Offenbach – Von Johannes Götze – Wie schon vor einer Woche steigerte sich Fußball-Hessenligist Hünfelder SV nach der Halbzeit gewaltig und verdiente sich diesmal zumindest einen Punkt. Am Ende stand es nach 0:1-Halbzeitrückstand 1:1 bei der Drittligareserve der Offenbacher Kickers. Vor allem Physio Siggi Larbig war froh, dass es keine Niederlage setzte, denn auf seinen 50. Geburtstag ist die ganze Mannschaft gleich nach dem Spiel gefahren.
Einmal mehr war es Daniel Schirmer, der der Hünfelder Anhängerschaft ein Lächeln aufs Gesicht zauberte: In der 70. Minute spielte Kevin Krieger auf die linke Außenbahn zu Niclas Rehm, der entschied sich frei vor OFC-Keeper Yannic Horn den ebenfalls freien Schirmer zu bedienen, im ersten Versuch scheiterte der noch am starken Horn, der beim Nachschuss aber ohne Chance blieb. Richtig glücklich war Schirmer nach der Partie aber nicht, denn zehn Minuten später wurde er im Strafraum von den Beinen geholt, der großzügig pfeifende Schiedsrichter Alexander Wahl (Schöffengrund) ließ laufen: „Da muss wohl erst das Bein wegfliegen“, ärgerte sich der Torschütze.
Ein Auswärtssieg wäre des Guten aber auch zu viel gewesen, denn Hünfeld investierte in Halbzeit eins viel zu wenig, um gegen die spielstarken Gastgeber Schritt zu halten: „Da hat jeder zwei, drei Schritte zu wenig gemacht“, meinte HSV-Coach Oliver Bunzenthal, der deswegen auch früh reagierte und Julian Rohde schon vor der Pause vom Platz nahm: „Da wollte ich ein Zeichen setzen.“ Der eingewechselte Maurus Klüber musste in der Halbzeit zwar auch schon wieder runter, da er einen Schlag auf den Knöchel bekam, das Zeichen kam aber trotzdem an. Der HSV spielte fortan mutiger, nahm die Zweikämpfe an und wurde mit dem Tor Schirmers letztlich belohnt.
Die Führung Offenbachs war symptomatisch für das Spiel Hünfelds vor der Pause: Mühelos kombinierte sich der OFC über die rechte Seite durch, Sascha Korb flankte auf den sträflich freigelassenen Marcel Mosch und der ließ den Ball über den Scheitel ins lange Eck rutschen. Christian Ruck war chancenlos im HSV-Tor. Bei den zahlreichen weiteren sehr guten Chancen stand sich der OFC meist selbst im Weg: „Wir konnten froh sein, dass die uns im Spiel gehalten haben“, konstatierte daher auch Bunzenthal. Nur Rehm hätte gleich in der Anfangsphase die Führung für den Gast erzielen können, scheiterte aber völlig frei vor Horn.
Das Spiel hatte durchaus Hessenliganiveau, die Anlage am Wiener Ring mindestens Drittliganiveau, die Kulisse aber eher etwas von einem Jugendspiel in der Kreisklasse und selbst da tummeln sich meist mehr Zuschauer. Bei Dauerregen fanden gerade einmal knapp 40 Unentwegte den Weg an den Kunstrasen gleich neben dem Bieberer Berg.
Offenbach II: Horn; Korb (70. Söder), Alan, Maier, Below, Henrich, Mosch, Dursun, Brunner, Sommer, Wehner.
Hünfeld: Ruck – Trabert, Weber, Witzel, Beck – Krieger, Gensler – Rohde (36. Klüber, 46. Krenzer), Müller, Rehm – Schirmer.
Schiedsrichter: Alexander Wahl (Schöffengrund)
Tore: 1:0 Marcel Mosch (27.), 1:1 Daniel Schirmer (71.)
Zuschauer: 40.
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