Von Harry Wagner
Fulda
Im Kessel herrscht Druck, und deshalb muss Dampf abgelassen werden. Es entsteht derzeit der Eindruck, als verließen viele Trainer den Kuschelkurs zu ihren Spielern, um sie auch mal öffentlich in die Pfanne zu hauen.
Klartext ist angesagt, vielleicht auch aus Gründen des Selbstschutzes. Stephan Adam, Coach von Hessenligist Rot-Weiß Darmstadt, setzte sich nach der 0:3-Niederlage seiner Elf in Hünfeld auf seine Weise zur Wehr: „Du kriegst als Trainer permanent auf die Fresse. Und während du dir nach solch einem Spiel Gedanken machst und grübelst, gehen die Spieler abends in die Stadt und lassen sich feiern.“ Adam bezeichnete seine Schützlinge als „Traumtänzer“, hob stattdessen die Einstellung des Gegners hervor. „Hünfeld hat Charakter gezeigt. Bei meiner Mannschaft habe ich das vermisst.“