Finanzielle Zuwendungen vom HFV an Clubs nicht möglich
Mario Rohde (links, aus Hünfeld zugeschaltet) war Gesprächspartner beim „Heimspiel“ im hr-fernsehen. Foto: hr
„Ein Saisonabbruch wäre haftungsrechtlich ein riesiges Problem für uns und den DFB, denn da könnten eine ganze Reihe an Regressansprüchen an den Verband aufkommen. Deshalb müssen wir sehr vorsichtig sein und jede Entscheidung, die wir irgendwann mal fällen, ganz genau prüfen. Da geht es um existenzielle Dinge“, so Reuß. Ein weiteres Thema, was den hessischen Fußballboss viel beschäftigt, ist die Nachwuchsarbeit: „Wir müssen sehen, dass wir die Jugendlichen über die fußballlose Zeit bei der Stange halten. Wir dürfen nicht so viele Kinder verlieren und es womöglich noch mit einem Mitgliederschwund zu tun bekommen.“
Als Alternative zum eventuellen Saisonaus wurde auch die Möglichkeit genannt, womöglich wie bei den Profis auch im Amateurbereich mit Geisterspielen zu arbeiten. Dem erteilte Reuß aber gleich eine deutliche Absage: „Wie soll das gehen? Profis können wir separieren, von der Öffentlichkeit fernhalten. Das ist bei den Amateuren nicht machbar, denn die Leute gehen allesamt arbeiten, könnten sich stündlich irgendwo neu anstecken. Wir würden also eventuell einen Null-Effekt auslösen. Das scheidet komplett aus“, so Reuß.
Am kommenden Samstag findet die Verbands-Vorstandssitzung statt. Große Ergebnisse dürfen die Vereine von dieser Videotagung nicht erwarten. „Wir können am 4. April keine Entscheidung treffen, weil ja sowieso bis zum 19. April alles außer Kraft gesetzt ist. Einzelne Gebiete haben ihre Sportstätten schon jetzt über dieses Datum hinaus weiter gesperrt. Wir können nichts anderes tun, als mögliche Szenarien und ihre Folgen zu besprechen“, erklärt Reuß, der alle bereits vorwarnt, „dass es – egal wie es weitergehen und wie entschieden wird – Gewinner und Verlierer geben wird. Das lässt sich nicht vermeiden.“ Mario Rohde sieht die ganze Lage indes skeptischer und macht deutlich: „Es wird keinen Gewinner geben. Der Verlierer wird der Fußball sein – so oder so.“