Favoritenschreck aus Hünfeld schlägt wieder zu

Favoritenschreck aus Hünfeld schlägt wieder zu

Fuldaer Zeitung vom 10.11.2014, von Brunhilde Bug

Hünfeld

Volleyball-Regionalligist Hünfeld erwies sich erneut als Favoritenschreck. Mit einem 3:1-Heimsieg gegen den TSV Speyer stürzte er innerhalb von zwei Wochen den zweiten Tabellenführer und setzte sich auf Rang zwei.

Der Gastgeber empfing den bis dato die Liga anführenden Drittliga-Absteiger mit großem Respekt, aber nach dem eigenen, bemerkenswerten 3:0-Auswärtssieg in Rodheim auch mit gestärkter Brust. Es dauerte allerdings einige Zeit, bis die Spitzenpartie – spielerisch und emotional – in Fahrt kam. Zunächst „beschnupperten“ sich beide Mannschaften, zumal sie sich bisher noch nicht kannten und zum ersten Mal aufeinandertrafen. So ging es nach einer kleinen anfänglichen Führung für die HSVler  stets Hin und Her, ehe es spannend wurde. Speyer war mit 23:22 zwar noch einmal in Front gegangen, aber die Heimmannschaft markierte unter anderem mit zwei spektakulären Blockaktionen die entscheidenden Punkte zum wichtigen 26:24-Auftaktsatz. Statt der erhofften Stabilität im Hünfelder Spiel folgte eine schwache Phase: Annahmefehler, mangelnde Zuordnung und einige „Geschenke“  verhalfen dem Gegner zum 15:9. Aber es war noch etwas Leben in der HSV-Formation. Langsam kämpfte sie sich wieder ins Match, bei 21:22 war wieder Land in Sicht. Ein HSV-Angriff, der knapp im Aus landete, beendete allerdings die Aufholjagd, und Speyer ließ sich mit 25:22 den Satzausgleich nicht mehr nehmen.

Und auch zu Beginn des dritten Abschnitts unterliefen den Haunestädtern einige Fehler, die zum raschen 1:5- Rückstand führten. Dem Gastgeber gelang es dieses Mal jedoch, schneller den Faden wiederzufinden und die Aktionen erfolgreicher zu gestalten. Mit dem stimmungsvollen Publikum im Rücken arbeitete sich Hünfeld aus dem kleinen Tief, hatte bei 10:10 den Ausgleich geschafft und im weiteren Verlauf die schlagfertigeren Argumente. Der Gast vom Oberrhein blieb zwar mit seinen effektiven Aufschlägen und dem flexiblen Angriffen stets gefährlich, konnte aber dem HSV-Team den 25:22-Satzgewinn nicht mehr streitig. Wer nun auf stabilere Aktivitäten des Gastgebers gehofft hatte, wurde zunächst enttäuscht, die Berg- und Tal-Fahrt der Heimmannschaft ging im vierten Satz weiter. Wieder war es der TSV Speyer, der sich eine äußerst komfortable 14:7-Führung herausarbeitete – einerseits durch eigene gute Aktionen, andererseits erneut profitierend  von Unzulänglichkeiten seines Gegenübers. Während die Akteure aus der pfälzischen Domstadt womöglich schon vom Entscheidungssatz träumten, machten die Hünfelder das, was sie seit zwei Jahren auszeichnet. Sie kämpften sie mit ihren Stärken ins Spiel zurück. Mit konzentrierten Aufschlägen und zielstrebigen Netzaktionen nahmen sie ihrem durchaus siegeswilligem Konkurrenten den Wind aus den Segeln und schnürten seinen Erfolgsradius ein. Am Ende bejubelte der HSV mit 25:22 einen 3:1-Arbeitssieg. „Spielerisch war sicherlich Luft nach oben. Aber wir haben gewonnen, was wollen wir mehr“  freute sich ein zufriedener Spielertrainer Uli Bönsch nach dem Erfolg. Hünfeld spielte mit: S. Waitz, M. Roth, Th. Prokein, M. Liwoch, P. Krautwurst, T. Sodies, St. Schneider, M. Henke, R. Schäl, D. Wehner, U. Bönsch.  bb

 

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