Fuldaer Zeitung vom 18.11.2013
Hünfeld
Die Volleyball-Show des Hünfelder Sportvereins in der Regionalliga/Südwest geht weiter: Vor eigener Kulisse trumpfte der Liga-Neuling gegen die TG aus Hanau mit einem starken 3:0-Erfolg auf und unterstrich eindrucksvoll die Tabellenspitze.
Die HSV-Spieler sanken nach dem Schlusspfiff jubeln auf den Hallenboden und ließen sich von den gut 200 Zuschauern begeisternd feiern. Mit einer Super-Leistung hatten sie zuvor den hochdotierten Gast in die Knie gezwungen. Hanau war mit Bestbesetzung und mit großem Selbstbewusstsein in die Haunestadt angereist, denn nach den personellen Aufstockungen in den letzten Wochen ging beim letztjährigen Regionalliga-Siebten die Leistungskurve steil nach oben. Gastgeber Hünfeld zeigte sich trotz seiner Spitzenstellung im Vorfeld der Partie mit großem Respekt und gab die Favoritenrolle bereitwillig an den Konkurrenten ab. Und bereits die Einspielphase bestätigte, dass gegen die Hanauer Grabowski & Co. mächtig zugepackt werden musste, um sie im Zaum zu halten. Nach erstem Beschnuppern und ausgeglichenem Spielverlauf unterliefen dem HSV zwar einige unnötige Fehler, er ließ die Gäste aber nie entscheidend davonziehen. Hanau schien in dieser Phase jedoch den kleinen Tick besser. In der Endphase des Auftaktsatzes agierten beide Kontrahenten jedoch wieder auf Augenhöhe. Bei 23:22 übernahm die Heimmannschaft erstmals die Führung im Spiel und ließ sich diese bis zum 25:23 nicht mehr abnehmen. Der offene Schlagabtausch ging weiter. Fast im Gleichschritt marschierten die Rivalen durch den umkämpften zweiten Abschnitt. Sehenswerte Aktionen – vor allem im Angriffs- und Blockbereich – reihten sich wie Perlen an der Kette. Brenzlig für Hünfeld und hochspannend für alle Beteiligten wurde es allerdings, als Hanau bei 24:23 sich den ersten Satzball erarbeitet hatte. Die HSVler behielten in dieser kritischen Situation dennoch die Nerven. Getragen von der stimmungsvollen Zuschauerkulisse egalisierten sie nicht nur den Rückstand, sondern setzten drei Punkte in Folge zum hauchdünnen 26:24. Der Satzverlust zeigte bei den Gästen aus der Brüder-Grimm-Stadt Wirkung – mächtig Wirkung sogar. Denn die Auftaktphase des dritten Durchgangs bestimmte Hünfeld ganz allein. Mit guten Aufschlägen, variantem Angriffsspiel, effektivem Block bauten die Haunestädter Punkt für Punkt zur 7:0-Führung auf, ehe der Gast langsam wieder ins Spiel zurückfand und zwischenzeitlich bis auf drei Zähler herankam (13:10). Der Führende zog allerdings mit einem kleinen Zwischenspurt das Tempo erneut an und sah sich bei 22:16 seinem Ziel nahe. Nach einigen Fehlern in den Hünfelder Reihen wurde es jedoch eng, so dass bei 23:21Hanau noch einmal Hoffnung schöpfte. Aber zwei starke Blockaktionen der HSV-Giganten beendeten zum 25:21 ein starkes Match. Die Fans quittierten den spektakulären HSV-Auftritt mit stehenden Ovationen und höchstem Lob. HSV-Spielertrainer gab dieses an sein Team weiter: „Eine super Leistung gegen einen starken Gegner. Hanau war individuell, punktuell stärker, wir waren jedoch als Mannschaft besser“. Besonderes Lob gab es aus dem Munde einiger Zuschauer direkt an Spielertrainer Uli Bönsch: „Klasse, wie er die Mannschaft einstellt und zusammenhält.“ Nun geht es für den Hünfelder SV am nächsten Samstag nach Lahnstein – und dort ist der Spitzenreiter erstmals der große Favorit.
Hünfeld spielte mit: Daniel Wehner, Thomas Scharmann, Stefan Schneider, Torsten Sodies, Uli Bönsch, Marek Liwoch, Markus Roth, Peter Krautwurst, Sören Waitz , Christoph Bollgen. bb
