschränkt: „Schlecht ist das für uns sicher nicht, aber wir wollen eigentlich auch gegen die Besten gewinnen. Die Chancen stehen gut. Wir sind jetzt seit über einem Jahr ungeschlagen und wollen das in diesem Jahr auch bleiben. Aber gegen Hünfeld ist es immer ein schweres Spiel.“

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