Mittendrin statt nur dabei

Mittendrin statt nur dabei

HSV akklimatisierst sich zusehends

Der 3:1-Auswärtssieg in Eddersheim war nicht erwartbar, umso größer die Freude, umso feucht-fröhlicher die Heimfahrt des Hünfelder SV. Und doch kam der erste Dreier auf fremdem Geläuf nicht völlig aus dem Nichts. Der Aufsteiger stellt derzeit die drittbeste Abwehr, akklimatisiert sich zusehends in der Hessenliga.

Und dabei ist in der Defensive (fast) alles neu im Vergleich zur Vorsaison: Im Tor steht der nach seinem Kreuzbandriss genesene Sebastian Ernst. Außen verteidigten zuletzt Marcel Dücker (Neuzugang aus Lehnerz) rechts und Lukas Budenz (bislang stets im zentralen Mittelfeld aufgeboten) links. Innen spielt Niclas Rehm nach langer Leidenszeit, womit nur sein Pendant Franz Faulstich schon in der vergangenen Saison fester Bestandteil des Abwehrverbunds gewesen ist. „Es ist ganz einfach so, dass wir sogar die Ausfälle von Steffen Witzel und Nicolas Häuser sehr gut verkraftet haben. Wir verteidigen insgesamt sehr gut“, sagt Weber, der auch die Spieler einzeln beurteilt: „Lukas ist natürlich derzeit die Überraschung schlechthin, weil er auf der Position noch nie so richtig zu Hause war. Niclas anthizipert sehr gut, steht da, wo der Ball hinkommt und betreibt einen guten Spielaufbau und Franz hat nach dem Aufstieg noch einen Schritt nach vorne machen können.“

Selbst das schwache Pokalspiel vor einer Woche in Steinbach (2:4-Niederlage) hinterließ keine Spuren, auch weil Weber seine Mannen angezählt hatte: „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir, wenn wir so auch in Eddersheim verteidigen, eine Niederlage erleben werden, die Hünfeld in der Hessenliga noch nicht erleben musste. Das wären sieben, acht Stück geworden.“ Doch gerade die, die in Steinbach bitter enttäuschten, überzeugten diesmal: „Ich wollte ihnen die Chance zur Rehabilitation einräumen, die haben die Spieler genutzt.“
Fröhlich und Vogt mit Saisonpremieren

Was defensiv funktioniert, ließ zum Saisonstart offensiv zu wünschen übrig. Doch nun erzielte der HSV zum zweiten Mal in Serie drei Tore. In Eddersheim benötigte er dafür ganze vier Minuten, drehte dabei den Spieß um. Und die Tore waren sehenswert und clever zugleich. Zunächst kombinierten sich Dücker, Maximilian Fröhlich und Andre Vogt über rechts durch, Fröhlich sorgte per strammem Schuss aus spitzem Winkel für den Ausgleich. Nachlegen sollte Vogt, weil er im Mittelkreis stehend sah, dass der Keeper nicht gut postiert ist und mit einem Gewaltschuss in den Giebel für das 2:1 sorgte. Echtes Traumtor.

Nur zwei Minuten später war es Rehm, der den Ball bei einem Freistoß aus rund 30 Metern hinlegte und Rohde, der sofort abzog, als der Keeper noch die Mauer stellen wollte. Der war überrascht, konnte nur klatschen lassen und Christoph Neidhardt bedankte sich mit Saisontreffer Nummer drei. Für Rechtsaußen Fröhlich und Spielmacher Vogt waren die Tore hingegen Saisonpremieren. Der Knoten scheint endgültig geplatzt. In der gesamten Offensive. Auch Sebastian Schuch lieferte nach seiner Einwechslung ein starkes Spiel ab, erntete von Weber Sonderlob für die bis dato beste Saisonleistung.

Der Lohn: Trotz der Tatsache, dass niemand so wenige Spiele wie der HSV bestritten hat, stehen die Haunestädter nun mit zehn Punkten aus acht Spielen über dem Strich auf dem sechstetzten Platz. „Natürlich können wir zufrieden sein, auch wenn wir bei den beiden Niederlagen gegen Flieden sicherlich hätten punkten können und das Spiel gegen Neu-Isenburg zu leicht hergeschenkt haben“, fasst Weber das erste Saisonviertel kurz, knapp und zufrieden zusammen.

Autor: Johannes Götze

Eddersheim-09-2018-54

Nach oben scrollen