Weber beteiligt sich nicht an Stürmerschelte

Weber beteiligt sich nicht an Stürmerschelte

HSV gegen Neu-Isenburg mit mutigerem Matchplan

Franz Faulstich nach einer Rohde-Ecke. Niclas Rehm per direktem Freistoß. Mehr gibt die zählbare Offensivstatistik beim Hünfelder SV nach fünf Spielen nicht her. Trainer Dominik Weber will sich keinesfalls an der offenkundig geführten Stürmerschelte beteiligen – und am Samstag (15 Uhr) im Heimspiel gegen die punktgleiche Spvgg. Neu-Isenburg lieber Taten folgen lassen.

„Vor der Saison hieß es, dass wir vorne ja richtig gut aufgestellt seien, aber hinten unsere Probleme bekommen würden. Jetzt funktioniert die Defensive, aber es fehlt an Toren“, stellt Weber treffend fest und weiß allein deshalb, dass er noch immer über fähige Stürmer verfügt, die stets in der Lage sind, Tore zu erzielen. Was ihm fehlt? „Dass wir das Ding unbedingt über die Linie drücken wollen, die Selbstverständlichkeit, Tore erzielen zu wollen. In der Hessenliga müssen die hundertprozentigen sitzen und ab und an auch die fünfzigprozentigen reingehen.“ Gleichwohl will er deswegen keine einzelnen Spieler ins Gebet nehmen, viel lieber zum Ausdruck bringen, „dass unsere Stürmer keine schlechten Spiele bestritten haben, vielmehr hat zu oft das letzte Korn gefehlt“. Weber scheut ganz offensichtlich die große Standpauke, vertraut vielmehr auf die Qualitäten, die Maximilian Fröhlich, Christoph Neidhardt oder die zuletzt auf der Bank sitzenden Sebastian Schuch, Daniel Kornagel oder Kevin Krieger vereinen.

Um den Offensiven ein Stück weit taktisch unter die Arme zu greifen, soll der Matchplan unabhängig des Systems gegen Neu-Isenburg offensiver ausgerichtet sein. „Wir wollen unser Spiel 10, 15, 20 Meter weiter nach vorne verlagern. Vielleicht schaffen wir es so, mit weniger Kontakten zum Abschluss zu kommen.“ Ähnlich funktionierte der HSV bereits im Auswärtsspiel in Waldgirmes, wo allerdings die vier, fünf guten Möglichkeiten nicht genutzt wurden. Was allerdings auch in Mittelhessen wie in allen anderen Spielen nicht passte: der Mut zu Schüssen aus der zweiten Reihe. Dies fordert Weber nun ein – und hat mit Krieger, Kornagel, Andre Vogt oder Julian Rohde schussgewaltige Spieler in seinen Reihen.

Zwei Vereinsmeier im Duell

Steffen Witzel wird erneut keine Alternative sein, der hochgewachsene Innenverteidiger fehlt nun wegen seinen Flitterwochen. Dafür könnte Innenverteidiger Rehm zurückkehren, der zuletzt zweimal wegen Leistenproblemen pausieren musste, in dieser Woche jedoch wieder langsam ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Körperliche Probleme aus dem Flieden-Spiel nahm Sechser Sebastian Alles aufgrund eines Schlags auf den Fuß mit, sollte bis Samstag allerdings wieder genesen sein. Letztlich gilt es ein Team ins Rennen zu schicken, das in der Lage ist, die ersten kleineren Sorgenfalten beim Blick auf die Tabelle sogleich wieder glattzubügeln. „Wir haben nach Neu-Isenburg spielfrei, dann kommt Ederbergland und ich muss niemandem sagen, wie schwer es gegen Ederbergland werden würde, wenn wir mit allzu großem Druck ins Spiel gehen müssten“, sagt Weber.

Der Hünfelder Coach ist in seiner sechsten Saison in Amt und Würden, als Spieler kehrte er bereits 2007 in die Zusestadt zurück. Was sich im heutigen Fußballzeitalter nach einer Ewigkeit klingt, wird von Neu-Isenburgs Peter Hoffmann spielerisch leicht übertrumpft. Er übernahm die Nulldreier anno 2003, führte sie aus der Kreisoberliga bis in Hessens Beletage. Weber und Hoffmann erwarben gemeinsam die B-Lizenz, schätzen und kennen sich gut. „Leider ist es in dieser Saison noch nicht zum gegenseitigen Austausch gekommen. Umso mehr freue ich mich auf das Bierchen nach der Pressekonferenz, das ich ihm liebend gerne ausgebe“, sagt Weber.

Autor: Johannes Götze

Hessen Kassel-H-2018-c

 

 

 

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