Hessenliga – HSV endgültig angekommen – Weber lobt Defensive

Hessenliga – HSV endgültig angekommen – Weber lobt Defensive

Hünfeld (pf) –www.osthessen-zeitung.de

 Der erste Auswärtssieg des Hünfelder SV in der laufenden Saison hatte alles zu bieten: Wetterchaos, Geniestreiche und ein beeindruckendes Comeback. Besonders aber dürfte die Konkurrenz nach dem 3:1 in Eddersheim wissen, dass der HSV nun endgültig in der Fußball-Hessenliga angekommen ist – und dort weiter für Furore sorgen will.

Schon im ersten Durchgang bot Hünfeld im Duell zweier Aufsteiger eine mehr als ordentliche Leistung, weshalb auch die Führung für Eddersheim eher überraschend kam. Denn der hoch gehandelte FCE, der sich nach Aussage von Coach Rouven Leopold selbst im oberen Drittel der Hessenliga sieht, enttäuschte vor heimischem Publikum. Auf Torjäger Turgay Akbulut, der den Club in der vergangenen Saison quasi im Alleingang zum Aufstieg schoss, konnte sich Eddersheim aber zumindest einmal verlassen: Eine einstudierte Eckballvariante vollendete er mit einem Schuss knapp hinter der Strafraumkante, hatte allerdings etwas Glück, dass der Ball sich seinen Weg durch den voll besetzten Sechzehner ins Tor bahnte. „Er hatte sich aus dem Strafraum herausgestohlen und ein anderer ist reingelaufen. Da hat die Abspracht bei der Übergabe nicht funktioniert“, bemängelt HSV-Coach Dominik Weber im Nachhinein, der seine Jungs klar zugeteilt hatte.

Das war dann aber auch der einzig wirklich negative Punkt im Spiel der Haunestädter. Denn nach der durch Regen und Gewitter zurecht verlängerten Halbzeitpause gab Schiedsrichterin Wiebke Schneider (Brachttal) die Partie wieder frei – und plötzlich lief es beim HSV: Erst kombinierten sich Andre Vogt und Maximilian Fröhlich nach Ballgewinn von Marcel Dücker in den Strafraum und Fröhlich vollstreckte eiskalt ins kurze Eck, nur eine Minute später kam Vogt rund 40 Meter vor dem Tor an den Ball und bestrafte FCE-Keeper Pero Miletic, der etwas weit vor seinem Kasten stand, mit einem satten Linksschuss zum 2:1. Danach dauerte es auch nicht lange, bis es zum dritten Mal im Eddersheimer Tor klingelte, wobei Christoph Neidhardt im Endeffekt den leichtesten Job hatte. Zuvor hatte sich nämlich Niclas Rehm den Ball zum Freistoß zurechtgelegt, wodurch alle Gegenspieler mit ihm als Freistoßschützen rechneten. Doch dann stürmte Julian Rohde von hinten heran und hämmerte die Kugel aus 30 Metern in Richtung Tor – Miletic war überrascht, ließ den Ball nach vorne klatschen und Neidhardt musste nur noch abstauben. „Da haben wir einfach mal unsere Cleverness gezeigt. Ich denke schon, dass Nici schießen wollte, aber Julian hat schnell reagiert“, sagt Weber, der die identische Elf ins Rennen schickte wie beim 3:1 gegen Ederbergland. Im Vergleich zur Vorwoche rückte Dücker aber wieder auf die Rechtsverteidigerposition, dafür spielte Sebastian Alles auf der „Sechs“ und Rehm neben Franz Faulstich in der Innenverteidigung.

Dank des zweiten Siegs in Folge ist der HSV aus der Abstiegszone geklettert, nun sogar zweitbester Aufsteiger der Liga hinter dem noch vier Punkte besseren FC Eddersheim und kann die Tabelle nun sogar noch mehr geraderücken: Denn im Vergleich zu Bad Vilbel und Ginsheim hat die Weber-Elf beispielsweise ganze drei Spiele weniger absolviert. Am Sonntag geht es für die Hünfelder zum nächsten Neulings-Duell nach Friedberg – dann soll der Vorsprung mit drei weiteren Punkten weiter vergrößert werden. „Der Blick geht schon nach vorne, da steht wieder ein ganz wichtiges Spiel an“, betont Weber, dessen Akteure nun eine Woche Zeit haben, die Akkus nach dem kräftezehrenden Auftritt in Eddersheim wieder aufzuladen: „Man hat schon gemerkt, dass die Jungs sich auf dem tiefen Boden komplett verausgabt haben und auf dem Zahnfleisch gegangen sind. Aber so soll das auch sein, dass man am Ende bei null ist“, weiß der Coach und lobt abschließend noch einmal seine Defensive: „Wenn der Anschluss fällt, kann es immer nochmal brenzlig werden. Wir waren aber konzentriert und haben nichts mehr zugelassen.“

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